Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]: Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein (5.1902/1903)

unserrn rkeiniscken 8än§er, unserrn 8irnrock nickt
vollen Deifall, dafs kier „ein adÜA Oesckleckt"
blökt, welckes das innerste Oeistesleben, die
Zartesten, duftigsten Lorrnen des liebens gewinnt
aus dern ewigen Drunnen, der sprudelt an den
blökenden, grünenden Ltern des einzigen 8trornes,
welcken der Hirnrnel bevorzugt. Von kier sind
die Keirne des nationalen liebens ausgegangen,
die neu zu einer kerrlicken deutscken Licke
geworden sind. l_lnd ist es wokl okne tiefe
Bedeutung, dass seit der Wiederaufstekung des
Deutscken Leickes in nie geaknter Herrlickkeit
unsere Kunststadt alles in würdevoller 8ckönkeit
Kat gleickfalls wieder aufleben lassen und an
unserrn Llick vorübergefükrt, was Oesckickte,
8age und Lied dern Deutscken von seiner Arolsen
Vergangenkeit rnelden? .... Konnte es eine
sckönere Idee geben, als die Oesckickte des
vaterländiscken Kulturstrornes, dern kein zweiter
in der weiten Welt gleickt, künstlerisck zu ver-
bildlicken! .... Der lVlitwirkenden an dern
2uge waren an dreikundert Lersonen, aus den
Künstlern und der übrigen Lkte der Oesellsckaft
bestekend. Die Kosten für den einzelnen waren
nack der Ledeutung des Kostörns grols; denn
alles war reick und pracktvoll, wie sonst wokl
in dieser Vollendung nirgendwo zu linden ist.
Wockenlang rnükten sick unsere ersten Künstler
ab, lrük und spät für das Lest zu wirken; und
sein Lrgebnis Kat nickt nur eine vorübergekende
Wirkung, sondern wir kalten es für ein Lreignis,
welckes von der Bedeutung unseres Kunst- und
geistigen Lebens und für den veredelnden Lin-
kuls unserer Künstlerwelt und die sonstigen
Bestrebungen ein erquickendes und tröstlickes
Zeugnis ablegt. Daker glauben wir, dals nock
in spätern ^sakren von diesern Leste die Lede
sein wird. — Wir aber — so sckkelst der Ar-
tikel — rnüssen ^enen vortrelflicken IVlännern
der Kunst ein warrnes Dankgefükl bewakren,
welcke durck ikr rükrnlickes Lernüken unsere

8tadt rnit neuen Aureolen des Lukrnes, Bkegerin
des Ldlen irn Leben zu sein, gesckrnückt kaben.
Vivant, lloreant, crescant!"
blunrnekr darf wokl die kistoriscke Berickt-
erstattung ein etwas rasckeres lernpo annekrnen.
^.lso in 187z wurde der Karneval von Venedig
in 8cene gesetzt; irn folgenden ^sakre gab es
nur eine IVlalkasten-Ledoute okne Linfükrung
und Brograrnrn, ebenso in 1875. Lascking 1876
zogen zwei 2üge durck die 1?onkalle, in dessen
erstern der Prätendent Don Larios und irn zweiten
Lacckus die die Idee tragende Ligur bildete.
Den Hintergrund dazu kalte l'kernistokles von
Lckenbrecker gernalt. Irn ^sakre 1877 wurde irn
Ausblick auf das für den 8epternber bevor-
stekende Kaiserfest Keine Bedeute abgekalten,
rnan versarnrnelte sick arn Karnevals-8onntag
zu gemeinsamere Abendessen irn Vereinslokale.
1878 brackte die Wiederkolung des kerrlicken
Kaiserfestspieles, dessen geistige Väter Wilkelrn
Larnpkausen und Karl Holk gewesen waren,
^.uck in den beiden folgenden ^akren bekielt
Lrof. Larnpkausen über die lVlalkasten-Bedeuten
das Brotektorat. 2unäckst Karn Dornröscken,
zu dern IVleister Andreas als Hintergrund einen
kockaulragenden Bittersitz gemalt katte, und dann
der unvergelskcke Iriumpkzug der Königin
lVlode. Ls war die erste Bedeute, die ick mit-
rnackte, und ick seke nock keute den reicken
Llor keblicker lVlädckengesickter, die aus den
But-Ongetümen der Lrnpire- und Biedermanns-
zeit so lreundkck kerausnickten. Irn näcksten
^akre wandelte ein Lestzug, der sick vorn ^sakre
1288, also von der 8tädteerklärung Düsseldorfs
durck den Oralen ^.dok VII. von Berg bis zur
Begierung des Kurfürsten ^sokann Wilkelrn von
der Lfalz erstreckte, durck die 8äle. Wilkelrn
Larnpkausen und Albert Baur waren seine Lükrer.
Daran reikte sick irn ^akre 1882 eine blieder-
ländiscke Kirrnes an, zu der Andreas ^ckenback
die grundlegende Idee gegeben katte. Im^akre r88z

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