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Monatshefte für Kunstwissenschaft
Hütte, 1650 fl. und Nr. 199, schlechtes Wetter
auf dem Haarlemer Meer, 1650 fl.; Nr. 267,
P. Malier, Marine, 625 fl.; Nr. 301, S. van
Ruysdael, Flußlandschaft, 1200 fl.; Nr. 307,
Jan Steen, der Satyr bei dem Bauern, 1400 fl.
und Nr. 308, A. Storck, Ansicht von Hamburg,
400 fl. Daran schloß sich dann die Versteigerung
der Antiquitäten, Möbel usw. und der großen
Kollektion Delfter und anderer Fayencen (Samm-
lungen Heshuysen, Haarlem, Jacobi, Haag
und Hondius, Zaandam). Die Kauflust ließ
nichts zu wünschen übrig, so daß oft geradezu
Rekordpreise erzielt wurden. Der skulptierte
und 1622 datierte Büffetschrank in Nußbaum
(Nr. 616) brachte 1950 fl.; Nr. 628, eine von
van Mieris Grau in Grau bemalte Louis XIV-
Staffelei 1375 fl. Für die sehr schöne Standuhr
mit Spielwerk, Nr. 722, wurden 2200 fl. bezahlt,
für eine etwas kleinere, Nr. 723, 800 fl.; Nr. 145,
ein großer sogenannter Roemer mit der Inschrift
„Beati Sunt Pacifici" nebst der Signatur „Anna
Roemers" am Fuße wurde nach hartem Kampf
mit 7100 fl. an Herrn Krep für einen Rotter-
damer Liebhaber zugeschlagen. Delfter Por-
zellan. Nr. 1, einPaarPynacker-Vasenmit Deckel,
3500 fl. Nr. 2, ein Paar polychromierte 70 cm hohe
Tulpenvasen in Form von Obelisken auf qua-
dratischem Fußstück, 1750 fl.; Nr. 3, ein großer
Blumentopf, 700fl.; Nr. 4, ein Paar polychromierte
Salatschüsseln, 1650 fl.; Nr. 7, Wasserkanne mit
Schüssel, 680 fl.; Nr. 9, Essig- und Ölflaschen
nebst Pfeffer- und Salzgestell mit blauem Dekor,
890 fl.; Nr. 37, zwei Essig- und Ölkannen (Pij-
nacker), 1875fl.; Nr.54,zweipolychromierteHähne,
1575 fl.; Nr. 63, ein Paar Schüsseln mit poly-
chromem Dekor, 1250 fl.; Nr. 209, ein weißer,
stehender Elefant, 350 fl. Der chinesische Fürst
auf einem Thron (Nr. 559) in Höchster Porzellan
stieg bis auf 10000 fl.; Nr. 560, die Gruppe einer
chinesischen Dame mit Diener, der den Sonnen-
schirm trägt, auch aus der Höchster Manufaktur,
brachte 3050 fl. und Nr. 558, der eingeschlafene
Hirte, ebenfalls Höchst, 1425 fl.
Die erste Versteigerung im Mai, deren Er-
gebnis noch mitgeteilt werden kann, veranstaltete
die Firma C. L. C. Voskuil & Co. am 5. im
Versteigerungslokal „de Brakke Grond". Es
handelte sich um die Sammlungen moderner
Gemälde, Aquarelle und Handzeichnungen
aus dem Nachlaß R. S. van Son und Frau W.
J. G., sowie um eine Kollektion von 54 Aqua-
rellen und Handzeichnungen von Th. de Bock
aus der Sammlung W.
Von den im allgemeinen recht guten Preisen
seien genannt: Nr. 9, L. Apol, Waldallee, lOOOfl.;
Nr. 22, C. Bisschop, im Lichte der Bibel (Aqua-
rell), 1200 fl., Nr. 23; B. J. Blommers, die Melk-
frau, 3000 fl. ; Nr. 25, Th. deBock, Abend, 2000 fl.;
Nr. 99, Fred. Du Chattel, an der Vecht, lOOO fl.;
Nr. 107, C.Gabriel, Mühlen beiMoerdijk, 2300 fl.;
Nr. 112, A.M.G orter, Herbsttag, 1800 fl.; Nr. 131,
Jozef Israels, die alte Näherin, 3200 fl.; der-
selbe, Nr. 132, Bauerndiele, 1310 fl.; Nr. 159, J.
Maris, Mädchenporträt, 1000 fl.; Nr. 161, Wil-
lemMaris, Eseltreiber, 4000fl.; derselbe, Nr. 162,
Melkzeit, 1000 fl.; Nr. 179, Alb. Neuhuys, nach
dem Schwesterchen sehen, 3300 fl.; Nr.187, Geo.
Poggenbeek, Vieh auf der Weide, 1C00 fl.
