Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]: Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein (5.1902/1903)

Dn Seatnice.
Dnei Sonette von Mb ent geigen (Kanlsnuhe).
I.
80 sah ich dich ruenst: im jungen Wald,
Umblüht von vnimeln und von Dnemonen.
8ie schimmetten im wind mit lichten Knonen.
Und dl-übel- deine wiegende gestalt.
Dec 8chlehdonn stl-eiste sacht dein blondes Haan,
Wit feinen 8temchen nühnt' er bin die Wangen.
Du kamst in schwanrem 5amt dahengegangen.
wie das ein Süd voll ranten fanden man!
Uuf deinen schmalen lieblich blassen Wangen
Und um des wundes weiches Lippenpaan
Lag es noch wie ein hauch von wintenbangen.
Doch in den bnaunen Uugen wundenban
glomm auf ein räntlich lichten widenschein
von blauem Himmel und von jungem Hain.
II.
Oft ist es min, als lebe dein gedächtnis
vunch alle meine Lage, meine 8tunden.
Lief liegt's in min, auch wenn es nicht empfunden,
Unmandeldan, ein köstliches venmächtnis.
wie kam' es sonst, dass bei gleichgült'gen Dingen,
Im Undeitsdnang, beim 5challe müss'gen wonte,
Ls dasteht jählings an des henrens vfonte,
von deinem Wesen Kunde min ru bningen?
Und dass ich halb im 8chlummen deinen Namen
Mit süssem 8chneck auf meinen Lippen finde,
80 wie ein Kind des Nachtgedetes Nmen?
wie ganr dein holdes 8ein ich nschempfinde.
Dem gleicht nun, wie in seines henrens Nahmen
Des Licht's gninnenung hegt den anme Sünde.
III.
Ich weih es noch — denn min ist Niles wach,
wenn du auch jene stunden längst oengessen —
wie ich des Nachmittags bei din gesessen,
Win rwei im Kühlen dämmnigen gemach.
Lin Schachspiel Zwischen uns, rum scheine fast;
Denn uns'ne Hände säumten müssig immen,
80 oft aufblickend deines Nuges 8chimmen
In meinem hielt willkomm'ne süsse Nast.
Dann hielt wohl deine schlanke weihe Hand,
Die Hand, von so viel feinem Neir umflossen,
wie tnäumend eine 8chachfigun umschlossen.
Win wan's, als halte sie auch so umspannt
wein henr, noch ungewiss, ru welchem Ziele,
In solchem leichten tnäumenischen 5piele.


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