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Monatshefte für Kunstwissenschaft — 1. Halbband, Heft 1 - 6.1908

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Heft 5
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Stiassny, Robert: Die Donaumalerei im sechzehnten Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.70400#0429

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Abb. 1. Bildschnitzer HUBER: Heilige Sippe
Pfarrkirche in Puch b. Hallein □

(Aufnahme von Fr. Pörnbacher
in Salzburg.) □

Die Donaumalerei im sechzehnten Jahrhundert
Von Robert Stiassny
Im ersten Drittel des sechzehnten Jahrhunderts, in der Übergangszeit von der
Spätgotik zur frühen Renaissance, war an der mittleren Donau und weiter südwärts
bis in die salzburgischen, tiroler und steierisch-österreichischen Alpen hinein eine Richtung
in der Malerei aufgekommen, für die der Name Donaustil sich eingebürgert hat. Man
denkt dabei meist an die Gruppe Altdorfer, Ostendorfer, Wolf Huber und Feselen,
allenfalls an die Hirschvogel und Lautensack, nicht aber an das ausgedehnte Hinterland
ihrer Tätigkeit. Mächtige Individualitäten, Originalgenies zählen nicht zu dem Kreise,
wohl aber originelle Begabungen und ein so echtes Malernaturell wie Albrecht Alt-
dorfer, der Begründer der selbständigen deutschen Landschaftsmalerei, der zugleich im
Fache des Kupferstiches die Reihe der „Kleinmeister" eröffnet. In Stadt und Land,
besonders in den süddeutschen Sammlungen, gehört ein ziemlich weitverzweigter
Komplex größtenteils namenloser Bilder in diese Malsphäre. Vor allem verdient sie
aber als Massenerscheinung, als kunstgeographische und kunstethnographische Einheit
die nähere Betrachtung, die ihr Hermann Voss im VII. Bande der Hiersemannschen
Monographien gewidmet hat.1) Das Buch setzt mit einer Studie über Wolf Huber
9 Der Ursprung des Donaustiles. Ein Stück Entwicklungsgeschichte deutscher
Malerei. Leipzig, 1907. — Die gehaltvolle Dissertation von Rudolf Riggenbach: Der Maler und
Zeichner Wolfgang Huber (Basel 1907), die besonders sorgsam die Zeichnungen und Holzschnitte
des Künstlers behandelt, die Schrift von Voss aber auch sonst mannigfach ergänzt und berichtigt,
konnte nur für die Korrektur des vorliegenden Aufsatzes verwertet werden.
 
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