DOI Heft:
Heft 2
DOI Artikel:Rüttenauer, Benno: Die Kunst auf der Gasse: Aus der Rokokostadt Würzburg
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.45536#0086
in ^.bkänAiAkeit von der Dlastik sick entwickelt
Kot, ist liier der 8til einrnal urnAekekrt. Diesen
Qestalten kann es ein Diinder anseken, dafs sie
ans einern ^akrkundert starnrnen, wo die Malerei
die erste Violine spielte.
DkotoZrapkien von diesen Dildern fand ick
in WürsburA nickt vor. 8ie gelten dort, so
sckeint es, wie die Rokoko-Madonnen nickt für
Kunst. 8ie sind ^a keine Kiernensckneider.
Dei Qott, das sind sie wakrkaltiA nickt,
^ber auf wen sie nickt wirken als Werke der
Kunst, für den wird auck Quido Keni, für den
werden selbst Kudens und die Arolsen 8panier
keine Künstler sein.
Dnd seien wir Aereckt: es Ziebt tiefe und
erninent künstleriscke Menscken, deren reizvolle
und liebenswürdige Kigenart in dieser Desckränkt-
keit begründet liegt.
Die Diguren sind nickt alle gleick erfreulick.
Die weltlick vornekrnste Dersönlickkeit darunter,
Karl der Qrolse, wirkt fast kornisck; er Kat
etwas von einern alttestarnentlicken Dokenpriester.
8ein ^.knkerr Dipin dagegen, arn andern Dnde
der Drücke, ist eine 8tatue, die, von ikren
sonstigen (Qualitäten abgeseken, auck an rea-
listisckern Dersönlickkeitsgekalt und seelisckern
Ausdruck kinter der besten Qotik nickt Zurück-
bleibt. Distorisck wakr ist sie Kaurn, ^ber für
einen Königlicken Dickter und Minnesänger
könnte rnan keinen glücklickeren l'z^pus knden
als diesen „Dipin".
Drei keilige Discköfe wirken würdig und
wucktig. Ikre 8ilkouetten sind, bei l'ag und
bei blackt, ein Dnt^ücken. 8ie wirken vor allern
als gestaltete und belebte Masse, als breite
Karnpfplät^e von Dickt und 8ckatten, als volle
üppige Kk^tkrnen von Dewegung und Kuke.
Inders das Muttergottesbild in der Mitte der
Drücke. Dlier wieder wirkt 8eele, wirkt der
Zauber der Dersönlickkeit. Ds ist ein lieblick
gnadenreickes Dild. Die Dirnrnelskönigin ist
nickt als Mutter gedockt, sondern als Ausdruck
des M^steriurns von der unbedeckten Drnpfängnis,
wofür Murillo den l'xpus für ewige weiten fest-
gestellt Kat. ^.uf dern 8ockel stekt Datrona
Dranconiae. Von diesern Dild giebt es wenigstens
eine Dostkarte. (8. Z8.)
Denno Küttenauer.
H.US äer irokokostsät Wür^burA.
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Kot, ist liier der 8til einrnal urnAekekrt. Diesen
Qestalten kann es ein Diinder anseken, dafs sie
ans einern ^akrkundert starnrnen, wo die Malerei
die erste Violine spielte.
DkotoZrapkien von diesen Dildern fand ick
in WürsburA nickt vor. 8ie gelten dort, so
sckeint es, wie die Rokoko-Madonnen nickt für
Kunst. 8ie sind ^a keine Kiernensckneider.
Dei Qott, das sind sie wakrkaltiA nickt,
^ber auf wen sie nickt wirken als Werke der
Kunst, für den wird auck Quido Keni, für den
werden selbst Kudens und die Arolsen 8panier
keine Künstler sein.
Dnd seien wir Aereckt: es Ziebt tiefe und
erninent künstleriscke Menscken, deren reizvolle
und liebenswürdige Kigenart in dieser Desckränkt-
keit begründet liegt.
Die Diguren sind nickt alle gleick erfreulick.
Die weltlick vornekrnste Dersönlickkeit darunter,
Karl der Qrolse, wirkt fast kornisck; er Kat
etwas von einern alttestarnentlicken Dokenpriester.
8ein ^.knkerr Dipin dagegen, arn andern Dnde
der Drücke, ist eine 8tatue, die, von ikren
sonstigen (Qualitäten abgeseken, auck an rea-
listisckern Dersönlickkeitsgekalt und seelisckern
Ausdruck kinter der besten Qotik nickt Zurück-
bleibt. Distorisck wakr ist sie Kaurn, ^ber für
einen Königlicken Dickter und Minnesänger
könnte rnan keinen glücklickeren l'z^pus knden
als diesen „Dipin".
Drei keilige Discköfe wirken würdig und
wucktig. Ikre 8ilkouetten sind, bei l'ag und
bei blackt, ein Dnt^ücken. 8ie wirken vor allern
als gestaltete und belebte Masse, als breite
Karnpfplät^e von Dickt und 8ckatten, als volle
üppige Kk^tkrnen von Dewegung und Kuke.
Inders das Muttergottesbild in der Mitte der
Drücke. Dlier wieder wirkt 8eele, wirkt der
Zauber der Dersönlickkeit. Ds ist ein lieblick
gnadenreickes Dild. Die Dirnrnelskönigin ist
nickt als Mutter gedockt, sondern als Ausdruck
des M^steriurns von der unbedeckten Drnpfängnis,
wofür Murillo den l'xpus für ewige weiten fest-
gestellt Kat. ^.uf dern 8ockel stekt Datrona
Dranconiae. Von diesern Dild giebt es wenigstens
eine Dostkarte. (8. Z8.)
Denno Küttenauer.
H.US äer irokokostsät Wür^burA.
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