In der Festschrift Musik und Dichtung (Neue Forschungsbeiträge, Viktor Pöschl zum 80. Ge-
burtstag gewidmet, hrsg. von M. v. Albrecht und W. Schubert - Quellen zur Musikgeschichte
von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 23 Frankfurt/M. — Bern — New York — Paris 1990, S. 87-
116) befaßt sich W. STROH mit der Frage ,,Arsis und Thesis oder: Wie hat man lateinische Verse
gesprochen?", einem für den alltäglichen Lateinunterricht nicht unwichtigen Thema. Hier be-
kennt sich Stroh erneut ,,mit allem Freimut zur radikalen Ansicht von Madvig und Nietzsche: Ei-
nen Iktus hat es in der ganzen Antike nie gegeben, weder im Sprechen noch im Erwarten: es han-
delt sich vielmehr, mit Bertel Axelson zu reden, um einen ictus flctus!"
Band 29-30/1990 der D!DACT!CA CLASStCA GANDENSiA ist dem Thema „Vrouwenstudies en
de Klassieke Oudheid" (Frauenstudien und das klassische Altertum) gewidmet und ganz in nie-
derländischer Sprache abgefaßt (522 Seiten). Die über 20 Beiträge sind geordnet nach folgenden
Abteilungen: Die Frau in der griechischen Kultur, Die Frau in der römischen Kultur, Die Frau im
Christentum, Die Frau in der neulateinischen Literatur, Die moderne Frau in Gesellschaft und Li-
teratur. Herausgeber sind F. DECREUS und j. VEREMANS, Department Onderwijs de Sectie Klas-
sieke Filologie, R.U. Gent, Blandijnberg 2, B-9000 Gent.
ANDREAS FRITSCH, Berlin
Buchbesprechungen
Symposium zum Gri'echischuntern'cht heute. Akademiebericht Nr. 770 der Akademie für Lehrer-
fortbi/dungDi/hngen. Di/hngen 1990.
Landes- und bundesweit weisen die Statistiken aus, daß die Schülerzahlen für den Griechischun-
terricht auch weiterhin Jahr um Jahr rückäufig sind, und das in einem erheblichen Maße (vgl. z.B.
DASIU 1/1990, S. 21 ff.: MDAV 2/1991, S. 31 ) \ Aber nicht nur bei Eltern, Schülern und in der Öf-
fentlichkeit sinkt die Akzeptanz des Faches als dritte Fremdsprache, selbst intra muros gibt es
schrille Stimmen und gefährliche Stimmungsmache, die den GU mitsamt dem Lateinischen aus
dem Kanon der Schulsprachen eliminieren wollen, wenn sie dem Lateinischen und Griechischen
allenfalls die 14. oder 15. Position in der Rangfolge der Schulsprachen zuweisen: so etwa der Er-
langer Romanist F.J. Hausmann im ,,Handbuch für den Fremdsprachenunterricht", hrsg. von
Bausch / Christ / Hüllen / Krumm (Tübingen 1989). In diesem Zusammenhang sollte auch nicht
unerwähnt bleiben, daß die traditionsreiche Universität Bonn seit Jahren keinen gräzistischen C-
4-Lehrstuhl mehr hat!
Zu den vielfältigen Aktivitäten, das Griechische offensiv in der Öffentlichkeit zu vertreten, gehört
das Symposion ,,Griechisch heute", das in der Zeit vom 19.3. - 23.3.1990 vom DAV, LV Bayern,
in der Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen veranstaltet wurde. Ziel der Tagung war, allen
Gruppen von Personen, die zum GU etwas beizutragen haben, und allen Perspektiven, die auf
Griechisch als Gymnasialfach möglich sind, Gehör und Geltung zu verschaffen: Universitätsleh-
rer, Fachdidaktiker und Pädagogen, Seminarlehrer, Griechischlehrer, Studienreferendare, Stu-
denten, Schüler und ehemalige Schüler. Die Überlegungen, in Referaten vorgetragen und in an-
schießenden Diskussionen ergänzt und modifiziert, sind inzwischen als Akademiebericht Nr.
