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Deutscher Altphilologenverband [Editor]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 34.1991

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Nr. 2
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Aktuelle Themen
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Gerhardt, Karl-Heinz: DAV und altsprachlicher Unterricht in den neuen Bundesländern: 1. Brandenburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.35875#0046

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formationsangeboten und der Vorstellung von Lehrmaterialien. Regelmäßig wurden nun die
Brandenburger, soweit zu diesen schon Kontakte bestanden, zu den Sessionen des Altphilolo-
genverbandes eingeladen.
Ebenso selbstverständlich wurden wir in die unter der Ägide des Senats anlaufenden, von unse-
ren philologischen Kollegen getragenen Fortbildungsveranstaltungen einbezogen. Diese vermit-
teln Überblicke über Schulstruktur, Rahmenrichtlinien, Prüfungsbestimmungen bzw.
-anforderungen und helfen bei der Orientierung in dem ungewohnt breiten Lehrbuchangebot.
Sie gehen aber auch auf sehr konkrete Fragen der Unterrichtspraxis ein, wie z.B. die Umsetzung
neuer Erkenntnisse der Altsprachenmethodik (von diesen waren wir teilweise abgeschnitten, des-
halb aber auch gezwungen, Eigenes zu entwickeln) in der einzelnen Unterrichtsstunde oder die
gemeinsame Fehlerbewertung von ausgewählten Schülerklausuren. Gerade bei solchen Praxis-
fragen wurde deutlich: Trotz langer Trennung waren Anliegen, Wege und Maßstäbe in vielem
gleich geblieben, grundlegender Konsens ergab sich bald, Neues wurde überzeugend dargestellt
und interessiert rezipiert. Der Aktivität der Herren Professor Fritsch, Dr. Lohe, Meißner und Dr.
Wölke gebührt unser Dank. Bei der Arbeit wuchs das Gefühl der Zusammengehörigkeit der be-
teiligten Berlin-Brandenburger Kollegen.
Aber gemeinsames Nachdenken über Altsprachenunterricht auf neuen Wegen gab und gibt es
natürlich auch im Lande selbst. So tauschte sich ein Kreis von Altsprachenlehrern aus Potsdam
und dessen Umgebung am 25.3.91 über die Vorbereitung des Latein- und Griechischunterrichts
in den vorgesehenen neuen Unterrichtsstrukturen an ihren Schulen aus.
Die Möglichkeit, in Gesamtschulen und Gymnasien grundsätzlich mit Latein in Klasse 7 oder 9
zu beginnen, scheint nunmehr gesichert. Von der Humboldtschule liegt eine Konzeption vor,
nach der dort Latein ab Klasse 7, 9 und 11 angeboten werden soll, für die früh beginnenden La-
teiner auch Griechisch; auch wird Lateinunterricht ab Klasse 5 für später ins Auge gefaßt. In das
entsprechende Modell sind Anregungen und Erfahrungen des Direktors des Goethe-Gymnasi-
ums Berlin, Herrn Dr. Lohe, eingeflossen. Die Resonanz auf diese Lateinangebote ist vielverspre-
chend. Die Stundentafeln lagen allerdings noch nicht bestätigt vor. Dagegen war die Lehrbuch-
frage durch eine Presseverlautbarung im Prinzip geklärt: Benutzt werden können die Bücher aus
Berlin und aus Nordrhein-Wesfaien; die Verwendbarkeit der Werke des Verlags Volk und Wissen
wird noch geprüft. Demnach dürften sich auch die Rahmenrichtlinien an die eines dieser Länder
oder beider aniehnen. Kontakte zwischen der Landesregierung und Fachlehrern über eine ge-
meinsame Arbeit an den Rahmenrichtlinien waren unseres Wissens noch nicht zustande gekom-
men. Stand und Art der Vorbereitung derselben sind uns nicht bekannt. Von den Teilnehmern
der Gesprächsrunde wurde erneut Bereitschaft zur Mitwirkung bekundet, um die Vorbereitung
auf einen planmäßigen gymnasialen altsprachlichen Unterricht im nächsten Schuljahr rechtzeitig
abschließen zu können.
Es bestand bei den Teilnehmern jener Potsdamer Zusammenkunft der Wunsch, weiter die Berli-
ner Fortbildung mit ihrem Zuschnitt auf unsere Interessen und Probleme wahrzunehmen. Ein
Aufbau isolierter Strukturen des Altphilologenverbandes erscheint uns bei der schon recht engen
Verflechtung nicht sinnvoll, eine Berlin-Brandenburger Kooperation dagegen naheliegend, ja
zwingend. Solange jedoch die beiden Länder noch nicht vereinigt sind, ergeben sich allerdings
für die Brandenburger Kollegen/innen noch besondere Fragen und Aufgaben, so der Dialog mit
den Verantwortlichen der Landesregierung über die Gestaltung von Schulstrukturen und Unter-
richtsgrundlagen, die ja nicht mit den Berliner identisch sein müssen.
Auch die Organisation der Fortbildung könnte stärker von den Kollegen des Landes getragen, die

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