sion im Februar und bei der Berufung der mit der Ausarbeitung des Lehrplans beauftragen Leh-
rer. Der Vorstand des Verbandes des ThAV legt Wert darauf, an diesen grundlegenden, zukunfts-
bestimmenden Arbeiten beteiligt zu sein.
Am 25. Mai 1991 wird in Erfurt ein Informationstag für alle thüringischen Latein- und Griechisch-
lehrer stattfinden, auf dem die neuen Schulstrukturen erklärt, Stundentafeln und Rahmenrichtli-
nien erläutert, Lehrbücher empfohlen und didaktische Hinweise zum Schuljahresbeginn gege-
ben werden. Wir hoffen die Ministerin als Gast begrüßen zu können. Herr Dr. Lohe und Herr
Weidner vom Vorstand des DAV sind eingeladen worden.
Ein Aufklärungsblatt über die Bedeutung des Lateinunterrichts ist für die Eltern gedacht und soll
auf den Versammlungen verteilt werden; weitere Artikel über den altsprachlichen Unterricht
werden in der Presse erscheinen.
Die angeknüpften Verbindungen zu den Partnerverbänden des DAV in Bayern, Hessen und Ber-
lin werden weiter vertieft werden.
Mitgliederzahl: 43. —
Vorstand: Dr. Christoph Köhler, Gotha (Vorsitzender), Volker Schmidt, Jena (stellv. Vors.), An-
nette Jacobs, Suhl (stellv. Vors.), Prof. Dr. Ernst-Günther Schmidt, Univ. Jena (Beigeordneter), Dr.
Manfred Simon, Univ. Jena (Beigeordneter).
(Stand: 2.4.1991) DR. CHRISTOPH KÖHLER, Vorsitzender des Landesverbandes
Waltershäuser Straße 17, 0-5800 Gotha
6. Attertumswissenschaften an der Humboldt-Universität Beriin
Die im nachstehenden Beitrag von Herrn Prof. Dr. Hermann Funke (Mannheim, z.Zt. Gastprofessor in Berlin)
mitgeteilten Überlegungen und Planungen zur Wiederbegründung eines ,, Instituts für Altertumskunde" an der
(bisherigen „Ost-Berliner") Humboldt-Universität dürften — wegen der historischen Bedeutung dieser Univer-
sität für die Altertumswissenschaft des 19. und des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts — für Altphilologen in
ganz Deutschland und auch darüber hinaus von großem Interesse sein. Ob freilich die Planungen der
Humboldt-Universität angesichts der seit 1948 in Berlin-West umfassend auf- und ausgebauten altertumswis-
senschaftlichen Disziplinen und Institute der Freien Universität und angesichts der Haushaltslage der Stadt Ber-
lin realistisch sind, ist eine Frage, die bereits jetzt in Berliner Fachkreisen lebhaft und kontrovers diskutiert wird.
(Red.)
Seit dem Wintersemester 1990/91 können an der Berliner Humboldt-Universität Unter den Lin-
den wieder die Schulfächer Griechisch, Latein und Alte Geschichte studiert werden. Das war seit
der sog. „Dritten Sozialistischen Hochschulreform" von 1969 nicht mehr möglich; die altertums-
wissenschaftlichen Fächer in Berlin waren damals endgültig von der Universität an das „Zentral-
institut für Alte Geschichte und Archäologie" der „Akademie der Wissenschaften der DDR"
übergegangen. Im Jahre 1988 wurde zwar eine Professur für Griechisch an der Universität einge-
richtet, was jedoch, aus äußerlichem Anlaß hervorgegangen, ohne Wirkung auf die Gestaltung
dieses Faches blieb.
Der desolate Zustand, den die Abschaffung der Altertumswissenschaft und die faktische Preisgabe
der Bibliothek zur Folge hatten, trat zu Tage, als die Humboldt-Universität wieder allgemein zu-
gänglich wurde (bis zur Wende war Außenstehenden das Betreten verboten). Es stand für die Ver-
antwortlichen, zu denen vor allem der neu gewählte Rektor der Humboldt-Universität, der Ordina-
rius für Archäologie daselbst und der Vorsitzende der neukonstituierten Mommsen-Gesellschaft Ost
gehörten, außer Zweifel, daß das aus politischen Gründen abgeschaffte Fach nach Wiedergewin-
nung der Freiheit unverzüglich und in vollem Umfang wiederhergestellt werden sollte.
