Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste (12.1921)

Der

Der

MENSCHENSCHREI

Männer Frauen

Mann

Erlösen
Erbarmen
Erbe Du
Sünde
Armut
Demut
Mut um Mensch
Rund um Rund um
Um Um Um Um

Sternstimme raucht
Grimm
Heulen knirschen Heulen
Weltherzpforte splittert
Loh
Bleich wächst der Rächer
Fuss tritt die Sonne
Hand sticht den Mond
Haupt kaut die Erde
Aus der Brust bohrt der
Schlüssel der Tiefe
Der Schlüssel des Himmels
öffnet den Abgrund
Herr
Herr
Ueber uns Herr
Winden die Heere hoch
Würgen Lüsten Gieren
Wühlen
Manndurch Weibdurch
nachten Sünden
leh mich Ich

Üm Lebende schmeichelt
mein Wort
Die Ungebornen zerreis-
sen mein Fleisch
Aufschreit der Nicht-
mensch
Mensch treib ich aus
Mensch nichtet Ich
Ich kreist.

heben die Toten
die Erde wandeln
die Leichen
Schlüssel der Gruft
ist verschlungen
Rächer gebiert die
Gerichteten
Hier bin Ich
Hier bin Ich

Singt singt die Jungfrau
singt
Hand heben die Toten
Haupt heben die Toten
Fuss
Um

Männer Frauen Das zerweste Gesicht
Wild starrt das Mutter-
haupt
Erde schändet die Schwe-
ster
Die Auferstandnen Ver-
dammten
Leben Leben
Fluch donnert in Himmel
Laster platzt

Feuer
Das Schwert des Rächers
Frauen
Lüstern umarmen die
-
mäht
Leichen
Männer
Entrollt die Blume das
Frauen
Die feurige Jungfrau küsst
Gift in die Meere
die reine Stirn
Männer
Die reine Jungfrau küsst
Frauen
Lust der Geschlechter
Feuer in Stirn
Lust Lust
Frauen
Die Geliebten der Jung¬
Männer
Der Schlund umzüngelt die
frau stehen steil in die
Sterne
Erde
Männer Frauen
Sterben im Leben
Mann ist in Weib getürmt
Männer
lm Schooss der Jungfrau
Weib ist aus Mann geris¬
kniet der Rächer
sen
Zerrissen
Männer Frauen
Dem Schlund entbrausen
Fleisch umwittert den
die Wehen
•
Geist
Erde bricht
*
Himmel stürzt
Frauen
Verfaulen Wir

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