DOI Heft:
Heft 6
DOI Artikel:Koerfer, Aloys: Die Kostümfeste des "Malkasten"
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.45536#0287
die Kedoute wenigstens in ikren Konsequenzen
ebenfalls nock lange nickt ikr Onde erreickt.
^.n dem näckstfolgenden Vormittag gebt man
in die italieniscke blackt. Man kndet dort eine
der angsnekmsten akustiscken Orkrisckungen, die
ausgedackt werden können. Im Vorraum erkält
^eder Oesucker vom Vereinsdiener auf einem
Kümmerlicken ff'ablettcken ein lalgkerzcken und
^e nack Oedürknis blarrenmütze und blase. Oer
grosse 8aa1 ist verdunkelt, nur clie Oicktcken
krennen. Man gewinnt den Eindruck eines kei
Vier und Wein tagenden Oemgericktes. ^eder
Ointretende wird mit einer gesungenen Oe-
grütsungssalve empfanden. In der einen Ocke
stekt der alte Olügel, er, der Oeidvolle, der sckon
so vieles Kat ertragen. Vor ikm sitzt ein Klavier-
Virtuos, der kürtreffkck spielen würde, wenn ikm
das Verständnis üker den Ontersckied zwiscken
Our und Moll sattsam aufgegangen wäre, ^.uf
dem Oeckel des Olügels liegt eine nock von der
letzten Karnevals-Kampagne Ker keisere 1?rom-
pete und auf einem daneben stellenden 8tukle
ist die dicke Irommel aufgebaut. Oie italieniscke
blackt zeitigt musikalisckeOnsrsättlickkeit. Immer
wieder kebt der Kuf an: Musik, Musik! Ond sie
beginnt. Oer Klaviermensck spielt entre deux
ages, oder vielmekr zwiscken den beiden lon-
arten, ein hunger Maler stöfst in die trompete,
dafs die l'öne in kreisckenden Oetzen durck den
8aal llattern und ein altbewäkrter Meister stekt
vor der Irommel und wirkt dort mit dem gleicken
Oiier wie einst Meister Oludribus, als er von
der Mauer des 8äkkinger 8cklöfscken gegen die
Hauensteiner kanonierte. Abermals öffnet sick
die kfforte, ein Herr, sein sckönes Oemakl am
^.rme, tritt ein. Oer Onädigen Vorname ist be-
kannt und so ballt es alsbald wieder: „Wat Kat
die Omm^ kor ne Hot!". Oieicker Willkomm wird
federn zu teil. Wer die italieniscke blackt ver-
läfst, Kat mekr als ein ganzes Orckestrion in
seinen Oekörgängen. 80 gebt es durck die drei
1?age kindurck. ^.lle 'I'age Kat Malkästlein bei
Oickt und Olanz Humor, Oaune und Oebenslust
zu Oaste. Ond wer am ^.bend des dritten ff'ages
das Künstlerkaus verläfst, kört kinter sick aus
kalb geläkmten Keklen den frevelnden Oesang:
„Wir gekn nock nickt nack Oaus", er selber aber
sprickt sick zur Ermunterung und zur Belebung
des eigenen 8ickerkeitsgefükles, wäkrend er lang-
samen Oufses die Oreitreppe kinabtastet, den ur-
alten Malkastenspruck vor:
Ick komme dock durck komm ick dock!
^.lo^s Koerfer.
IVlLlIcL8tsnks8t t^overnbsr 189g.
212
ebenfalls nock lange nickt ikr Onde erreickt.
^.n dem näckstfolgenden Vormittag gebt man
in die italieniscke blackt. Man kndet dort eine
der angsnekmsten akustiscken Orkrisckungen, die
ausgedackt werden können. Im Vorraum erkält
^eder Oesucker vom Vereinsdiener auf einem
Kümmerlicken ff'ablettcken ein lalgkerzcken und
^e nack Oedürknis blarrenmütze und blase. Oer
grosse 8aa1 ist verdunkelt, nur clie Oicktcken
krennen. Man gewinnt den Eindruck eines kei
Vier und Wein tagenden Oemgericktes. ^eder
Ointretende wird mit einer gesungenen Oe-
grütsungssalve empfanden. In der einen Ocke
stekt der alte Olügel, er, der Oeidvolle, der sckon
so vieles Kat ertragen. Vor ikm sitzt ein Klavier-
Virtuos, der kürtreffkck spielen würde, wenn ikm
das Verständnis üker den Ontersckied zwiscken
Our und Moll sattsam aufgegangen wäre, ^.uf
dem Oeckel des Olügels liegt eine nock von der
letzten Karnevals-Kampagne Ker keisere 1?rom-
pete und auf einem daneben stellenden 8tukle
ist die dicke Irommel aufgebaut. Oie italieniscke
blackt zeitigt musikalisckeOnsrsättlickkeit. Immer
wieder kebt der Kuf an: Musik, Musik! Ond sie
beginnt. Oer Klaviermensck spielt entre deux
ages, oder vielmekr zwiscken den beiden lon-
arten, ein hunger Maler stöfst in die trompete,
dafs die l'öne in kreisckenden Oetzen durck den
8aal llattern und ein altbewäkrter Meister stekt
vor der Irommel und wirkt dort mit dem gleicken
Oiier wie einst Meister Oludribus, als er von
der Mauer des 8äkkinger 8cklöfscken gegen die
Hauensteiner kanonierte. Abermals öffnet sick
die kfforte, ein Herr, sein sckönes Oemakl am
^.rme, tritt ein. Oer Onädigen Vorname ist be-
kannt und so ballt es alsbald wieder: „Wat Kat
die Omm^ kor ne Hot!". Oieicker Willkomm wird
federn zu teil. Wer die italieniscke blackt ver-
läfst, Kat mekr als ein ganzes Orckestrion in
seinen Oekörgängen. 80 gebt es durck die drei
1?age kindurck. ^.lle 'I'age Kat Malkästlein bei
Oickt und Olanz Humor, Oaune und Oebenslust
zu Oaste. Ond wer am ^.bend des dritten ff'ages
das Künstlerkaus verläfst, kört kinter sick aus
kalb geläkmten Keklen den frevelnden Oesang:
„Wir gekn nock nickt nack Oaus", er selber aber
sprickt sick zur Ermunterung und zur Belebung
des eigenen 8ickerkeitsgefükles, wäkrend er lang-
samen Oufses die Oreitreppe kinabtastet, den ur-
alten Malkastenspruck vor:
Ick komme dock durck komm ick dock!
^.lo^s Koerfer.
IVlLlIcL8tsnks8t t^overnbsr 189g.
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