Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 12.1909

DOI Heft:
Beiblatt
DOI Artikel:
Abramić, Mihovil: Untersuchungen in Norddalmatien
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.45357#0363

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

ι: Starigrad von SO; im felsigen Boden Reste der Nekropole.

Untersuchungen in Norddalmatien.

Die mit neuerlicher Unterstützung des Ministe-
riums für Kultus und Unterricht fortgesetzten archäo-
logischen Untersuchungen in Norddalmatien1) betrafen
vornehmlich das antike Straßennetz dieser Gegend
und die römische Nekropole bei Starigrad. Gleich-
zeitig mit der Straßenforschung wurden an den noch
nachweisbaren Resten mehrerer unmittelbar an den
antiken Verkehrswegen gelegener Ansiedlungen klei-
nere Untersuchungen vorgenommen, die lediglich als
Vorarbeiten für spätere Grabungen gelten sollen.
Wurden einerseits nicht unwichtige, die antike Topo-
graphie betreffende Resultate erzielt, so ermöglichte
anderseits die Fülle der aus den Gräbern bei Stari-
grad gewonnenen Kleinfunde, das kulturhistorische
Bild einer kleinen Küstenstadt Dalmatiens in der
römischen Kaiserzeit zu gewinnen.2)
I. Straßenforschung.
(Vgl. die Karte: Fig. 4.)
Zum Ausgangspunkte wurde zunächst wieder die
Cvijina Gradina genommen, indem die von hier aus
nach verschiedenen Richtungen führenden Straßen-
züge in ihrem weiteren Verlaufe verfolgt wurden.
A. Route Cvijina Gradina—Krusevo—Pridraga.
Die bereits festgestellte Spurrillenstrecke Cvijina
Gradina—Krusevo konnte über die Skrbina glavica

bis hart an die Chaussee Zara—Obbrovazzo unter den
Häusern Simurina weiter verfolgt werden. Als Fort-
setzung dieser Strecke darf wohl ein oberhalb der
Überfuhr in der Meerenge von Karin an der west-
lichen Küste beginnender Spurrillenweg angesehen
werden, der in südlicher Richtung gegen die Gehöfte
Prtora in Pridraga führt und bis nahe an die Straße
Novigrad—Karin beobachtet werden konnte. In der
das Meer von Novigrad und Karin verbindenden Meer-
enge muß daher kaum weit entfernt von der gegen-
wärtigen eine antike Überfuhr angenommen werden.
In ihrem weiteren Verlaufe dürfte diese Straße nach
Iader-Zara mit Abzweigungen nach Aenona, Corinium
und Nedinum geführt haben.
Auf der kleinen Landzunge Punta Barbacan im
westlichen Teile des Meeres von Karin wurden Reste
einer antiken Ansiedlung konstatiert.
B. Route Cvijina Gradina—ASSERIA.
Eine direkte Verbindung zwischen der römischen
Ansiedlung auf der Cvijina Gradina und Asseria wurde
durch eine Straße erzielt, die sich nunmehr in ihrem
Beginne südlich von der Cvijina Gradina mit sicheren,
später wenig deutlichen Spurrillen bei Kobljane öst-
lich der Häusergruppe Brkic zu erkennen gibt und
in ihrer Fortsetzung an der Ivanova glavica vorbei
zum Radekin Kriz, einem mächtigen, aus einem
einzigen Blocke gemeißelten Steinkreuze unter der
Carska glavica führt.

x) Vgl. Bericht in Jahreshefte VIII (1905) Bei- 2) Vgl. den vorläufigen Bericht von Löhr im
blatt 31 ff. Arch. Anz. 1908 S. 300 ff.
 
Annotationen