Aktueüe Themen
Wiükommen in Beriin!
Der Landesverband Berlin heißt alle Kolleginnen und Kollegen herzlich willkommen, die auf Ein-
ladung des DAV zum Bundeskongreß vom 6. - 10. April 1992 nach Berlin kommen.
Die Bedeutung der Ereignisse in Deutschland und Europa hatte das Bewußtsein der Teilnehmer
im gastlichen Hamburg im April 1990 spürbar vorgeprägt: schnell fand der Vorschlag einhellige
Zustimmung, die nächste Vertreterversammlung im Februar 1991 nicht nach Fulda, sondern
nach Halle einzuberufen; und als der Vorsitzende um Vorschläge für den nächsten Kongreß bat,
gab es nur eine Antwort in der Runde: natürlich Berlin.
Thema und Tagungsstätte antworteten auf den Geist dieser Entscheidung. Das Thema ,,Europa
im Aufbruch — Die Zukunft der Antike", das sich im Titelblatt des Programmheftes widerspie-
gelt, will die Spannweite der neuen europäischen Dimensionen ins Blickfeld rücken, will den
Aufbruch im Osten als die Möglichkeit zu einer neuen Renaissance erkennen, wie es sie schon
einmal von Florenz bis Krakau gab: eine vielstimmige Geistes- und Kulturgemeinschaft, variiert
auf dem prägenden Fundament der Antike.
Die Tagungsstätte, die Kongreßhalle am Alexanderplatz, liegt folgerichtig im alten und neuen
Zentrum des brodelnden, weltoffenen, kulturreichen Berlin, einen Steinwurf weit vom Perga-
monmuseum und der Universität, die den Namen der Gebrüder Humboldt trägt und deren Frei-
heit über vier Jahrzehnte die Freie Universität bewahren mußte: ein historisches Hyperbaton.
In Hamburg herrschte spontane Einmütigkeit darüber, daß Deutschlands Altphilologen beim
Aufbruch in Europa so nah und unmittelbar wie möglich dabei sein sollten. Berlin bietet größte
Unmittelbarkeit. Wir haben uns darauf vorbereitet, daß Sie dieses Angebot annehmen.
Herzlich willkommen in Berlin!
PETER LOHE
Erich Burck zum Neunzigsten
Der Ehrenvorsitzende unseres Verbandes, Prof. Dr. Erich Burck, konnte am 30. November 1991
seinen neunzigsten Geburtstag begehen - ein Anlaß auch für uns, dem großen Gelehrten, dem
warmherzigen Menschen, dem unermüdlichen Förderer unserer Sache unseren Dank und unse-
re Verehrung auszudrücken.
Beim Studium in Leipzig hatte Erich Burck das Glück, 'seinen' Lehrer zu finden: Richard Heinze.
Die bleibende Verbundenheit mit ihm führte dazu, daß Erich Burck Heinzes gesammelte Aufsät-
ze ("Vom Geist des Römertums" 1938 und öfter) herausgab und Heinzes wissenschaftliches
Hauptwerk, den großen Horazkommentar, fortführte. Nach der Habilitation 1931 in Münster
lehrte Burck seit 1935 in Kiel, seit 1938 als Ordinarius. Dieser Universität blieb er treu; er entfalte-
te dort eine fruchtbare Wirkung in der Nähe und in die Ferne; die erstere mag man an dem "Mo-
numentum Chiloniense" ablesen, der Festschrift zum 70. Geburtstag, an der ausschließlich Kie-
ler Schüler und Kollegen mitwirkten, unter ihnen zehn ehemalige Burck-Schüler, die als
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Wiükommen in Beriin!
Der Landesverband Berlin heißt alle Kolleginnen und Kollegen herzlich willkommen, die auf Ein-
ladung des DAV zum Bundeskongreß vom 6. - 10. April 1992 nach Berlin kommen.
Die Bedeutung der Ereignisse in Deutschland und Europa hatte das Bewußtsein der Teilnehmer
im gastlichen Hamburg im April 1990 spürbar vorgeprägt: schnell fand der Vorschlag einhellige
Zustimmung, die nächste Vertreterversammlung im Februar 1991 nicht nach Fulda, sondern
nach Halle einzuberufen; und als der Vorsitzende um Vorschläge für den nächsten Kongreß bat,
gab es nur eine Antwort in der Runde: natürlich Berlin.
Thema und Tagungsstätte antworteten auf den Geist dieser Entscheidung. Das Thema ,,Europa
im Aufbruch — Die Zukunft der Antike", das sich im Titelblatt des Programmheftes widerspie-
gelt, will die Spannweite der neuen europäischen Dimensionen ins Blickfeld rücken, will den
Aufbruch im Osten als die Möglichkeit zu einer neuen Renaissance erkennen, wie es sie schon
einmal von Florenz bis Krakau gab: eine vielstimmige Geistes- und Kulturgemeinschaft, variiert
auf dem prägenden Fundament der Antike.
Die Tagungsstätte, die Kongreßhalle am Alexanderplatz, liegt folgerichtig im alten und neuen
Zentrum des brodelnden, weltoffenen, kulturreichen Berlin, einen Steinwurf weit vom Perga-
monmuseum und der Universität, die den Namen der Gebrüder Humboldt trägt und deren Frei-
heit über vier Jahrzehnte die Freie Universität bewahren mußte: ein historisches Hyperbaton.
In Hamburg herrschte spontane Einmütigkeit darüber, daß Deutschlands Altphilologen beim
Aufbruch in Europa so nah und unmittelbar wie möglich dabei sein sollten. Berlin bietet größte
Unmittelbarkeit. Wir haben uns darauf vorbereitet, daß Sie dieses Angebot annehmen.
Herzlich willkommen in Berlin!
PETER LOHE
Erich Burck zum Neunzigsten
Der Ehrenvorsitzende unseres Verbandes, Prof. Dr. Erich Burck, konnte am 30. November 1991
seinen neunzigsten Geburtstag begehen - ein Anlaß auch für uns, dem großen Gelehrten, dem
warmherzigen Menschen, dem unermüdlichen Förderer unserer Sache unseren Dank und unse-
re Verehrung auszudrücken.
Beim Studium in Leipzig hatte Erich Burck das Glück, 'seinen' Lehrer zu finden: Richard Heinze.
Die bleibende Verbundenheit mit ihm führte dazu, daß Erich Burck Heinzes gesammelte Aufsät-
ze ("Vom Geist des Römertums" 1938 und öfter) herausgab und Heinzes wissenschaftliches
Hauptwerk, den großen Horazkommentar, fortführte. Nach der Habilitation 1931 in Münster
lehrte Burck seit 1935 in Kiel, seit 1938 als Ordinarius. Dieser Universität blieb er treu; er entfalte-
te dort eine fruchtbare Wirkung in der Nähe und in die Ferne; die erstere mag man an dem "Mo-
numentum Chiloniense" ablesen, der Festschrift zum 70. Geburtstag, an der ausschließlich Kie-
ler Schüler und Kollegen mitwirkten, unter ihnen zehn ehemalige Burck-Schüler, die als
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