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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 5.1902/​1903

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Heft 3
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Schäfer, Wilhelm: Weihnachtsgeschenke
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Musikbeilage
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https://doi.org/10.11588/diglit.45536#0167

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wurde am 26. Dezember 1855 in Latibor in
Schlesien als 8okn eines Vetters von Lelix
Mendelssohn-Bartkold^ geboren. Lr wandte
sich, nach dein er in Tübingen Jurisprudenz
studiert, der Musik zu und ging nach Berlin, wo
er unter Beitung von Baupt, Böschkorn, Qrell,
Kiel und Wilk. 1'aubert das Orgel- und Klavier-
spiel, sowie theoretische Studien betrieb. Im
^akre 1880 wurde Mendelssohn blnivsrsitäts-
Musiklekrer und Organist in Bonn, 1883 Beiter
des Musikvereins in Bielefeld. Von dort wurde
er 1885 als Bekrer der 1?keorie und des Orgel-
spiels an das Kölner Konservatorium berufen.
Im ^akre 1891 vertauschte er diese Stellung rnit
derjenigen eines O^rnnasial-Musiklehrers und
Kirckenrnusikrneisters in Darmstadt.
Mendelssohn Kat zwei Opern geschrieben:
„Lisi, die seltsame Magd" und den „Bären-
häuter", ferner eine Anzahl von Konzert-Ckor-
werken, wie den „Hagestolz", die „Lrüklings-
feier", den „Schneider in der Bolle". Von grökseren
Kirckenkompositionen ist eine ^bendkantate für
Chor, Soli und Orgel zu nennen, sowie zwei
Chorballaden mit Orchesterbegleitung: „Das
Beiden des Berrn" und „Auferstehung". Dazu
kommen zahlreiche Arbeiten kleinern Omkanges,
Bieder kür eine und mehrere Singstimmen,
Männerckörs, Klavierstücke, Kompositionen kür
Klavier und Violine.

Mendelssohn gekört nickt zu den modernen
Stürmern, die durchaus Lätsel aufgeben und um
jeden Breis eine Ligenart kervorkekren wollen.
Mit seinem grotsen Namensvetter verbindet ibn
eher eine ungesuchte und der ^nmut nickt ent-
behrende Lrkndung. Seine Kompositionstechnik
steht in keiner Weise dagegen zurück, sie ist
sogar von einer bemerkenswerten Qlätte und
Leite. Irotzdem ist Mendelssohn dock ein
Qanzmoderner in dem Sinne, daks er keine
wertvolle künstlerische Lrrungensckakt der
neuesten 2eit unausgenutzt läkst, wo es nur sein
Kunstwerk gestattet. Seine Behandlung der
Deklamation, seine Barmonik, seine Charakteristik
sind im besten Sinne modern, wirken aber gerade
durch ihre Natürlichkeit ansprechend. Mehrere
von seinen Biedern, der „Neckreigen" kür ge-
mischten Ckor, der „Bagestolz", haben längst
den Weg in die Konzertsäle gefunden. Die
„Llsi" wie der „Bärenhäuter" wurden mit be-
deutendem Lrkolge aufgsfükrt.
Ls ist zu Kokken und auch zu erwarten, daks
eine so gediegene und sympathische Künstlerische
Lrsckeinung wie Arnold Mendelssohn aut der
Bükne, zu der ihn alles befähigt, bald einmal
das grokse Bos eines dauernden Lrkolges ziehen
möge. Dr. Otto'Neitzel.
 
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