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Monatshefte für Kunstwissenschaft — 1. Halbband, Heft 1 - 6.1908

DOI issue:
Heft 6
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Sirén, Osvald: Die Fresken in der Cappella di S. Antonio in Le Campora
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https://doi.org/10.11588/diglit.70400#0509

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□ Begründet als „Monatshefte der Kunstwissenschaftlichen Literatur" von Dr. Ernst Jaffe und Dr. Curt Sachs □

Heft 6

I. Jahrg.

1908

Die Fresken in der Cappella di S. Antonio in
Le Campora
Von Osvald Siren (Stockholm).
Im Jahre 1334 gründete der Augustinermönch Prete Bartolommeo Bononi ein
Kloster an einer Stelle südlich von Florenz (ganz nahe der Stadt), genannt Bello-
sguardo. Das Kloster erhielt den Namen S. Sepolcro. Die Lage war indessen so
ungesund, daß man sich veranlaßt sah, nach nur zwei Jahrzehnten das Kloster weiter
nach Süden auf die Anhöhen bei Colombaja zu verlegen. Hier wurde das Augustiner-
kloster zum zweiten Male i. J. 1355 gegründet und erhielt nun den Namen Sta. Maria
di S. Sepolcro a Colombaja1). Der gewöhnliche Name für diese Stiftung wurde
indessen bald Le Campora, der noch heute fortlebt, obwohl die Kirche zerstört und
das Kloster nunmehr zu einer Villa, „La Corona" ungewandelt worden ist. Aus der
früheren Geschichte des Klosters verdient ferner erwähnt zu werden, daß es i. J. 1435
aus dem Besitz des Augustinerordens in den der Vallombrosianermöndie bei der Badia
in Florenz überging.
Im übrigen können wir eine Reihe interessanter Angaben über die Klosterkirche
und ihre Kapelle den „Memorie della Chiesa di S. Maria del Sepolcro, Villa dell'Ab-
badia di Firenze" entnehmen, die Don Placido Puccinelli in seiner „Storia di Ugo il
Grande" (ed. Milano 1664, part. 3) mitgeteilt hat. Mr. Herbert P. Horne hat die
Freundlichkeit gehabt, uns folgende Auszüge aus Puccinellis Arbeit zur Verfügung
zu stellen.
In dem Fußboden der Kirche befand sich ein Grabstein mit der Inschrift: „Hic
iacet corpus Venerabilis Patris, ac Religiosi Viri Fratris Benedicti Magistri Taddi huius
monasterij S. Maria Camporeorum Fundatoris. An Domini MCCCXXXVII die XXVII
Septembris" ,.
Für das Abbildungsmaterial zu diesem Aufsatz will ich hier meinen ergebensten Dank
dem Direktor des Kunsthistorischen Instituts in Florenz Herrn Prof. Dr. H. Brockhaus aussprechen.
, Vgl. Carocci, Dintorni di Firenze. Ed. 1881, S. 206.
2) Dieser Grabstein war offenbar aus der früheren Klosterkirche hierher überführt.
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