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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 12.1909

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Robert von Schneider
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https://doi.org/10.11588/diglit.45357#0359

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Von neuem hat das österreichische archäologische Institut den jähen Tod seines Direktors zu be-
klagen, nachdem es erst vor weniger als drei Jahren in Otto Benndorf seinen Begründer und ersten
Leiter verloren hat. Am 24. Oktober 1909 ist Robert von Schneider nach sechswöchentlichem Siech-
tum im 55. Lebensjahre seinem reichen Wirkungskreise entrissen worden.
Robert von Schneider (geboren zu Wien am 17. November 1854) ist an der Wiener Universität, an
der er (seit 1871) zuerst medizinische, dann kunstgeschichtliche und philologische Studien betrieb, durch
Alexander Conzes Einfluß für die Archäologie gewonnen worden. Er war eines der ersten Mitglieder
des 1876 eingerichteten, seit 1877 von Benndorf und Hirschfeld geleiteten archäologisch-epigraphischen
Seminars und trat, nachdem er bereits in jungen Jahren sich eifrig an der Aufnahme des heimischen
Antikenbestandes beteiligt hatte, schon 1876 als Volontär in das kaiserliche Antiken-Kabinett ein.
So gewann er früh praktische Vertrautheit mit dem Denkmälerbestande, die er auf zahlreichen Reisen
durch gründliche Musealstudien befestigte. Die Arbeit über die Geburt der Athena — in dem ersten
Hefte der Abhandlungen des Wiener archäologisch-epigraphischen Seminars — mit der er 1880 das Doktorat
erwarb, zeigt ihn bereits als gereiften, selbständigen Forscher, der durch fruchtbare .Kritik neue Gesichts-
punkte zur Rekonstruktion des östlichen Parthenongiebels erschließt.
Im Jahre 1882 war v. Schneider Teilhaber von Benndorfs zweiter lykischer Expedition, die die
Skulpturen von Gjölbaschi-Trysa glücklich für Wien geborgen hat. Eine 1883 mit O. Hirschfeld unter-
nommene Bereisung Dalmatiens gab ihm den Anlaß, zum erstenmal den bis dahin arg vernachlässigten

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