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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 34.1991

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Nr. 2
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Aktuelle Themen
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Schulz, Kristine: DAV und altsprachlicher Unterricht in den neuen Bundesländern: 4. Landesverband Sachsen-Anhalt
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Köhler, Christoph: DAV und altsprachlicher Unterricht in den neuen Bundesländern: 5. Landesverband Thüringen
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https://doi.org/10.11588/diglit.35875#0051

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Stellungen von dem, was moderner Altsprachenunterricht bewirken kann. Dem muß man mit ge-
zielter ,,Propaganda" nachhelfen. Erste Kontakte bestehen schon zum Stadtschulrat Riethmüller
und zur Schulbehörde der Stadt Halle (Vorschlag des Stadtschulrates zur Einrichtung von 12
Gymnasien in Halle; Anschrift: Schulamt des Magistrates der Stadt Halle, Albert-Schweitzer-
Straße 67, 0-4020 Halle).
Ein Problem bildet die angestrebte 12klassige Schule: ein vergleichbares Abitur wird es wohl
1994 noch nicht geben können, zu unterschiedlich sind die Voraussetzungen. Um so dringender
erscheint mir das nachdrückliche Bestehen auf frühbeginnendem Lateinunterricht und entspre-
chendem Stundenvoiumen. Die Rahmenrichtlinien für Sachsen-Anhalt liegen im Entwurf vor, sie
sind weitestgehend an den niedersächsischen orientiert.
(Stand: März 1991) KRisiiNE SCHULZ, Vorsitzende des Landesverbandes
Schulstraße 4, 0-4101 Salzmünde

5. Landesverband Thüringen
Bei einer Zusammenkunft der Latein- und Griechischlehrer der ehemaligen DDR mit Kollegen
der alten Bundesländer am 15./16. Sept. 1990 in Halle standen die Fragen der Wiedereinführung
des altsprachlichen Unterrichts an den höheren Schulen im Mittelpunkt. Einig in der Zielsetzung,
beschlossen einige Lehrer und wissenschaftliche Mitarbeiter der Universität, einen thüringischen
Landesverband als eigene Interessenvertretung zu gründen. Ais erste Vereinigung des DAV in
den neuen Bundesländern konstituierte sich am 3. November 1990 in Gotha der Thüringer Alt-
philologenverband. Auf dieser Versammlung, an der 35 Kolleginnen und Kollegen teilnahmen,
wurde eine Konzeption zur Erneuerung des Latein- und Griechischunterrichts an den neu einzu-
richtenden Gymnasien mit den verschiedenen Einstiegs- und Abschlußvarianten (LI, L2, L3) ge-
billigt und der gewählte Vorstand beauftragt, diese Vorschläge bei der Erarbeitung des neuen thü-
ringischen Schulgesetzes einzubringen. Die vom Institut für Altertumswissenschaften der
Friedrich-Schiller-Universität Jena entwickelten Programme der Umschulung und Qualifizierung
von Kollegen mit dem Ziel einer Lehrbefähigung in Latein (3-jähriger Fernstudienkurs) fanden
ebenso breite Zustimmung wie die geplanten Weiterbildungsmaßnahmen vor allem auf dem Ge-
biet der Fachdidaktik, wofür erfahrene Kollegen aus den alten Bundesländern ihre Hilfe zugesagt
haben. Der für zwei Jahre gewählte Vorstand legte dem Kultusministerium in Erfurt ein Papier mit
detaillierten Vorstellungen über den altsprachlichen Unterricht vor, die in den Stundentafeln
weitgehend berücksichtigt wurden.
In einem Gespräch mit Frau Minister Lieberknecht am 2. Jan. 1991 haben die Vorstandsmitglie-
der das Anliegen des Verbandes dargelegt und mit ihren Bemühungen den ungeteilten Beifall der
Ministerin gefunden.
Die vom Institut für Altertumswissenschaften der FSU Jena ab 15.2.1991 veranstalteten Weiterbil-
dungstage der Thüringer Altphilologen erfreuten sich regen Zuspruchs. Den 30 Teilnehmern
wurde in Vorlesungen von Frau Dr. sc. Kühnert, Prof. Riedel und Prof. Kluve fachlich Neues ge-
boten; lebhafte Aussprachen erbrachten Informationen und Anregungen für den Neubeginn und
Hinweise zur Änderung der Stundentafel.
Bei der öffentlichen Anhörung zum Bildungsgesetz im Thüringer Landtag war der Thüringer Alt-
philologenverband vertreten; der Landesvorsitzende hatte Gelegenheit, die Zustimmung zum ge-
gliederten Schulsystem zu begründen und die Konzeption zur Wiedereinführung des altsprachli-
chen Unterrichts darzulegen. — Nicht ohne anfängliche Irritationen verlief die Zusammenarbeit
des Verbandes mit dem Thüringer Kultusministerium bei der Besetzung der Schulbuchkommis-

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