Suida. Altsteirische Bilder im Landesmuseum „Johanneum" zu Graz 527
Abb. 3. KONRAD LAIB. Die hl. Primus und Hermes
Museum, Salzburg
Einzug halten, hatte ich an anderer Stelle schon zu sprechen1) und möchte nur darauf
hinweisen, daß ein neuerworbenes kleines Kreuzigungsbild im Johanneum, das stilistisch
noch ganz der Übergangsrichtung angehört, vielleicht besonders drastisch die Neuerungen
des Dombildes vortreten läßt, da beide Werke ungefähr aus gleicher Zeit stammen mögen.
Das nächste datierte Bild im Grazer Museum ist der Flügelaltar aus Kathrein vom
Jahre 1475. (Abbildung 4.) Die Mitteltafel zeigt die von zwei Engeln flankierte Mutter
Gottes, die unter ihrem Mantel schützend eine zahlreiche Gemeinde, Geistliche und Weltliche
mit Kaiser und Papst an der Spitze, deckt. Die Flügel enthalten auf den Innenseiten vier
weibliche Heilige, Caterina, Dorothea, Barbara und Margaretha. An den Außenseiten
der Flügel sieht man vier männliche Heilige, an dem feststehenden Flügelpaar Dar-
stellungen der Verkündigung und des Gethsemane, die Heiligenpaare Petrus und Paulus
9 Repertorium für Kunstwissenschaft 1908, vergl. auch R. Stiassny, Alt-Salzburger Tafel-
bilder, Jahrb. der Kunsthistor. Sammlungen, Wien 1903, und J. Graus, Kirchenschmuck 1905. Meine
Ansicht, es handle sich in den beiden Salzburger Bildern um Werke Laibs, entgegen der Ansicht
Stiassnys, es seien Spätwerke Pachers, habe ich ebenda begründet.
Abb. 3. KONRAD LAIB. Die hl. Primus und Hermes
Museum, Salzburg
Einzug halten, hatte ich an anderer Stelle schon zu sprechen1) und möchte nur darauf
hinweisen, daß ein neuerworbenes kleines Kreuzigungsbild im Johanneum, das stilistisch
noch ganz der Übergangsrichtung angehört, vielleicht besonders drastisch die Neuerungen
des Dombildes vortreten läßt, da beide Werke ungefähr aus gleicher Zeit stammen mögen.
Das nächste datierte Bild im Grazer Museum ist der Flügelaltar aus Kathrein vom
Jahre 1475. (Abbildung 4.) Die Mitteltafel zeigt die von zwei Engeln flankierte Mutter
Gottes, die unter ihrem Mantel schützend eine zahlreiche Gemeinde, Geistliche und Weltliche
mit Kaiser und Papst an der Spitze, deckt. Die Flügel enthalten auf den Innenseiten vier
weibliche Heilige, Caterina, Dorothea, Barbara und Margaretha. An den Außenseiten
der Flügel sieht man vier männliche Heilige, an dem feststehenden Flügelpaar Dar-
stellungen der Verkündigung und des Gethsemane, die Heiligenpaare Petrus und Paulus
9 Repertorium für Kunstwissenschaft 1908, vergl. auch R. Stiassny, Alt-Salzburger Tafel-
bilder, Jahrb. der Kunsthistor. Sammlungen, Wien 1903, und J. Graus, Kirchenschmuck 1905. Meine
Ansicht, es handle sich in den beiden Salzburger Bildern um Werke Laibs, entgegen der Ansicht
Stiassnys, es seien Spätwerke Pachers, habe ich ebenda begründet.