Vie Eigenart de5 bergischen Dauses hatte schon,
wie wir sahen, durch johann Wilhelm eine Ein-
wirkung erfahren, welche aber von keiner nach-
haltigen Wirkung war. Vas 18. Jahrhundert
brachte dann durch den Lokokostil eine ganr
wesentliche Beeinflussung, welche die kleinen
bergischen 8tädte sowohl al5 das land in glück-
lichster weise beeinflußte und einen reizvollen,
originellen Lau schuf, der in der öeschichte der
Architektur kaum gebührende Berücksichtigung
gefunden hat. viese bergischen Lokokohäuser
sind noch vielfach vorhanden, in charakteristischen
Igpen r. 8. in Lärmen, Hückeswagen, Oräfrath,
8olingen, Wipperfürth, Remscheid etc. Charakteri-
siert sind dieselben durch gedrückte, geschweifte
Nachdogen am obern Lbschluß der Fenster und
Ihüren, welche vielfach in der Mitte eine ge-
schmackvolle Lrabeske, Kartusche oder Lose
aufweisen. Vas Portal, das gewöhnlich hübsch
geschnitzte Ihürfüllungen enthält, schließt oben
mit einem mehr oder weniger reich ausgeführten
Oberlicht ab, welches mitunter ru wahren Kunst-
werken in reinster, geschmackvollster Lusführung
wird, auch hin und wieder eine taterne (ein
Haus in Hückeswagen; Llemen, kunstdenk-
Haus in des IMKe (eldenfeld).
Haus am Nirenberg (ciberfeld).
mäler IIP, 5. 50) umschließt, welche mit dem
6anren graziös verbunden ist. Vie Profile an
Ihüren, lenstem, öesimsen etc. werden nicht
mehr so nüchtern wie ehedem behandelt, sondern
vielfach abgestuft, gegliedert und aufs liebevollste
durchgearbeitet. Vie dem Portal benachbarten
lenster rücken dicht an ersteres heran, werden
aber schmaler und tragen mit daru bei, den
llur, auf welchen sie rückwärts ausmünden, in
Verbindung mit dem verglasten Oberlicht tageshell
ru erleuchten. Cinen intimen Leir gewinnt das
bergische Lokokohaus noch durch die bis dahin
beim Hausbau wenig gewürdigte larbe: das
lensterkreur erhält nämlich blendend weißen
hnstrich, von welchem die sattgrünen 8chlagläden
äußerst wirksam sich abheben. Vie Leschieferung
des Hauses, welche bis dahin nicht allgemein
gewesen ru sein scheint, gewinnt nun an Aus-
dehnung, indem meist der ganre Lau damit
schuppenartig überzogen wird, wodurch ein
weiterer kräftiger lardenton in das ganre male-
rische Cnsemble des Hauses gebracht wird, welches
auch auf dem lande durchaus wirkungsvoll
hervortritt. Lber die larden- und lormenfreudig-
wie wir sahen, durch johann Wilhelm eine Ein-
wirkung erfahren, welche aber von keiner nach-
haltigen Wirkung war. Vas 18. Jahrhundert
brachte dann durch den Lokokostil eine ganr
wesentliche Beeinflussung, welche die kleinen
bergischen 8tädte sowohl al5 das land in glück-
lichster weise beeinflußte und einen reizvollen,
originellen Lau schuf, der in der öeschichte der
Architektur kaum gebührende Berücksichtigung
gefunden hat. viese bergischen Lokokohäuser
sind noch vielfach vorhanden, in charakteristischen
Igpen r. 8. in Lärmen, Hückeswagen, Oräfrath,
8olingen, Wipperfürth, Remscheid etc. Charakteri-
siert sind dieselben durch gedrückte, geschweifte
Nachdogen am obern Lbschluß der Fenster und
Ihüren, welche vielfach in der Mitte eine ge-
schmackvolle Lrabeske, Kartusche oder Lose
aufweisen. Vas Portal, das gewöhnlich hübsch
geschnitzte Ihürfüllungen enthält, schließt oben
mit einem mehr oder weniger reich ausgeführten
Oberlicht ab, welches mitunter ru wahren Kunst-
werken in reinster, geschmackvollster Lusführung
wird, auch hin und wieder eine taterne (ein
Haus in Hückeswagen; Llemen, kunstdenk-
Haus in des IMKe (eldenfeld).
Haus am Nirenberg (ciberfeld).
mäler IIP, 5. 50) umschließt, welche mit dem
6anren graziös verbunden ist. Vie Profile an
Ihüren, lenstem, öesimsen etc. werden nicht
mehr so nüchtern wie ehedem behandelt, sondern
vielfach abgestuft, gegliedert und aufs liebevollste
durchgearbeitet. Vie dem Portal benachbarten
lenster rücken dicht an ersteres heran, werden
aber schmaler und tragen mit daru bei, den
llur, auf welchen sie rückwärts ausmünden, in
Verbindung mit dem verglasten Oberlicht tageshell
ru erleuchten. Cinen intimen Leir gewinnt das
bergische Lokokohaus noch durch die bis dahin
beim Hausbau wenig gewürdigte larbe: das
lensterkreur erhält nämlich blendend weißen
hnstrich, von welchem die sattgrünen 8chlagläden
äußerst wirksam sich abheben. Vie Leschieferung
des Hauses, welche bis dahin nicht allgemein
gewesen ru sein scheint, gewinnt nun an Aus-
dehnung, indem meist der ganre Lau damit
schuppenartig überzogen wird, wodurch ein
weiterer kräftiger lardenton in das ganre male-
rische Cnsemble des Hauses gebracht wird, welches
auch auf dem lande durchaus wirkungsvoll
hervortritt. Lber die larden- und lormenfreudig-