K. F.
9
HMG =. =
Die Kunsthandlung J. J. Biesing versteigerte
am 6. und 7. Mai gute moderne holländische
Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen, umfassend
die Sammlungen von Frau A. J. Goedvriend,
Berlin, der Herren C. E. Lans, Haag, F. J. G.
Bosman, Scheveningen, und das Atelier des
Malers Bernhard Höppe, Haag, insgesamt
430 Nummern.
Die holländischen Sammler und Liebhaber
wenden ihr Hauptinteresse vorzugsweise, ja
fast ausschließlich ihrer heimischen Kunst zu.
Das tritt im Ausstellungswesen hierzulande deut-
lich zutage. Nur ganz vereinzelt findet man
unter den vielen Holländern einmal Werke von
ausländischen Künstlern. Natürlich wird hier-
durch auch die Zusammensetzung der Privat-
sammlungen bestimmt, die unter den Hammer
kommen. Der Holländer steht den Erscheinungen
der Kunst eben doch anders gegenüber als wir
Deutschen. Er liebt mehr und zwar seine
Künstler, während wir gleichzeitig auch immer
zu verstehen und Neues hinzuzulernen suchen.
Die durch Biesing versteigerten Sammlungen
zeigten so das gewohnte Gesamtbild, zusammen-
gesetzt aus Werken fast aller bekannten und
geschätzten modernen holländischen Meister.
Die erzielten Preise standen gegen die der
Amsterdamer Auktion vom 5. Mai um eine
geringe Spur zurück. Es wurden bezahlt für:
Nr. 31, C. Gabriel, Polderlandschaft, 760 fl.,
Nr. 69, A. Mauve, Waschtag, 2150 fl.,
Nr. 147, L. Apol, Winter, 1010 fl.; Nr. 148, Fl.
Arntzenius, Droschken im Schnee, 500 fl.;
Nr. 170, B. J. Blommers, Kartoffelschälerin,
600 fl.; derselbe, Nr. 172, der erste Gehversuch,
1500 fl.; Nr. 173, Th. de Bock, Pinken am
Strand, 975 fl.; derselbe, Nr. 175, Buchen, 1000 fl.;
Nr. 193, Fred. Du Chattel, an der Vecht,
590 fl.; Nr. 259, Jozef Israels, der Brief,
1200 fl.; Nr. 298, W. Maris, Kuhstall, 610 fl.;
Nr. 160, A. Mauve, Kuh auf der Weide, 1600 fl.;
Nr. 342, P. Rink, Sommer, 550 fl.; Nr. 397, W.
Monatshefte für Kunstwissenschaft
Hütte, 1650 fl. und Nr. 199, schlechtes Wetter
auf dem Haarlemer Meer, 1650 fl.; Nr. 267,
P. Malier, Marine, 625 fl.; Nr. 301, S. van
Ruysdael, Flußlandschaft, 1200 fl.; Nr. 307,
Jan Steen, der Satyr bei dem Bauern, 1400 fl.
und Nr. 308, A. Storck, Ansicht von Hamburg,
400 fl. Daran schloß sich dann die Versteigerung
der Antiquitäten, Möbel usw. und der großen
Kollektion Delfter und anderer Fayencen (Samm-
lungen Heshuysen, Haarlem, Jacobi, Haag
und Hondius, Zaandam). Die Kauflust ließ
nichts zu wünschen übrig, so daß oft geradezu
Rekordpreise erzielt wurden. Der skulptierte
und 1622 datierte Büffetschrank in Nußbaum
(Nr. 616) brachte 1950 fl.; Nr. 628, eine von
van Mieris Grau in Grau bemalte Louis XIV-
Staffelei 1375 fl. Für die sehr schöne Standuhr
mit Spielwerk, Nr. 722, wurden 2200 fl. bezahlt,
für eine etwas kleinere, Nr. 723, 800 fl.; Nr. 145,
ein großer sogenannter Roemer mit der Inschrift
„Beati Sunt Pacifici" nebst der Signatur „Anna
Roemers" am Fuße wurde nach hartem Kampf
mit 7100 fl. an Herrn Krep für einen Rotter-
damer Liebhaber zugeschlagen. Delfter Por-
zellan. Nr. 1, einPaarPynacker-Vasenmit Deckel,
3500 fl. Nr. 2, ein Paar polychromierte 70 cm hohe
Tulpenvasen in Form von Obelisken auf qua-
dratischem Fußstück, 1750 fl.; Nr. 3, ein großer
Blumentopf, 700fl.; Nr. 4, ein Paar polychromierte
Salatschüsseln, 1650 fl.; Nr. 7, Wasserkanne mit
Schüssel, 680 fl.; Nr. 9, Essig- und Ölflaschen
nebst Pfeffer- und Salzgestell mit blauem Dekor,
890 fl.; Nr. 37, zwei Essig- und Ölkannen (Pij-
nacker), 1875fl.; Nr.54,zweipolychromierteHähne,
1575 fl.; Nr. 63, ein Paar Schüsseln mit poly-
chromem Dekor, 1250 fl.; Nr. 209, ein weißer,
stehender Elefant, 350 fl. Der chinesische Fürst
auf einem Thron (Nr. 559) in Höchster Porzellan
stieg bis auf 10000 fl.; Nr. 560, die Gruppe einer
chinesischen Dame mit Diener, der den Sonnen-
schirm trägt, auch aus der Höchster Manufaktur,
brachte 3050 fl. und Nr. 558, der eingeschlafene
Hirte, ebenfalls Höchst, 1425 fl.
