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Monatshefte für Kunstwissenschaft — 1. Halbband, Heft 1 - 6.1908

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Heft 1/2
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Ostendorfer, Michael: Die Wappen Peter Apians
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https://doi.org/10.11588/diglit.70400#0044

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Monatshefte für Kunstwissenschaft

von Karl V. in den Adelsstand erhoben; es wurde ihm bei dieser Gelegenheit statt
des ursprünglichen, einköpfigen Adlers als neues Wappen der zweiköpfige Adler
seines kaiserlichen Schülers und Mäcens verliehen. Da das Astronomicum Caesareum
schon seit mehr als einem Jahre erschienen war, konnte das neue Wappen (Abb. 2),
sobald es dem Format des Buches entsprechend in Holz geschnitten war, in den noch
vorrätigen Exemplaren das alte (Abb. 1) ersetzen; den Besitzern der schon verkauften
Exemplare wurde wahrscheinlich das neue Schlußblatt als Ergänzung geschenkt, auf
dem das neue Wappen in kleinem Format neben dem alten, ebenfalls kleinen, oben
gedruckt steht (Abb. 3), während unten das im Namen des Kaisers ausgestellte Adels-
diplom abgedruckt ist. Je nachdem das große, bezw. kleine alte Wappen durch das
große neue Wappen bezw. das Schlußblatt mit den beiden kleinen nebeneinander
ersetzt wurde, oder keine Veränderung erlitt, variieren die heute vorhandenen Exem-
plare des Prachtwerkes.
Ich lasse hier eine Aufzählung der vier Holzschnitte in der wahrscheinlichen
Reihenfolge ihrer Entstehung folgen; die Abbildungen überheben mich einer genauen
Beschreibung des jeweiligen Inhalts. Als Befindungsorte führe ich nur diejenigen an,
welche ich bestimmt verantworten kann.1)
1. Kleines altes Wappen, mit einköpfigem Adler, rund in einem Kranze. 100:105.
a) Allein, mit gedruckter Überschrift, Insignia Petri Apiani Mathemat. In-
golstadien. Berlin, Kupferstichkabinett (Buch). Vgl. Weigel, Nr. 19450.
b) Neben Nr. 3, wie hier abgebildet. London, Sammlung des Herrn Max
Rosenheim. (Abb. 3).
2. Großes altes Wappen; innerhalb der ornamentalen Einfassung die xylo-
graphische gotische Unterschrift, Insignia Petri Apiani (Abb. 1). 402X288.
Nur bei v. Ortroy erwähnt. Abgebildet als Ex-libris bei Warnecke, Bücher-
zeichen des XV. und XVI. Jahrh., I. Heft, Nr. 8.
a) Allein. London, British Museum.
b) Nebst den Nrn. 1 und 3 zusammen. London, Sammlung Rosenheim.
3. Kleines neues Wappen, Nr. 1 fast durchaus ähnlich, nur mit hellem Hinter-
grund. 105:105. Kommt stets neben Nr. 1 abgedruckt vor. Nur bei v.
Ortroy erwähnt.
4. Großes neues Wappen, mit Ostendorfers Monogramm. Pass. 15, Nagl. 27.
(Abb. 2) 349X289. Außerhalb der einfachen Einfassung die in der genauen
Breite des Holzschnittes mit beweglichen Typen gedruckte Unterschrift, INSIGNIA
PETRI APIANI SACRI PALATII COIS-
Brüssel', Observatoire Royale;2) nach v. Ortroy auch in zwei Exemplaren
der Pariser Nationalbibliothek (Inv. Res. V. 220, 221). Berlin, Kupferstich-

9 Ein Verzeidinis der in öffentlichen Bibliotheken befindlichen Exemplare bei v. Ortroy, a. a. 0.

2) Prof. H. Hymans war so freundlich, dieses Exemplar für mich zu untersuchen, und den
(kolorierten) Holzschnitt nebst Unterschrift photographieren zu lassen. Die der Abbildung als
Vorlage dienende Photographie des nicht kolorierten Exemplares in Berlin verdanke ich meinem
Freunde, Dr. Elfried Bock.
 
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