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Monatshefte für Kunstwissenschaft — 1. Halbband, Heft 1 - 6.1908

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Heft 5
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Schmid, Heinrich Alfred: Die Stuppacher Madonna des Matthias Grünewald
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https://doi.org/10.11588/diglit.70400#0393

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Schmid. Die Stuppacher Madonna des Matthias Grünewald

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M. GRÜNEWALD □
Kopf der Madonna in Colmar. (Ausschnitt)

schaft des Meisters beweisen. Es kommen noch dazu einige durch Kolorit und Farben-
auftrag gleich prächtig wirkende guterhaltene Stellen im Brokatstoff des Rockes.
In der Gesamterscheinung des Bildes ist das starke Vorherrschen von gelbrot
(im Gewand) und braunrot (bei der Kirche) aber sehr befremdend. Die Gesamtwirkung
erscheint für Grünewald zu nüchtern und kann so nüchtern ursprünglich kaum ge-
wesen sein. Verändert hat sich freilich Grünewalds Farbengeschmack sicher. Schon
in den Bildern in Karlsruhe und München treten neue Farbenkombinationen auf, und
diejenigen, die für die früheren Gemälde charakteristisch waren, zurück.
Es scheint sich aber das Verhältnis des Künstlers zur Welt überhaupt verändert
zu haben. Schon das ist im Grunde auffallend, daß er sich zu einer solchen Dar-
 
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