Die erste Versteigerung im Mai, deren Er-
gebnis noch mitgeteilt werden kann, veranstaltete
die Firma C. L. C. Voskuil & Co. am 5. im
Versteigerungslokal „de Brakke Grond". Es
handelte sich um die Sammlungen moderner
Gemälde, Aquarelle und Handzeichnungen
aus dem Nachlaß R. S. van Son und Frau W.
J. G., sowie um eine Kollektion von 54 Aqua-
rellen und Handzeichnungen von Th. de Bock
aus der Sammlung W.
Von den im allgemeinen recht guten Preisen
seien genannt: Nr. 9, L. Apol, Waldallee, lOOOfl.;
Nr. 22, C. Bisschop, im Lichte der Bibel (Aqua-
rell), 1200 fl., Nr. 23; B. J. Blommers, die Melk-
frau, 3000 fl. ; Nr. 25, Th. deBock, Abend, 2000 fl.;
Nr. 99, Fred. Du Chattel, an der Vecht, lOOO fl.;
Nr. 107, C.Gabriel, Mühlen beiMoerdijk, 2300 fl.;
Nr. 112, A.M.G orter, Herbsttag, 1800 fl.; Nr. 131,
Jozef Israels, die alte Näherin, 3200 fl.; der-
selbe, Nr. 132, Bauerndiele, 1310 fl.; Nr. 159, J.
Maris, Mädchenporträt, 1000 fl.; Nr. 161, Wil-
lemMaris, Eseltreiber, 4000fl.; derselbe, Nr. 162,
Melkzeit, 1000 fl.; Nr. 179, Alb. Neuhuys, nach
dem Schwesterchen sehen, 3300 fl.; Nr.187, Geo.
Poggenbeek, Vieh auf der Weide, 1C00 fl.
K. F.
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HMG =. =
Die Kunsthandlung J. J. Biesing versteigerte
am 6. und 7. Mai gute moderne holländische
Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen, umfassend
die Sammlungen von Frau A. J. Goedvriend,
Berlin, der Herren C. E. Lans, Haag, F. J. G.
Bosman, Scheveningen, und das Atelier des
Malers Bernhard Höppe, Haag, insgesamt
430 Nummern.
Die holländischen Sammler und Liebhaber
wenden ihr Hauptinteresse vorzugsweise, ja
fast ausschließlich ihrer heimischen Kunst zu.
Das tritt im Ausstellungswesen hierzulande deut-
lich zutage. Nur ganz vereinzelt findet man
unter den vielen Holländern einmal Werke von
ausländischen Künstlern. Natürlich wird hier-
durch auch die Zusammensetzung der Privat-
sammlungen bestimmt, die unter den Hammer
kommen. Der Holländer steht den Erscheinungen
der Kunst eben doch anders gegenüber als wir
Deutschen. Er liebt mehr und zwar seine
Künstler, während wir gleichzeitig auch immer
zu verstehen und Neues hinzuzulernen suchen.
Die durch Biesing versteigerten Sammlungen
zeigten so das gewohnte Gesamtbild, zusammen-
gesetzt aus Werken fast aller bekannten und
geschätzten modernen holländischen Meister.
Die erzielten Preise standen gegen die der
Amsterdamer Auktion vom 5. Mai um eine
geringe Spur zurück. Es wurden bezahlt für:
Nr. 31, C. Gabriel, Polderlandschaft, 760 fl.,
Nr. 69, A. Mauve, Waschtag, 2150 fl.,
Nr. 147, L. Apol, Winter, 1010 fl.; Nr. 148, Fl.
Arntzenius, Droschken im Schnee, 500 fl.;
Nr. 170, B. J. Blommers, Kartoffelschälerin,
600 fl.; derselbe, Nr. 172, der erste Gehversuch,
1500 fl.; Nr. 173, Th. de Bock, Pinken am
Strand, 975 fl.; derselbe, Nr. 175, Buchen, 1000 fl.;
Nr. 193, Fred. Du Chattel, an der Vecht,
590 fl.; Nr. 259, Jozef Israels, der Brief,
1200 fl.; Nr. 298, W. Maris, Kuhstall, 610 fl.;
Nr. 160, A. Mauve, Kuh auf der Weide, 1600 fl.;
Nr. 342, P. Rink, Sommer, 550 fl.; Nr. 397, W.