170 ,,Symposium zum Griechischunterricht heute" veröffentlicht. Damit ist eine Fülle von Infor-
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burtstag gewidmet, hrsg. von M. v. Albrecht und W. Schubert - Quellen zur Musikgeschichte
von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 23 Frankfurt/M. — Bern — New York — Paris 1990, S. 87-
116) befaßt sich W. STROH mit der Frage ,,Arsis und Thesis oder: Wie hat man lateinische Verse
gesprochen?", einem für den alltäglichen Lateinunterricht nicht unwichtigen Thema. Hier be-
kennt sich Stroh erneut ,,mit allem Freimut zur radikalen Ansicht von Madvig und Nietzsche: Ei-
nen Iktus hat es in der ganzen Antike nie gegeben, weder im Sprechen noch im Erwarten: es han-
delt sich vielmehr, mit Bertel Axelson zu reden, um einen ictus flctus!"
Band 29-30/1990 der D!DACT!CA CLASStCA GANDENSiA ist dem Thema „Vrouwenstudies en
de Klassieke Oudheid" (Frauenstudien und das klassische Altertum) gewidmet und ganz in nie-
derländischer Sprache abgefaßt (522 Seiten). Die über 20 Beiträge sind geordnet nach folgenden
Abteilungen: Die Frau in der griechischen Kultur, Die Frau in der römischen Kultur, Die Frau im
Christentum, Die Frau in der neulateinischen Literatur, Die moderne Frau in Gesellschaft und Li-
teratur. Herausgeber sind F. DECREUS und j. VEREMANS, Department Onderwijs de Sectie Klas-
sieke Filologie, R.U. Gent, Blandijnberg 2, B-9000 Gent.
ANDREAS FRITSCH, Berlin
Buchbesprechungen
Symposium zum Gri'echischuntern'cht heute. Akademiebericht Nr. 770 der Akademie für Lehrer-
fortbi/dungDi/hngen. Di/hngen 1990.
Landes- und bundesweit weisen die Statistiken aus, daß die Schülerzahlen für den Griechischun-
terricht auch weiterhin Jahr um Jahr rückäufig sind, und das in einem erheblichen Maße (vgl. z.B.
DASIU 1/1990, S. 21 ff.: MDAV 2/1991, S. 31 ) \ Aber nicht nur bei Eltern, Schülern und in der Öf-
fentlichkeit sinkt die Akzeptanz des Faches als dritte Fremdsprache, selbst intra muros gibt es
schrille Stimmen und gefährliche Stimmungsmache, die den GU mitsamt dem Lateinischen aus
dem Kanon der Schulsprachen eliminieren wollen, wenn sie dem Lateinischen und Griechischen
allenfalls die 14. oder 15. Position in der Rangfolge der Schulsprachen zuweisen: so etwa der Er-
langer Romanist F.J. Hausmann im ,,Handbuch für den Fremdsprachenunterricht", hrsg. von
Bausch / Christ / Hüllen / Krumm (Tübingen 1989). In diesem Zusammenhang sollte auch nicht
unerwähnt bleiben, daß die traditionsreiche Universität Bonn seit Jahren keinen gräzistischen C-
4-Lehrstuhl mehr hat!
Zu den vielfältigen Aktivitäten, das Griechische offensiv in der Öffentlichkeit zu vertreten, gehört
das Symposion ,,Griechisch heute", das in der Zeit vom 19.3. - 23.3.1990 vom DAV, LV Bayern,
in der Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen veranstaltet wurde. Ziel der Tagung war, allen
Gruppen von Personen, die zum GU etwas beizutragen haben, und allen Perspektiven, die auf
Griechisch als Gymnasialfach möglich sind, Gehör und Geltung zu verschaffen: Universitätsleh-
rer, Fachdidaktiker und Pädagogen, Seminarlehrer, Griechischlehrer, Studienreferendare, Stu-
denten, Schüler und ehemalige Schüler. Die Überlegungen, in Referaten vorgetragen und in an-
schießenden Diskussionen ergänzt und modifiziert, sind inzwischen als Akademiebericht Nr.
170 ,,Symposium zum Griechischunterricht heute" veröffentlicht. Damit ist eine Fülle von Infor-
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