Die Athena der Marsyasgruppe Myrons
unterdrückt einige feine, zarte Fält-
chen des Peplos knapp ober- und
unterhalb des Gürtels, an dem
sich ebenso wie am Madrider und
Louvretorso drei genau gleiche pa-
rallele Falten bilden.
Besonders gut erhalten und
äußerst wertvoll für diese Seiten-
ansicht ist die rechte Schmalseite
der Frankfurter Statue. Der Louvre-
torso ist gerade in dieser Ansicht
sehr schlecht erhalten, während
unsere Statue, abgesehen von dem
kleinen Bausche am Überschlage
der Vorderseite, über dem Gürtel
intakt ist und uns einen glänzenden
Blick auf die reich symmetrisch
herabfallenden, archaische Anklän-
ge so deutlich verratenden Gewand-
falten erlaubt. Die linke Schmal-
seite mit den merkwürdig über
dem gebogenen Knie sich bilden-
den Falten stimmt mit dem Louvre-
torso vollständig überein.
Glücklicherweise ist, wie schon
erwähnt, abgesehen von dem schon
Beschriebenen, noch die rechte
Hand (vgl. Fig. 69) erhalten geblie¬
ben. Die schon hervorgehobene jugendliche Bildung des ganzen Körpers wird an
der Hand besonders klar. Es ist eine richtige zarte Mädchenhand, eher noch nicht
voll entwickelt, mager, die aber mit festem Griffe den Lanzenschaft umfaßt. Auch
wenn man nicht wüßte, daß dieses Fragment zur Statue gehört, müßte man ohne
weiteres nach der charakteristischen Bildung des Daumens auf eine jungfräuliche
Hand schließen. Lange glaubte ich, den zylindrischen, von der Hand gehaltenen
Gegenstand als Rest eines Flötenrohres ansprechen zu müssen, wobei dann auf der
einen Seite das Mundstück, auf der andern die Fortsetzung des Rohres angesetzt
Jahreshefte des österr. archäol. Institutes Bd. XII.
72: Kopf der Frankfurter Athenastatue.
21
unterdrückt einige feine, zarte Fält-
chen des Peplos knapp ober- und
unterhalb des Gürtels, an dem
sich ebenso wie am Madrider und
Louvretorso drei genau gleiche pa-
rallele Falten bilden.
Besonders gut erhalten und
äußerst wertvoll für diese Seiten-
ansicht ist die rechte Schmalseite
der Frankfurter Statue. Der Louvre-
torso ist gerade in dieser Ansicht
sehr schlecht erhalten, während
unsere Statue, abgesehen von dem
kleinen Bausche am Überschlage
der Vorderseite, über dem Gürtel
intakt ist und uns einen glänzenden
Blick auf die reich symmetrisch
herabfallenden, archaische Anklän-
ge so deutlich verratenden Gewand-
falten erlaubt. Die linke Schmal-
seite mit den merkwürdig über
dem gebogenen Knie sich bilden-
den Falten stimmt mit dem Louvre-
torso vollständig überein.
Glücklicherweise ist, wie schon
erwähnt, abgesehen von dem schon
Beschriebenen, noch die rechte
Hand (vgl. Fig. 69) erhalten geblie¬
ben. Die schon hervorgehobene jugendliche Bildung des ganzen Körpers wird an
der Hand besonders klar. Es ist eine richtige zarte Mädchenhand, eher noch nicht
voll entwickelt, mager, die aber mit festem Griffe den Lanzenschaft umfaßt. Auch
wenn man nicht wüßte, daß dieses Fragment zur Statue gehört, müßte man ohne
weiteres nach der charakteristischen Bildung des Daumens auf eine jungfräuliche
Hand schließen. Lange glaubte ich, den zylindrischen, von der Hand gehaltenen
Gegenstand als Rest eines Flötenrohres ansprechen zu müssen, wobei dann auf der
einen Seite das Mundstück, auf der andern die Fortsetzung des Rohres angesetzt
Jahreshefte des österr. archäol. Institutes Bd. XII.
72: Kopf der Frankfurter Athenastatue.
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