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rer. Der Vorstand des Verbandes des ThAV legt Wert darauf, an diesen grundlegenden, zukunfts-
bestimmenden Arbeiten beteiligt zu sein.
Am 25. Mai 1991 wird in Erfurt ein Informationstag für alle thüringischen Latein- und Griechisch-
lehrer stattfinden, auf dem die neuen Schulstrukturen erklärt, Stundentafeln und Rahmenrichtli-
nien erläutert, Lehrbücher empfohlen und didaktische Hinweise zum Schuljahresbeginn gege-
ben werden. Wir hoffen die Ministerin als Gast begrüßen zu können. Herr Dr. Lohe und Herr
Weidner vom Vorstand des DAV sind eingeladen worden.
Ein Aufklärungsblatt über die Bedeutung des Lateinunterrichts ist für die Eltern gedacht und soll
auf den Versammlungen verteilt werden; weitere Artikel über den altsprachlichen Unterricht
werden in der Presse erscheinen.
Die angeknüpften Verbindungen zu den Partnerverbänden des DAV in Bayern, Hessen und Ber-
lin werden weiter vertieft werden.
Mitgliederzahl: 43. —
Vorstand: Dr. Christoph Köhler, Gotha (Vorsitzender), Volker Schmidt, Jena (stellv. Vors.), An-
nette Jacobs, Suhl (stellv. Vors.), Prof. Dr. Ernst-Günther Schmidt, Univ. Jena (Beigeordneter), Dr.
Manfred Simon, Univ. Jena (Beigeordneter).
(Stand: 2.4.1991) DR. CHRISTOPH KÖHLER, Vorsitzender des Landesverbandes
Waltershäuser Straße 17, 0-5800 Gotha
6. Attertumswissenschaften an der Humboldt-Universität Beriin
Die im nachstehenden Beitrag von Herrn Prof. Dr. Hermann Funke (Mannheim, z.Zt. Gastprofessor in Berlin)
mitgeteilten Überlegungen und Planungen zur Wiederbegründung eines ,, Instituts für Altertumskunde" an der
(bisherigen „Ost-Berliner") Humboldt-Universität dürften — wegen der historischen Bedeutung dieser Univer-
sität für die Altertumswissenschaft des 19. und des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts — für Altphilologen in
ganz Deutschland und auch darüber hinaus von großem Interesse sein. Ob freilich die Planungen der
Humboldt-Universität angesichts der seit 1948 in Berlin-West umfassend auf- und ausgebauten altertumswis-
senschaftlichen Disziplinen und Institute der Freien Universität und angesichts der Haushaltslage der Stadt Ber-
lin realistisch sind, ist eine Frage, die bereits jetzt in Berliner Fachkreisen lebhaft und kontrovers diskutiert wird.
(Red.)
Seit dem Wintersemester 1990/91 können an der Berliner Humboldt-Universität Unter den Lin-
den wieder die Schulfächer Griechisch, Latein und Alte Geschichte studiert werden. Das war seit
der sog. „Dritten Sozialistischen Hochschulreform" von 1969 nicht mehr möglich; die altertums-
wissenschaftlichen Fächer in Berlin waren damals endgültig von der Universität an das „Zentral-
institut für Alte Geschichte und Archäologie" der „Akademie der Wissenschaften der DDR"
übergegangen. Im Jahre 1988 wurde zwar eine Professur für Griechisch an der Universität einge-
richtet, was jedoch, aus äußerlichem Anlaß hervorgegangen, ohne Wirkung auf die Gestaltung
dieses Faches blieb.
Der desolate Zustand, den die Abschaffung der Altertumswissenschaft und die faktische Preisgabe
der Bibliothek zur Folge hatten, trat zu Tage, als die Humboldt-Universität wieder allgemein zu-
gänglich wurde (bis zur Wende war Außenstehenden das Betreten verboten). Es stand für die Ver-
antwortlichen, zu denen vor allem der neu gewählte Rektor der Humboldt-Universität, der Ordina-
rius für Archäologie daselbst und der Vorsitzende der neukonstituierten Mommsen-Gesellschaft Ost
gehörten, außer Zweifel, daß das aus politischen Gründen abgeschaffte Fach nach Wiedergewin-
nung der Freiheit unverzüglich und in vollem Umfang wiederhergestellt werden sollte.
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