Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Monatshefte für Kunstwissenschaft — 1. Halbband, Heft 1 - 6.1908

DOI issue:
Heft 1/2
DOI article:
Steinmann, Ernst: Zur Ikonographie Michelangelos
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.70400#0055

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Steinmann. Zur Ikonographie Michelangelos

47


Abb. 2. JACOPO DEL CONTE: Die Verkündigung des Zadiarias
Rom, Oratorium von S. Giovanni Decollato □

(Links in der Ecke das
Porträt Michelangelos)

so ist das des Jacopo del Conte vielleicht das früheste. Schon Vasari weiß zu be-
richten, daß Buonarroti von Jacopo gemalt wurde, aber seine Angabe wurde auf ein
Tafelbild bezogen, das bis heute noch nicht mit Sicherheit bestimmt werden konnte.
Nun hat aber dieser Künstler seinen großen Landsmann jedenfalls auf einem Freskobilde
in Rom dargestellt, das bis jetzt ebenso wie das vatikanische Relief vollständig unbe-
kannt geblieben ist. Über Jacopo del Conte, den berühmtesten Porträtmaler am Hofe
Pauls III. und seiner Nachfolger, hat Baglione weit ausführlicher gehandelt als Vasari.4)
Er weiß zu berichten, daß der Künstler unter Paul III., „padre di magnificenza", zuerst
den römischen Boden betrat. „Dort malte er", so schreibt er dann weiter, „noch in
jungen Jahren im Oratorium der Florentiner von S. Giovanni Decollato die Geschichte
des Engels, der dem Zacharias die Geburt des Täufers verkündigt, ein Fresko, das
mit höchster Sorgfalt ausgeführt worden ist."

4) A. a. 0. Napoli 1733 p. 71. Vgl. Vasari VII, 16; VII, 31 VII, 576.
 
Annotationen