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Monatshefte für Kunstwissenschaft — 1. Halbband, Heft 1 - 6.1908

DOI issue:
Heft 5
DOI article:
Schmid, Heinrich Alfred: Die Stuppacher Madonna des Matthias Grünewald
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.70400#0392

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384

Monatshefte für Kunstwissenschaft


M. GRÜNEWALD □
Kopf der Madonna in Stuppach. (Ausschnitt)

der Kirche, das Violettrot nicht gleich, aber ähnlich in den Rosen und Nelken. Zu dem
Blau des Mantels dürfte sich ehemals ein duftigeres Blau in der Luft gesellt haben.
Auf der linken Seite des Gemäldes bilden das Grün des Kruges, das ähnliche Grün des
Feigenbaumes und die duftig grünen Töne der Wiesen, dann das Blau und die
blässeren und volleren purpurvioletten Töne des Mantels und der nahe Goldbrokat
einen außergewöhnlichen, feinen und ganz raffinierten Farbenakkord. Die lichtbräun-
lichen Mauern des Hauses darüber, die duftig blauen oder grauen Dächer erinnern an
zarte Farbenkombinationen moderner Pleinairmaler. Diese Teile scheinen mir nach er-
neutem Studium im Verein mit den vielen Anzeichen, die, für sich allein genommen,
nur auf Grünewalds Schule oder Werkstadt oder Umgebung deuten würden, die Autor-
 
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