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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 5.1902/​1903

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Heft 2
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Schäfer, Wilhelm: Rheinbrücken, [1]: Beiträge zum modernen Stil
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https://doi.org/10.11588/diglit.45536#0076

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^db. 12, iz, 14. LinLsIksitsn äsr Qslänäsr-k'üIlunAsn.



-^bb. iz.


Serade in diesem hinuntersenken der Dahrbahn
begann eine weitere Eigentümlichkeit des Eisen-
baues sich zu entwickeln, die schließlich in der
Düsseldorfer drücke eine stilistische Dollendung
fand. Line folche Drücke foll dem Derkebr mög-
lichst bequem fein, aber auch die Schiffahrt nicht
bindern. Vas praktische ideal wäre also, eine
Drücke ohne vnsteigung, in Uferhöhe mit einem
einzigen Dogen ohne Pfeiler im 5trom. je weiter
aber, desto stöber der Dogen und desto unmög-
licher, die vastrbastn darüber zu legen. Mso ist
istre sage unter dem Dogen die natürliche, und
der eiserne Iragbogen mit angestängter Dastrdastn
das konsequente Ergebnis der Konstruktion, vast
die Düsseldorfer Drücke in dieser form so mächtig
rum klusbau kam, verdankt sie der Donner Drücke.
5ie sollte ursprünglich mestr Dogen mit kleineren
Spannungen staben; als
in dem vusschreiden für
eine Rheinbrücke in Donn
(vbd. 10) ein Entwurf
preisgekrönt wurde, der
das, was in der Koblenzer
Drücke angedeutet und
unterdessen in der sost fe-
schen Elbbrücke bei Ham-
burg mit einem überflüssi-
gen und beinahe phan-
tastischen Aufwand von
Eisen geleistet worden war:
die letzte soslösung von
dem unter der fahr-
bastn liegenden, stützenden

Dogen (der schließlich doch wieder nur eine Er-
innerung an den Zteinbogen war) und die freie
Sestaltung des Eisenbogens über der fahrbahn
in einer inneren Dollendung zeigte, die unüber-
trefflich schien. Rechts und links als Überleitung
von den Ufern her zwei kleine Dogen unter der
fahrbahn, und dann, istre sinien in einem mächtigen
Schwung fortdildend, ein Dogen von 18Z Meter
Spannung frei über den ganzen DHeinstrom her.
Quer drunter durch, an den Pfeilern seinen unteren
wuchs durchschneidend und glatt über die seitlichen
Dogen fortgefüstrt, die durch ein schweres schmiede-
eisernes Sitter deutlich gemachte fahrbahn: ln
der Sesamtwirkung von einer Leichtigkeit, die fast
zu zart scheint für den mächtigen 5trom und doch
wieder in sich so sicher ruht, daß man mit einem
ruhigen 6lück das kluge an dem lichten Iräger-
werk vordeigleiten läßt.
Professor Krohn war der
Derfasser des Entwurfs,
dessen meisterhafte Kon-
struktion sofort als Muster
erkannt und seitdem bei
vielen neueren Drücken-
bauten nachgeastmt wurde,
frotzdem, wenn die Donner
Drücke in der folge am
Rhein geradezu populär
geworden ist, verdankt sie
das doch nur zum kleinsten
feil ihrer genialen Kon-
struktion. Es kam eine
Architektur des Derliner



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