Frau Iungschläger. Welchen Götzen nreinst du?
Iungschläger (packt seine Frau an der Hand und führt sie
zum Fenster). Den da!
Frau Iungschläger. Was, den Prinzen Friedrich!
Elisabeth. Den Bruder des Fürsten!
Frau Iungschläger. Ich bitte dich um alles in der Welt . . .!
Du willst etwas gegen den Hof unternehmen?
Iungschläger. Was schiert mich der Hof? Ich will eine Ge-
schichtsfälschung aufdecken und ich sage euch: in vier Wochen werden
die Leute, die an jenem Denkmal vorbeigehen, lachen, lachen, lachen!
And dieses Lachen wird zu einem Orkan anschwellen, der jene Lüge
aus der Erde reißt! und wieder in die Schmelzhütte trägt.
Frau Iungschläger. Das wird dir nie gelingen!
Iungschläger. Hehehe.
Frau Iungschläger. Werner, laß dir sagen . . . ich bin nur
eine einfache Frau, ich verstehe nichts von deinen Sachen. Aber das eine
weiß ich: wenn du auch alle Macht der Welt zusammennimmst, so
werden jene doch noch mächtiger sein als du.
Iungschläger. Das wollen wir erst einmal sehen.
Frau Iungschläger (angstvoll herausschreiend). Wenn du dies-
mal nicht auf mich hörst . . .! (Sinkt regungslos auf einen Stuhl.)
O, du wirst uns alle ins Anglück bringen.
Elisabeth. Vater, ich bitt dich, sei mir nicht böse, aber . . .
(in wahnsinniger Angst) Vater, es kommt plötzlich eine solche Angst
über mich, sie schnürt mir fast die Kehle zu . . .! Du mußt an
Manfred depeschieren, er darf nicht herkommen, um keinen Preis. And
das Denkmal . . . (Sie stürzt plötzlich auf die Knie.) Vater, ich flehe dich
an, laß ab von dem, was du tun willst. Du wirst uns alle zugrunde
richten.
Iungschläger (starrt seine Tochter ratlos an).
Elisabeth (erhebt sich wieder und steht aufgeregt da).
Frau Iungschläger (sitzt, vor sich hinstarrend, da).
Iungschläger (zu Elisabeth). Du bist eine feige Memme! Du
bist so feig . . .! Laßt's euch gesagt sein: Von dem, was ich tun
will, bringt mich niemand ab . . . Hört ihr wohl! Niemand! And
wenn auch mein bißchen Existenz dabei zugrunde gehen sollte, so
würde ich es dennoch tun, weil es meinem Namen ewigen Ruhm
gäbe. (Geht umher, bleibt plötzlich stehen.) Aber ich habe jetzt gesehen,
daß ich einer Stütze bedarf, auch gegen euch. And das ist mein Sohn.
Wenn Manfred nicht selbst käme, so würde ich ihn nun rufen.
Elisabeth. Warum steht dir Manfred höher als wir, Vater?
Iungschläger. Weil er mich versteht, denn ich weiß, daß er die
Wahrheit über alles liebt.
Elisabeth. Ah! .
Iungschläger. Manfred hat mich noch nie betrogen, mir auch
nie etwas verschwiegen.
Elisabeth. Bist du dessen ganz sicher? (Zieht das Zeitungsblatt
hervor.)
Iungschläger (dem Schreibtisch zugewandt). Dafür stehe und
falle ich.
(. Augustheft (9(2 (?9
Iungschläger (packt seine Frau an der Hand und führt sie
zum Fenster). Den da!
Frau Iungschläger. Was, den Prinzen Friedrich!
Elisabeth. Den Bruder des Fürsten!
Frau Iungschläger. Ich bitte dich um alles in der Welt . . .!
Du willst etwas gegen den Hof unternehmen?
Iungschläger. Was schiert mich der Hof? Ich will eine Ge-
schichtsfälschung aufdecken und ich sage euch: in vier Wochen werden
die Leute, die an jenem Denkmal vorbeigehen, lachen, lachen, lachen!
And dieses Lachen wird zu einem Orkan anschwellen, der jene Lüge
aus der Erde reißt! und wieder in die Schmelzhütte trägt.
Frau Iungschläger. Das wird dir nie gelingen!
Iungschläger. Hehehe.
Frau Iungschläger. Werner, laß dir sagen . . . ich bin nur
eine einfache Frau, ich verstehe nichts von deinen Sachen. Aber das eine
weiß ich: wenn du auch alle Macht der Welt zusammennimmst, so
werden jene doch noch mächtiger sein als du.
Iungschläger. Das wollen wir erst einmal sehen.
Frau Iungschläger (angstvoll herausschreiend). Wenn du dies-
mal nicht auf mich hörst . . .! (Sinkt regungslos auf einen Stuhl.)
O, du wirst uns alle ins Anglück bringen.
Elisabeth. Vater, ich bitt dich, sei mir nicht böse, aber . . .
(in wahnsinniger Angst) Vater, es kommt plötzlich eine solche Angst
über mich, sie schnürt mir fast die Kehle zu . . .! Du mußt an
Manfred depeschieren, er darf nicht herkommen, um keinen Preis. And
das Denkmal . . . (Sie stürzt plötzlich auf die Knie.) Vater, ich flehe dich
an, laß ab von dem, was du tun willst. Du wirst uns alle zugrunde
richten.
Iungschläger (starrt seine Tochter ratlos an).
Elisabeth (erhebt sich wieder und steht aufgeregt da).
Frau Iungschläger (sitzt, vor sich hinstarrend, da).
Iungschläger (zu Elisabeth). Du bist eine feige Memme! Du
bist so feig . . .! Laßt's euch gesagt sein: Von dem, was ich tun
will, bringt mich niemand ab . . . Hört ihr wohl! Niemand! And
wenn auch mein bißchen Existenz dabei zugrunde gehen sollte, so
würde ich es dennoch tun, weil es meinem Namen ewigen Ruhm
gäbe. (Geht umher, bleibt plötzlich stehen.) Aber ich habe jetzt gesehen,
daß ich einer Stütze bedarf, auch gegen euch. And das ist mein Sohn.
Wenn Manfred nicht selbst käme, so würde ich ihn nun rufen.
Elisabeth. Warum steht dir Manfred höher als wir, Vater?
Iungschläger. Weil er mich versteht, denn ich weiß, daß er die
Wahrheit über alles liebt.
Elisabeth. Ah! .
Iungschläger. Manfred hat mich noch nie betrogen, mir auch
nie etwas verschwiegen.
Elisabeth. Bist du dessen ganz sicher? (Zieht das Zeitungsblatt
hervor.)
Iungschläger (dem Schreibtisch zugewandt). Dafür stehe und
falle ich.
(. Augustheft (9(2 (?9