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Ältere kunstgewerbliche Arbeiteu im großherzoglichen Muscum zu Weimarv
Stücke aii, midere sind incht mit Sicherheit nnter-
zubringen; spütere Cchüsseln zeigen Fignrcn
nach dcn Stichcn der Bassanos.
Die Sainmliing von Porzellancn cnthalt
allcrlei gute Stücke, kann aber an dic Schatze,
welche das großherzogl. Schloß in Tiesurt be-
wahrt, nicht hcranreichen. Endlich inag hier
eine mächtige Wedgwoodvase von nngewöhnlicher
Schönheit, in Nachahmnng antiker Vasen gemalt,
Erwähnung finden.
Die Aictallarbeiten dcs Mnsenms sind
nicht sehr zahlreich: für diesen Mangel treten
cine Reihe gutcr Abgüsse cin. Znnächst bcsitzt
das Mnsenm cinc größere Anzahl antiker Brvnzc-
gcrüte; ferncr cinige goldcnc Schmucksachen ans
dcr Krim, welche als Schenkung dcr kaiserlich
rnssischen Familie an das großherzvgliche Hans
gekommen sind. Untcr dcn Arbeiten in Edel-
mctall dcr späteren Zeit zeichnet sich ein Stück
aus. Ein Neliguiar mit schr schön gravirter
Rückseite (vcrgl. Abb. 2): Die Jungsran mit dem
Kinde sitzt anf einem reich verziertcn Throne,
während die heiligcn drei Könige anbctend her-
antreten. Bezeichnct 1519. Die Vorderseite
noch ganz gotisch zeigt nnter Glas in run-
den Fignrcn den Gekreuzigtcn, dancbcn Maria
nnd Johanncs. Umrahmt ist die Kapsel von
frei gearbeitetem, kranscm, gotischem Blattwerk
mit vier Blüten. Es ist eine Vvrzügliche deutsche
Arbeit dcr Übergangszeit, angeblich aus dem
Bcsitz Wallcnsteins stainmcnd. — Die Bnch-
staben U. U. VV. am Rande können nur den Besitzer
oder Donator bezeichnen, nicht den Knnstler.
Einen besonders reichen Schatz besitzt das
Museum an Miniaturen, unter denen hier einige
der in Emailmalerei hergestellten interessiren.
Diese Sanimlnng ist mit dem Kupferstichkabinet
verbunden nnd dort ausgestellt.
Vvransznschicken sind zwci Stück Limou-
siner Email: ein Salzfnß, sechsscitig mit den
Thaten des Herakles, Art dcs Picrre Rchmond,
und eine vorzügliche Platte (13 gem) farbig
mit anfgesetztem Gold in dcr Art dcs Löonard
Linionsin, cinc Sibylle darstcllcnd.
Unter den Aiiniatnr-Emails sind zwei Ctück
— Portrüts eines vornehmen Herrn nnd eincr
Dame — dnrch die Künstlerinschrist Vvn hohcm
Jntercsse. Der Malcr /ck-eck/ttancktt«
> I ttV,//.-</«,/ ä7/e«/ae ,va/U7/
1733, also cin vornchmcr Dilcttnnt, bcgcgnct
uns gclcgcntlich auf Porzellanarbeitc» nls F. de
Wolfsbonrg, hier vcrrät er sein cngcrcs Vatcr-
land. Zahlreiche bezeichnete Miniaturcn der
Sanimlnng in Email nud Fayence würden eincm
Spezialforscher ans dicsem Gebiet crgiebige Aus-
bente, dcn Künstlcrverzeichnissen manchen Nach-
trag liefern.
Zum Schluß sei der rcichen nnd kvstbaren
Sammlnng gcschnitztcr Elfenbeinarbcitcn gcdacht.
Es sind hanptsächlich Pvkalc nnd Bccher mit
figürlichen Darstellnngcn, wie sie das 17. und
18. Jahrhnndcrt geschaffcn haben, hcnte zn wcnig
beachtcte Erzengnisse vatcrländischcr Knnstscr-
tigkeit.
Wie alle aus sürstlichcn Knnstkammcrn
hcrvorgcgangcnen Mnseen, so gcwührt anch dic
Weiniarancr Snminlnng kcinen Überblick übcr
dic Entwicklung dcs Knnsthandwcrks vdcr anch
nur eines einzigen Zwcigcs dcssclben Wohl
aber ist sie eins der viclen Zcugnisse Vvn dem
hohcn künstlcrischen Sinn nnd Enipfindcn dcs
crhabcncn Fürstcnhanscs in der Ac'nscnstadt an
dcr Jlm.
Von cincr italienischcn Truhe. Nm 155».
