Professoren an Universitäten lehrten und lehren. Die universale Anerkennung der wissenschaftli-
chen Leistung Burcks drückt sich in den Ehrendoktorwürden der Universitäten Athen (1963) und
Rennes (1964) aus.
Die gewinnende Freundlichkeit Erich Burcks haben alle, die mit ihm zu tun hatten, wohltuend
empfunden und tun es noch heute. Menschlichkeit, Menschenwesen, Menschenleben: dies alles
steht auch in der Mitte seines Forschens und Lehrens; die Sammlung seiner ausgewählten Schrif-
ten, deren erster Band 1966 erschien, trägt den Titel "Vom Menschenbild in der römischen Lite-
ratur". Bezeichnend ist wohl auch Burcks feinsinnige Studie über labor, modestia und, pietas
("Drei Grundwerte römischer Lebensordnung", Gymnasium 58, 1951, 161 ff.): Burck geht dort
diesen Begriffen in den spärlichen Zeugnissen aus der Frühzeit Roms nach und stellt ihnen litera-
rische Gestaltungen aus augusteischer Dichtung gegenüber.
Erich Burck gehörte zeit seines Lebens zu den (in früheren Jahrzehnten nicht eben dicht gesäten)
Universitätslehrern, die auch dem Gymnasialunterricht ihre volle Aufmerksamkeit zuwandten.
Zahlreiche Beiträge im "Altsprachlichen Unterricht" und im "Gymnasium" bezeugen dies eben-
so wie die Mitgliedschaft und aktive Mitarbeit im Deutschen Altphilologenverband. Kurz nach
der Wiederbegründung des Verbandes 1950 war Burck von 1952 bis 1956 sein Vorsitzender. Um
ihm in besonderer Weise zu danken, ernannte ihn der Verband 1974 zum Ehrenvorsitzenden.
Seine Erfahrung und sein Rat waren uns immer wieder unentbehrlich. Erstmals 1990 mußte der
nun 89jährige zu seinem und unserem Bedauern auf die Teilnahme an der Flamburger Tagung
verzichten.
Wir dürfen zu seinem 90. Geburtstag den Wunsch aussprechen, daß ihm, dem Kenner und
Freund alles Menschlichen, in aller Mühsal des Altwerdens auch der Segen so hoher Jahre spür-
bar wird: ein dankbarer Rückblick auf ein reiches Leben, im Bewußtsein, von vielen verehrt und
geliebt zu sein.
HERMANN SlEINTHAL
K!aus Westphaien ein Sexagenarius
Prof. Dr. Klaus Westphaien feierte am 5.10.1991 seinen 60. Geburtstag, Anlaß genug, diesen gro-
ßen Mann der pädagogischen Szene zu ehren. Seine Freunde, Kollegen vor allem der Pädagogi-
schen Hochschule Kiel und Vertreter der altsprachlichen Didaktik haben ihm eine Festschrift ge-
widmet unter dem Motto ,,Humanismus und Bildung. Zukunftschancen der Tradition. Beiträge
zur Bildungstheorie und zur Didaktik der Alten Sprachen (AUXILIA 27 und 28, hrsg. von Joachim
Gruber und Friedrich Maier). Im Titel dieser Sammlung sind jene beiden Pole erfaßt, in deren
Spannungsfeld sich das wissenschaftliche Arbeiten des Jubilars seit nunmehr über drei Jahrzehn-
ten vollzieht: ,,Humanismus" als Aufgabe zumal der Fächer Latein und Griechisch — ,,Bildung"
als Auftrag der Gesellschaft an die Lehrer.
Ausgebildet als Klassischer Philologe und Gymnasiallehrer, hat Klaus Westphaien sehr bald über
die Stätte seiner Anfangsschule, das Wilhelmsgymnasium in München, hinaus zu wirken begon-
nen: als Vorsitzender des Landesverbandes Bayern im DAV. Nach einem dreijährigen Auslands-
aufenthalt (an der deutschen Schule in Windhuk) wurde er als Referent für Alte Sprachen an das
Institut für Schulpädagogik in München berufen, wo er im Rahmen der sich allmählich ent-
wickelnden Curriculumplanung Pionierarbeit leistete: sowohl in der Gestaltung neuer Lehrpläne
für Latein wie auch allgemein in der Konzipierung des Systems des sog. Curricularen Lehrplans,
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chen Leistung Burcks drückt sich in den Ehrendoktorwürden der Universitäten Athen (1963) und
Rennes (1964) aus.
