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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 5.1902/​1903

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Heft 1
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Geiger, Albert: Die Karlsruher Jubiläums-Kunstausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.45536#0021

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wichtige Kunstwerke zusammengetragen, wie es
auch seiner persönlichen Initiative zu verdanken
ist, dass eine heitre ausländischer Bünstler ersten
Banges sich an der Ausstellung beteiligt Haden.
Wenn gleichwohl da und dort einige Lücken
gedlieden sind, so erwäge rnan die Möglickkeits-
grenze, innerhalb derer die Ausstellung zu schaffen
war. Bür den Bünstler spielt überdies bei der
Beschickung eine nicht geringe Bolle das An-
sehen, das ein Bist? als kaufkräftig besitzt. Bin
solches Ansehen soll sich ^a Karlsruhe erst er-
werben. Zieht rnan alle 8ckwierigkeiten in Be-
tracht, welche zu überwinden waren, so wird
rnan zugestehen rnüssen, dass das zur Ausstellung
gelangte künstlerische Material ein vielseitiges
und reichhaltiges ist.
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^.uch die, welche es beklagen, dass eine
retrospektive badische Ausstellung nicht Zustande
gekommen ist, werden nicht urnhin können, an-
zuerkennen, dass den bedeutsamsten künstlerischen
Persönlichkeiten unseres Heimatlandes in wür-
diger, zum ff'eil erschöpfender Weise Becknung
getragen worden ist. Bin Beispiel dafür ist die
ff'homa-Bollektion, welche nicht einen Zug seines

8ckaffens im Qesamtbild vermissen lässt. 8ie
zeigt ihn unter dem Binllufs der Malerei der
sechziger ^akre, sie lässt nachfühlen, wie all-
mählich seine Bigenart, Bealismus und Poesie
zu verschmelzen, durchbricht, sie giebt den Br-
zähler, den Märchentraumdeuter und Bornantiker,
den selten feinfühligen Bmpünder der Bandsckaffs-
seele bis ins Binzelste. Lckon allein diese
Bollektion ist künstlerisch-erziehlich von grösstem
Wert. 8ie spricht für den, der sich in sie ver-
senken will, mehr als ganze Bücker. . . 8ckön-
leber, Dürr und Volz sind recht interessant ver-
treten, wenn man auch von Dürr ein gröfseres
Bild vermissen muss. . . Oer weiteren badischen
Malerei ist ausreichender Baum gewährt. Ihre
Vertreter werden zum ff'eil erkennen müssen,
dass Verinnerlichung und Vertiefung ebenso sehr
wie Bereicherung ihres 8toffgebietes zu den Auf-
gaben gekoren, welche ihnen aus dieser Über-
sicht ihres 8ckaffens in erster Binie erwachsen,
während abgestorbene oder bei aller Virtuosität
nur ein 8cbeinleben fristende Bichtungen wie
z. 6. die Berdinand Bellers in ihrer künstlerischen
Bedeutungslosigkeit wiederum schärfer hervor-
getreten sind, als es bisher der Ball war. Zu

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