Ältere kunstgewerbliche Arbeiteu im großherzoglichen Muscum zu Weimarv
Stücke aii, midere sind incht mit Sicherheit nnter-
zubringen; spütere Cchüsseln zeigen Fignrcn
nach dcn Stichcn der Bassanos.
Die Sainmliing von Porzellancn cnthalt
allcrlei gute Stücke, kann aber an dic Schatze,
welche das großherzogl. Schloß in Tiesurt be-
wahrt, nicht hcranreichen. Endlich inag hier
eine mächtige Wedgwoodvase von nngewöhnlicher
Schönheit, in Nachahmnng antiker Vasen gemalt,
Erwähnung finden.
Die Aictallarbeiten dcs Mnsenms sind
nicht sehr zahlreich: für diesen Mangel treten
cine Reihe gutcr Abgüsse cin. Znnächst bcsitzt
das Mnsenm cinc größere Anzahl antiker Brvnzc-
gcrüte; ferncr cinige goldcnc Schmucksachen ans
dcr Krim, welche als Schenkung dcr kaiserlich
rnssischen Familie an das großherzvgliche Hans
gekommen sind. Untcr dcn Arbeiten in Edel-
mctall dcr späteren Zeit zeichnet sich ein Stück
aus. Ein Neliguiar mit schr schön gravirter
Rückseite (vcrgl. Abb. 2): Die Jungsran mit dem
Kinde sitzt anf einem reich verziertcn Throne,
während die heiligcn drei Könige anbctend her-
antreten. Bezeichnct 1519. Die Vorderseite
noch ganz gotisch zeigt nnter Glas in run-
den Fignrcn den Gekreuzigtcn, dancbcn Maria
nnd Johanncs. Umrahmt ist die Kapsel von
frei gearbeitetem, kranscm, gotischem Blattwerk
mit vier Blüten. Es ist eine Vvrzügliche deutsche
Arbeit dcr Übergangszeit, angeblich aus dem
Bcsitz Wallcnsteins stainmcnd. — Die Bnch-
staben U. U. VV. am Rande können nur den Besitzer
oder Donator bezeichnen, nicht den Knnstler.
Einen besonders reichen Schatz besitzt das
Museum an Miniaturen, unter denen hier einige
der in Emailmalerei hergestellten interessiren.
Diese Sanimlnng ist mit dem Kupferstichkabinet
verbunden nnd dort ausgestellt.
Vvransznschicken sind zwci Stück Limou-
siner Email: ein Salzfnß, sechsscitig mit den
Thaten des Herakles, Art dcs Picrre Rchmond,
und eine vorzügliche Platte (13 gem) farbig
mit anfgesetztem Gold in dcr Art dcs Löonard
Linionsin, cinc Sibylle darstcllcnd.
Unter den Aiiniatnr-Emails sind zwei Ctück
— Portrüts eines vornehmen Herrn nnd eincr
Dame — dnrch die Künstlerinschrist Vvn hohcm
Jntercsse. Der Malcr /ck-eck/ttancktt«
> I ttV,//.-</«,/ ä7/e«/ae ,va/U7/
1733, also cin vornchmcr Dilcttnnt, bcgcgnct
uns gclcgcntlich auf Porzellanarbeitc» nls F. de
Wolfsbonrg, hier vcrrät er sein cngcrcs Vatcr-
land. Zahlreiche bezeichnete Miniaturcn der
Sanimlnng in Email nud Fayence würden eincm
Spezialforscher ans dicsem Gebiet crgiebige Aus-
bente, dcn Künstlcrverzeichnissen manchen Nach-
trag liefern.
Zum Schluß sei der rcichen nnd kvstbaren
Sammlnng gcschnitztcr Elfenbeinarbcitcn gcdacht.
Es sind hanptsächlich Pvkalc nnd Bccher mit
figürlichen Darstellnngcn, wie sie das 17. und
18. Jahrhnndcrt geschaffcn haben, hcnte zn wcnig
beachtcte Erzengnisse vatcrländischcr Knnstscr-
tigkeit.
Wie alle aus sürstlichcn Knnstkammcrn
hcrvorgcgangcnen Mnseen, so gcwührt anch dic
Weiniarancr Snminlnng kcinen Überblick übcr
dic Entwicklung dcs Knnsthandwcrks vdcr anch
nur eines einzigen Zwcigcs dcssclben Wohl
aber ist sie eins der viclen Zcugnisse Vvn dem
hohcn künstlcrischen Sinn nnd Enipfindcn dcs
crhabcncn Fürstcnhanscs in der Ac'nscnstadt an
dcr Jlm.
Von cincr italienischcn Truhe. Nm 155».