Die gewinnende Freundlichkeit Erich Burcks haben alle, die mit ihm zu tun hatten, wohltuend
empfunden und tun es noch heute. Menschlichkeit, Menschenwesen, Menschenleben: dies alles
steht auch in der Mitte seines Forschens und Lehrens; die Sammlung seiner ausgewählten Schrif-
ten, deren erster Band 1966 erschien, trägt den Titel "Vom Menschenbild in der römischen Lite-
ratur". Bezeichnend ist wohl auch Burcks feinsinnige Studie über labor, modestia und, pietas
("Drei Grundwerte römischer Lebensordnung", Gymnasium 58, 1951, 161 ff.): Burck geht dort
diesen Begriffen in den spärlichen Zeugnissen aus der Frühzeit Roms nach und stellt ihnen litera-
rische Gestaltungen aus augusteischer Dichtung gegenüber.
Erich Burck gehörte zeit seines Lebens zu den (in früheren Jahrzehnten nicht eben dicht gesäten)
Universitätslehrern, die auch dem Gymnasialunterricht ihre volle Aufmerksamkeit zuwandten.
Zahlreiche Beiträge im "Altsprachlichen Unterricht" und im "Gymnasium" bezeugen dies eben-
so wie die Mitgliedschaft und aktive Mitarbeit im Deutschen Altphilologenverband. Kurz nach
der Wiederbegründung des Verbandes 1950 war Burck von 1952 bis 1956 sein Vorsitzender. Um
ihm in besonderer Weise zu danken, ernannte ihn der Verband 1974 zum Ehrenvorsitzenden.
Seine Erfahrung und sein Rat waren uns immer wieder unentbehrlich. Erstmals 1990 mußte der
nun 89jährige zu seinem und unserem Bedauern auf die Teilnahme an der Flamburger Tagung
verzichten.
Wir dürfen zu seinem 90. Geburtstag den Wunsch aussprechen, daß ihm, dem Kenner und
Freund alles Menschlichen, in aller Mühsal des Altwerdens auch der Segen so hoher Jahre spür-
bar wird: ein dankbarer Rückblick auf ein reiches Leben, im Bewußtsein, von vielen verehrt und
geliebt zu sein.
HERMANN SlEINTHAL
K!aus Westphaien ein Sexagenarius
Prof. Dr. Klaus Westphaien feierte am 5.10.1991 seinen 60. Geburtstag, Anlaß genug, diesen gro-
ßen Mann der pädagogischen Szene zu ehren. Seine Freunde, Kollegen vor allem der Pädagogi-
schen Hochschule Kiel und Vertreter der altsprachlichen Didaktik haben ihm eine Festschrift ge-
widmet unter dem Motto ,,Humanismus und Bildung. Zukunftschancen der Tradition. Beiträge
zur Bildungstheorie und zur Didaktik der Alten Sprachen (AUXILIA 27 und 28, hrsg. von Joachim
Gruber und Friedrich Maier). Im Titel dieser Sammlung sind jene beiden Pole erfaßt, in deren
Spannungsfeld sich das wissenschaftliche Arbeiten des Jubilars seit nunmehr über drei Jahrzehn-
ten vollzieht: ,,Humanismus" als Aufgabe zumal der Fächer Latein und Griechisch — ,,Bildung"
als Auftrag der Gesellschaft an die Lehrer.
Ausgebildet als Klassischer Philologe und Gymnasiallehrer, hat Klaus Westphaien sehr bald über
die Stätte seiner Anfangsschule, das Wilhelmsgymnasium in München, hinaus zu wirken begon-
nen: als Vorsitzender des Landesverbandes Bayern im DAV. Nach einem dreijährigen Auslands-
aufenthalt (an der deutschen Schule in Windhuk) wurde er als Referent für Alte Sprachen an das
Institut für Schulpädagogik in München berufen, wo er im Rahmen der sich allmählich ent-
wickelnden Curriculumplanung Pionierarbeit leistete: sowohl in der Gestaltung neuer Lehrpläne
für Latein wie auch allgemein in der Konzipierung des Systems des sog. Curricularen Lehrplans,
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