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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 5.1902/​1903

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Heft 4
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https://doi.org/10.11588/diglit.45536#0239

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Im bergiseken Danä, äem äie keutige Lummer
gewiämet ist, müsste niekt eine 80 gesunäe, Leist
nnä Lemütli anregenäe Dutt weken, wenn 68
niokt auek einigen lonset^ern von Leäeutung
äas Dasein gesokvnkt kätte. IVir stellen unsern
Desern Kents 2wei äer namkattesten unä geäiogen-
8ten vor: Lrnst Heuser unä Lwalä BtrLssvr,
weleke beiäe äem Lölner Oonservatorium als
Dekrer angekören unä äurek ikr 8ekaKen äen
Lukm äes bergiseken Danäes Kaden vergrossern
Kelten. Vie Familie Heusers stammt aus Lummers-
daok, von wo sein Vater naek Llbertelä über-
sieäelte. Lier wuräe Lrnst am 9. ^.pril 1863
geboren, Lianistisok troMek vorgebiläet, trat er
1879 in äas Lölner Oonservatorium ein, wo er
von Leiss im Olavierspiel, von äensen unä Liller
in äer lkeorie unterwiesen wuräe. Im äakre
1883 verliess er Löln, um siek bei Disst in
Weimar äie kökeren pianistiseken, bei ^Vüilner
äamals in Dresden äie eompositoriseken Heiken
2u kolen. 8eit 1887 weilt unä wirkt er in Lbln.
Vieltaek Kat er siek äort unä auswärts als Lianist
unä Dirigent betkätigt: in allen Lattungen äer
Tonkunst ist er unablässig bestrebt, seiner
bergiseken 8ingelu8t Lenüge 2u tkun.
Leuser Kat raklreieke Olavierstüeke, instrue
tiven wie unterdaltenäen Okarakters, Fantasien
mit Orekester, ein Olavierquintett gesekaften.
Line Oper ,,^us grosser 2eit" erlebte in Llber-
telä eine sekr beifällige ^utnakme. ^.ueb äas
voeale Lebiet Kat er mit grossem Lrtolge in
Dieäern unä Okoren angebaut. Von letzteren
erwarb ikm sein Dreisekor „Deutseke 8änger am
Missouri" (äem Brooklyner 8ängerbunä gewiämet)
grosse Volkstümkekkeit.
Lei Heuser kommt äie trisekquellenäe Meloäik
über äer feinen, leiekttlüssigen Arbeit nie 2U kurr,
ekarakteristisek ist ikm ein liebenswürdiger 8inge-
mutk, eine unversieglieke Dust am Gestalten. Die
moäernen ^.usärueksmittel sinä ikm willkommen
unä weräen gern von ikm ausgenutLt, aber äie

Lrgrünäung moäerner 8timmungs- unä Selen-
probleme auk musikalisokem "'iVege überlässt er
gern äenen, weleke mvloäisok arm sinä.
Vier äakre später als Leuser, im «lakre 1867,
erbliekte Lwalä Lträsser in Lursokeiä äas
grosse Diekt unseres klanetens^stems. Liekt
vielen ist bekannt, äass in äieser 8taät ein seit
1812 bestekenäer Orebestervereia siek keute nook
grosser Llütke erfreut. In äiesem geigte 8trässer
sekon als 12Mkriger Lnabe in Norarts unä
La^äns B^mpkovieev mit. Lrst 1883 bis 1884
trat er als 8eküler in äas Lölver Oonservatorium
ein, wo er äapkas Leigen- unä Lillers unä äensens
Oompositionsseküler war. Laek äreiMkriger
Lnterbreekung empüng er 1887 bis 1891 V^üllners
Dnterriekt in äer Oomposition. Lalä äarauf
wuräe am nämkoken Kölner Oonservatorium aus
äem Loküler ein Dekrer für lkeorie, Oontrapunkt
unä Olavierspiel, als äer er keute noek tkätig
ist. Von Oompositionen fanäen in weiten Lreisen
Leaektung: ein Olaviereoneert, eine s^mpdonisoke
Lantasie für Orekester, 2wei 8treiek(iuart6tt6,
weleke vom Loseseken Quartett in Wien aus äer
laute gekoben wuräen, ein Ooneert für Violoneell,
Dieäer ^Verk 3 unä 5, u. v. a.
8trä8ser Kat im Legensatr 2u äer Kell aut-
geseklossenen Leuserseken ^rt eder ein 8tüok
Laustnatur aut äen Debevsweg mitbekommen.
Die von ikm angeseklagenen 8timmungen gekoren
vorwiegenä äem melanekoliseken Lebiet an, unä er
liebt es, äiese Llimmungen mit intensivem 8eka^ens-
ärange ru vertiefen unä 2u verbreitern. Lr
berükrt äabei, wie äas nur natürliek ist, käuüg
äie LrenLen äer musikaliseken ^.usärueksmittel,
äie er, statt siek iknen willtäkrig anrupasseu,
seinen Leäanken 2U willen Zwingt.
In beiäen lonset^ern älirten wir Lwei koek.
begabte, versekieäen geartete Dole äer weit über
ikre vaterlänäiseken Lrenren eivllussreieken
bergiseken lontreuäigkeit begrüssen.
Dr. Otto Leitrel.
 
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