Freise. Neuerwerbungen holländischer Gemäldegalerien 289
Abb. 7. REMBRANDT: Studienkopf
Leiden, Städtisches Museum
hinter der nach der künstlerischen Qualität zurück. Trotz der oben angedeuteten
kleinen Mängel, und obwohl die Figuren in ihren Physiognomien und in ihrer Kleidung
nichts Anziehendes haben, wirkt das große, 1,38 m in der Höhe und 2,08 m in der
Breite messende Bild sehr gut. Die kleine Reproduktion täuscht etwas über den
imponierenden Eindruck hinweg, den man vor dem Original hat. Man sieht sich da
vor einem Repräsentationsbild, das in seiner schlichten, ja fast nüchternen Auffassung
doch sofort den bedeutenden Künstler, der es schuf, verrät.
Von einer anderen, weit angenehmeren Seite als bei der Landschaft in der
Sammlung Six-van Vromade tritt uns Jacob Esselens in der von Fred. Muller & Co.
erworbenen „Strandszene" entgegen. Das kleine Bild gehört wohl zu den hübschesten
der seltenen Gemälde dieses weitgereisten Kaufmannes, der die Malerei mehr als
Dilettant trieb und der als Zeichner bekannter ist. Links im Vordergrund sind ein
Herr und eine Dame beim Fischeinkauf. Rechts zieht sich der Dünenstrand in leichtem
Bogen zum Hintergrund. Ganz reizvoll ist der etwas hellere Streifen des Meeres-
spiegels am Horizont, über dem sich die Wolken zusammenballen. Hierbei ist besonders
gut ihre Bewegung zum Ausdruck gebracht: wie sie von links unten — leicht rosa
gefärbt — heraufkommen und nach rechts oben an Größe und Farbentiefe zunehmen.
Abb. 7. REMBRANDT: Studienkopf
Leiden, Städtisches Museum
hinter der nach der künstlerischen Qualität zurück. Trotz der oben angedeuteten
kleinen Mängel, und obwohl die Figuren in ihren Physiognomien und in ihrer Kleidung
nichts Anziehendes haben, wirkt das große, 1,38 m in der Höhe und 2,08 m in der
Breite messende Bild sehr gut. Die kleine Reproduktion täuscht etwas über den
imponierenden Eindruck hinweg, den man vor dem Original hat. Man sieht sich da
vor einem Repräsentationsbild, das in seiner schlichten, ja fast nüchternen Auffassung
doch sofort den bedeutenden Künstler, der es schuf, verrät.
Von einer anderen, weit angenehmeren Seite als bei der Landschaft in der
Sammlung Six-van Vromade tritt uns Jacob Esselens in der von Fred. Muller & Co.
erworbenen „Strandszene" entgegen. Das kleine Bild gehört wohl zu den hübschesten
der seltenen Gemälde dieses weitgereisten Kaufmannes, der die Malerei mehr als
Dilettant trieb und der als Zeichner bekannter ist. Links im Vordergrund sind ein
Herr und eine Dame beim Fischeinkauf. Rechts zieht sich der Dünenstrand in leichtem
Bogen zum Hintergrund. Ganz reizvoll ist der etwas hellere Streifen des Meeres-
spiegels am Horizont, über dem sich die Wolken zusammenballen. Hierbei ist besonders
gut ihre Bewegung zum Ausdruck gebracht: wie sie von links unten — leicht rosa
gefärbt — heraufkommen und nach rechts oben an Größe und Farbentiefe zunehmen.