DERSTURM
MONATSSCHRIFT / HERAUSGEBER: HERWARTH WALDEN
Handwerk und Geistwerk
Lothar Schreyer
Handwerk ist Werk der Hand.
Geistwerk ist Werk des Geistes.
Hand ist Werkzeug des Geistes.
Hand ist auch Werkzeug des Nichtgeistes.
Nichtgeist handelt mit Geistwerk und Hand-
werk.
Geisthandlung ist das Handwerk, das Geist-
werk ist.
Handwerk, das Geistwerk ist, ist Wirkung
des Geistes.
Ur-Sache Geist schafft die Sachen der Hand.
Hand schöpft aus dem Geistwerk die Sachen.
Geistwerk ist sachlich im Handwerk.
Unsachliches Handwerk hat den Geist ver-
wirkt.
Geist ist im Menschen, Hand ist am Men-
schen.
Nichtgeist ist der Mensch, der das Hand-
werk nicht aus dem Geist zeugt.
Handwerk ist Zeugnis des Menschen.
Mensch ist das Geistwerkzeug. Hand wirkt
aus Geist.
Geistwirker ist der Mensch.
Handwerker ist Geistwirker
Handwerkerbildung ist Geistbildung.
Geist bildet die Hand.
Gebildeter Geist ist Mensch.
Geist bildet sich. Der Mensch bildet ihn
nicht. Der Mensch ist sein Bild.
Nichtgeist im Menschen verwirkt das Men-
schenbild.
Verwirkte Hände schöpfen nicht aus Geist.
Sie wiederholen die Werksachen des Geistes.
Den Geist aber holen die Hände nicht wieder.
Geistwerk ist Gabe. Handwerk ist Geben.
Jeder Mensch ist begabt.
Der Unbegabte ist der Mensch der sich
nicht kennt.
Der Nichtmensch nimmt vom Begabten
und empfängt nicht den Geist.
Der Begabte gibt Menschen und Nichtmen-
schen und empfängt den Geist im Geben.
Werk begibt sich mit dem Werkzeug.
Geist gestaltet das Werk mit der Hand.
Werkgestalt stellt den Geist dar.
Darstellung des Werkes ist Wirken der
Ursache, sodass die Ursache in der Wirkung
da steht.
Geist wirkt die Gestalt durch Bildung des
Werkzeuges und der Werkmittel.
Geist gibt dem Menschen das Werkmittel.
Das Werkmittel gibt dem Menschen keinen
Geist.
Des Unbegabten Aberglaube ist das Werk-
mittel. Des Begabten Glaube ist das Werk.
Aber der Glaube ist nichts ohne die Tat.
Der Geist bildet das Werkzeug Mensch
durch die Kraft des Rhythmus.
Wer das Leben in sich erkennt und lebt,
dem gibt sich die Kraft des Rhythmus.
Verwirkt hat das Leben der Mensch, in
dem die Gabe nicht wirkt.
Durch die Kraft des Rhythmus ist das
Menschenbild gebildet.
Durch die Kraft des Rhythmus bildet der
Mensch die Werkmittel zum Werk.
Geistwerk, das Handwerk ist, ist Kunst-
werk.
Wer die Kunst sucht, den findet die Kunst.
Künstler ist der Mensch, dessen Geistwerk
sein Handwerk ist.
Nur dem Künstler ist die Kunst kund.
Nur der Künstler kündet die Kunst.
Kunst ist Kunde vom inneren Leben.
Kunstwerk ist Darstellung eines Gesetzes
des inneren Lebens.
Das dargestellte Gesetz ist die Gestalt.
Künstler ist, wer das Gesetz des inneren
Lebens darstellen kann.
Darstellen können ist Voraussetzung der
Kunstgestalt.
Nur wer das Gesetz erkennt, kann es ge-
stalten.
185
MONATSSCHRIFT / HERAUSGEBER: HERWARTH WALDEN
Handwerk und Geistwerk
Lothar Schreyer
Handwerk ist Werk der Hand.
Geistwerk ist Werk des Geistes.
Hand ist Werkzeug des Geistes.
Hand ist auch Werkzeug des Nichtgeistes.
Nichtgeist handelt mit Geistwerk und Hand-
werk.
Geisthandlung ist das Handwerk, das Geist-
werk ist.
Handwerk, das Geistwerk ist, ist Wirkung
des Geistes.
Ur-Sache Geist schafft die Sachen der Hand.
Hand schöpft aus dem Geistwerk die Sachen.
Geistwerk ist sachlich im Handwerk.
Unsachliches Handwerk hat den Geist ver-
wirkt.
Geist ist im Menschen, Hand ist am Men-
schen.
Nichtgeist ist der Mensch, der das Hand-
werk nicht aus dem Geist zeugt.
Handwerk ist Zeugnis des Menschen.
Mensch ist das Geistwerkzeug. Hand wirkt
aus Geist.
Geistwirker ist der Mensch.
Handwerker ist Geistwirker
Handwerkerbildung ist Geistbildung.
Geist bildet die Hand.
Gebildeter Geist ist Mensch.
Geist bildet sich. Der Mensch bildet ihn
nicht. Der Mensch ist sein Bild.
Nichtgeist im Menschen verwirkt das Men-
schenbild.
Verwirkte Hände schöpfen nicht aus Geist.
Sie wiederholen die Werksachen des Geistes.
Den Geist aber holen die Hände nicht wieder.
Geistwerk ist Gabe. Handwerk ist Geben.
Jeder Mensch ist begabt.
Der Unbegabte ist der Mensch der sich
nicht kennt.
Der Nichtmensch nimmt vom Begabten
und empfängt nicht den Geist.
Der Begabte gibt Menschen und Nichtmen-
schen und empfängt den Geist im Geben.
Werk begibt sich mit dem Werkzeug.
Geist gestaltet das Werk mit der Hand.
Werkgestalt stellt den Geist dar.
Darstellung des Werkes ist Wirken der
Ursache, sodass die Ursache in der Wirkung
da steht.
Geist wirkt die Gestalt durch Bildung des
Werkzeuges und der Werkmittel.
Geist gibt dem Menschen das Werkmittel.
Das Werkmittel gibt dem Menschen keinen
Geist.
Des Unbegabten Aberglaube ist das Werk-
mittel. Des Begabten Glaube ist das Werk.
Aber der Glaube ist nichts ohne die Tat.
Der Geist bildet das Werkzeug Mensch
durch die Kraft des Rhythmus.
Wer das Leben in sich erkennt und lebt,
dem gibt sich die Kraft des Rhythmus.
Verwirkt hat das Leben der Mensch, in
dem die Gabe nicht wirkt.
Durch die Kraft des Rhythmus ist das
Menschenbild gebildet.
Durch die Kraft des Rhythmus bildet der
Mensch die Werkmittel zum Werk.
Geistwerk, das Handwerk ist, ist Kunst-
werk.
Wer die Kunst sucht, den findet die Kunst.
Künstler ist der Mensch, dessen Geistwerk
sein Handwerk ist.
Nur dem Künstler ist die Kunst kund.
Nur der Künstler kündet die Kunst.
Kunst ist Kunde vom inneren Leben.
Kunstwerk ist Darstellung eines Gesetzes
des inneren Lebens.
Das dargestellte Gesetz ist die Gestalt.
Künstler ist, wer das Gesetz des inneren
Lebens darstellen kann.
Darstellen können ist Voraussetzung der
Kunstgestalt.
Nur wer das Gesetz erkennt, kann es ge-
stalten.
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