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Kunstgewerbeblatt: Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe I. B., Königsberg i. Preussen, Leipzig, Magdeburg, Pforzheim und Stuttgart — 5.1889

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Heft 6
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Bücherschau / Kleine Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.3586#0111

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96

Kleine Mitteilungcn.

auf möglichste Vielseitigkeit gerichtet zu sein scheint.
Die eigentliche Glasmalerci übt Skarda in Brünn
in aufmunterungswürdiger Weise.

Am zahlreichsten haben sich die Möbelindu-
striellen eingefunden. Jm allgemeinen scheinen es
dieselben nicht so sehr auf die Herstellung von luxu-
riösen Prachtwerken, als von gefälligen bürgerlichen
Gebrauchsmvbeln angelcgt zu habcn; auch sind sie
fast ausschließlich der Renaissance treu geblieben,
was freilich weniger aus Jleigung als aus man-
gelnder Fcrtigkeit in den späteren Stilen zu crklären
scin dürfte. Auch lagen ihnen gerade sür Re-
naissancemöbel in der reichhaltigcn Möbclsammlnng
des Brünner Museums ganz vortreffliche Mustcr
Vvr. AusgesprochcneS Rokoko-Ornamcnt lrägt blvß
ein Jnterienr zur Schau, das aber von einer Kon-
sektionsfirma ausgestellt wnrdc. Dancben begegncn
uns Versnche in bunter Jntarsia, in Brandtechnik,
in Anpassnng gebvgencr Möbel an die herrschenden
alten Stilweisen, wvruntcr die Rcnaissance vffenbar
am allerunglücklichsten gelvählt wäre, in Verklcidung
von Flächcn mit gvtischem Maßwerk, darunter eine
Kredenz vom Aussehen cines Allarbaucs und anderes
mehr. Musterarbeiten, an denen aber ctwas von
steiscm Schulcharakter klcben geblicbeu ist, hat dic
Fachschule für Hvlzindustric iit Wallachisch-Meseritsch
vorgeführt.

Die mährische Textilindustrie Ivendet sich im
wesentlichen der Herstcllung von Tnchen zu, wobei
für Bethätigung der Knnst uicht viel Raum geboten
erscheint. Am ehesten tritt diese in den Prvbe-
arbeitcn der Webeschulen des nördlichen Mährens zu
Tage, wo sich bereits die Berührungen mit der
chlesischen Leinenweberei bemerkbar machen.

Nuf die Sticker ei hat vffenbar das neuerwachle

Interesse sür die Überrestc der in Mähren früher in
Übung gewesenen textilen Hausindustrie fördernd
eingewirkt. Man zeigt sich vielfach bestrebt, diese
zahlreich erhaltenen Muster zu kopiren, was mit
Rücksicht auf den reincn Renaissancecharakter dieser
in lokaler Jsolirung stecken gebliebenen Nenaissance-
stickerei uach der techuischen Scite kcine Schwierig-
keiten bietct. Was soust von Damenarbeiten Vvrliegt,
gewährt mit wcnigcn Ausnahmen kcin günstiges
Bild. Vci dcn Leistungen des Blinden- uud des
Taubstummcn-Justituts mag der Willc sür das Werk
geltcn, bei dcu Arbeitcu des Frauen-Erwcrbvercins
trifft aber cinc solche Rücksicht nicht mchr zu.

Kopcnhagcn. Rach den jetzt vvrlicgcnden Be-
rechnnngcn wird die Kopcnhagen er Ausstellung
vvm vcrgangenen Jahre eineu Überschuß von 40-
bis 50 000 Krvnen crgeben. Die gewouncne Summc
jvll dcm Vcrnehmcn nach zur Gründung cincs
kunstgcwcrblichen Mnscums verwandl werden.

VermischteF.

Nltc Prcisangabc cincs cniaillirtcn Glascs. Jn
Hans von SchwcinichenS Dcnkwürdigkcitcn findet sich
zum Jahr 1593 (S. 417 der Ausgabc Vvn Oestcrlch)
folgcnde intercssante Notiz, dic ich bisher nicht vcr-
ivertct finde und die deshalb hicr stehen mag, zu Nutz
und Frvmmcu dcr GlaSsammler. „Jch habe Hans
Wvlf Pernsdorfcr, als dcn Holsteinischeu Gesandten,
cin Glas gcn den Sagan hernach holeu lassen uud
ihm verehret, mit nicin 8 Wappcn, welches mich
0 Thaler gcstanden (d. h. gekvstct)." Daß cs sich
hicr um ein cmaillirtcs Glas handell, kann nichl
zwcifclhast sciu. ?.

Aus dcr Bvrtc clncs flaiidrischcu WaudlcPPichS, um ILVV.
 
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