Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Monatshefte für Kunstwissenschaft — 1. Halbband, Heft 1 - 6.1908

DOI issue:
Heft 6
DOI article:
Der Kunstsammler
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.70400#0589

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Der Kunstsammler

581

mals um das Stück bemüht. Nur so konnte es
gesdiehen, daß Graf Arco — wohl im Glauben,
der Verkauf würde
nicht oder erst spät
bekannt — das Reli-
quiar in Berlin ver-
kaufen konnte, ohne
daß in München selbst
die Händler davon er-
fuhren. Dies ist um
so bedauerlicher, da
nach den Erfahrungen
der letzten Zeit die
große Summe für ein
derartiges hochbe-
deutendes Kunstwerk
unzweifelhaft inBayern
aufzubringen gewesen
wäre.
So ist das vater-
ländische Stück, das
an Kunst- und Alter-
tumswert, an Sicher-
heit der Herkunft und
an Erhaltung in deut-
sehern Privatbesitz voll-


kommen einzigartig war, aus Bayern ins
Ausland gegangen und wird möglicherweise für
immer verschollen sein.
Alle Zeitungen und
Zeitschriften brachten
„Nachrufe" und die
illustrierten Blätter
vom Weltspiegel bis
zum Loisach - Boten
reproduzierten die ein-
zige vorhandene Pho-
tographie, die auch wir
hier wiedergeben.
Inzwischen bestä-
tigt sich auch das
Gerücht, daß Graf
Arco auch seine
übrigen Antiqui-
täten aus der Samm-
lung Greb, darunter
noch mehrere für
Bayern äußerst [wich-
tige Werke, vor we-
nigen Tagen ins
Ausland verkauft
hat.


Reliquiar, oberrheinische Arbeit aus vergoldetem Silber u. Silberemail,
gestiftet gegen 1320 von der Zisterzienserin Greta Pfrumborn an das
□ Kloster Lichtental bei Baden-Baden □
Vom Grafen Jos. v. Arco-Zinneberg in München für 250000 M. nach Amerika verkauft

38
 
Annotationen