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Deutscher Altphilologenverband [Editor]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 36.1993

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Nr. 4
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Aktuelle Themen
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Fritsch, Andreas: 2000 Jahre Horaz
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Steinthal, Hermann: Ein internationales Horaz-Symposium in Tübingen (6.-10.10.1993)
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https://doi.org/10.11588/diglit.35882#0144

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cum professore Zajtsev domum suam invitaverat. Est iam duodecentum annos natus, sed bona
valetudine fruitur et studia Latina exercet. Duas fere horas iucundissime de rebus Latinis Latine
collocuti sumus. Abituris nobis professor Barovskij, qui Nestor omnium in orbe terrarum
Latinistarum haberi potest, hoc epigramma in anniversarium bismillenarium Horatii poetae
scripsit mihique permisit, ut ubi fieri posset, divulgaretur: [Hier folgt das Epigramm.] Valde
commoti hospiti nostro valediximus, qui impense petivit, ut se vivente iterum Petropolim
venirem." - Über Borovskij und andere Latinisten in Rußland schrieb jozef IJsewijn 1977:
"Jacobus M. Borovskij (born 1 896), professor in Leningrad, is another such philologist and poet.
[...] The verses written by these men prove their thorough familiarity with Latin, and a history
of classical philology in Russia should certainly include an account of this curious offshoot of
Neo-Latin literature." (J. IJsewijn: Companion to Neo-Latin Studies. Amsterdam, New York,
Oxford 1977, S. 1 73.) - Eine kurze lateinische Autobiographie von Borovskij findet sich in: Vox
Latina 21, 1985, S. 295. - Ein Gedicht „In diem natalem Ovidi" findet sich in der Sammlung
„Carmina Latina recentiora" (Einleitung von Fidel Rädle), Langenfeld: Reinhard Brune Verlag
(ISBN 3-942785-04-X) 1986, S. 91 f. A.F.

Ein internationaies Horaz-Symposium in Tübingen (6. -10.10.1993)
Auf die Initiative von Viktor Pöschl (Heidelberg) und Ernst A. Schmidt (Tübingen; er war dann
der eigentlich tätige Spritus rector des Unternehmens) kamen im Oktober 1993 in Tübingen
einige achtzig Horaz-Freunde zusammen, um beim Anlaß der zweitausendsten Wiederkehr von
Horazens Todestag (27. November 8. v. Chr.) die Geltung dieses einzigartigen Dichters in
Vergangenheit und Gegenwart zu bedenken. Das Motto des Symposiums „Horaz - Freund des
Abendlandes" variierte den bekannten Buchtitel „Vergil - Vater des Abendlandes", ersetzte
aber den gewichtigen (vielleicht sogar bedrückenden?) Vater-Titel durch den des Freundes - dies
ganz sicher in Horazens Sinne. In eine ähnliche Richtung wies das dem Programmheft
vorangestellte Wort Herders: daß Horaz das Glück hatte, durch die Jahrhunderte hin nicht nur
von Fachgelehrten, sondern auch gerade von Weltleuten, von Persönlichkeiten der Vita activa
gekannt und geliebt zu werden wie kaum ein anderer Dichter. Auch die Teilnehmer des Tübinger
Symposiums waren nicht nur Altphilologen: Dem einladenden Komitee und dem Kreise der
Sektionspräsidenten gehörten die Germanisten Walther Killy (Göttingen) und Walter Haug
(Tübingen), der Anglist Rudolf Sühnel (Heidelberg), der Jurist Wolfgang Zöllner (Tübingen) und
die Regierungsdirektorin im Tübinger Oberschulamt Ursula Silberberger an.
Zwei Sektionen beschäftigten sich je einen Vormittag mit dem Einfluß Horazens auf die Kultur
einzelner Länder in den lahrhunderten etwa seit Beginn der Neuzeit bis zur Gegenwart. Stephan
Borszäk (Budapest) referierte über Horaz in Ungarn, Jasper Griffin (Oxford) über Horace in
England, Günther Heilbrunn (Pittsburgh) über Horace in Ultima Hesperia. Einen speziellen
Aspekt der englischen Horazrezeption beleuchtete der Vortrag des aus Amerika stammenden,
derzeit in Heidelberg (und zuvor in Innsbruck) lehrenden Glenn W. Most über "Horatian and
Pindaric Lyric in England". Auch Frankreich war mit zwei Beiträgen vertreten: Claude Loriol
(Montpellier) über „Un traducteur d'Horace au dixhuitieme siede: La Beaumelle" und Sylvain
Menant (Paris) über „Horace et les poetes franpais au dixhuitieme siede". Die Ergänzung dazu
von deutscher Seite brachte Ernst A. Schmidt: „Horaz als Modell für die deutsche Lyrik des 18.
Jahrhunderts".

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