Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 12.1921
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https://doi.org/10.11588/diglit.47209#0214
DOI issue:
Zehntes Heft
DOI article:Liebmann, Kurt: Gedichte
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wimmermüden
krümmen
Felsenbrand und Höhnen
knistern
zischen
küsst das Weinen
blutenströme Stümpfe Hände
Fluten fliessen Blut
dem nadelroh besetzten Lachen
tief
zu Füssen
Scharen wimmeln
wellen
knallen
trappeln
breiten
wachsen
schwemmen
sticken
schwemmen
strudeln
brüllen
Rot Rot Rot.
Des kahlen Hauses Müdschritt mündet Tod
matt
schlenkert Fahne
windzerjauchzte Arme
knickt
und
kollert Kopf vor fahlem Hieb des sichlen
Monds
kalkpralle Wände steigen Angst
verschieftes Fenster torkelt
schnappt
weit hastet Schrei
fällt
hastet
schrei
hinab
ab
kreis
Geheuer
Ungeheuer
scheukriecht die Sonne
sparre Balken ’des Gerippes
goldene Kröte
hitzen
Sternen
röten
über All entspriessen Hände
fahlen Hände
abgehauene
wimmerkrampfe
klage Hände
kralle
knoche
taste Hände
kriechen
zucken
tasten
ranken Todlicht
blühen Grauen
schaukeln gelben Leib
und
schneiden knieenden Zerfall aus seinem
Schoss
Rot sinkt erwürgt
der weisse Ton
knabrankend
schlankt
das Licht.
Kleinstadt
Spitz zügeln Steine Klatsch
zertratschen
quaken
platschen Seich
die Hirne blaken Russ
zerätzen Hundehoden Sonnetriller
zerhechzen
lefzen
geifern Neid verschlurrte Weiberfressen
trief
schielen Basilisken hämisch Eitersud
das Schnüffeln schweint
grunz
unkt der Muff
umklunkert
Betten knacken
die Nacht tappt Gier
puink zappelt Lust
umgiftet
aechzt
und schweisst
verrunzelt meckern Vetteln
speichelheiss
umschleichen
wedeln
lecken
umlächeln
lauern
hündeln
gelb
hinter Masken
luchst der Neid
und
glupscht.
170
krümmen
Felsenbrand und Höhnen
knistern
zischen
küsst das Weinen
blutenströme Stümpfe Hände
Fluten fliessen Blut
dem nadelroh besetzten Lachen
tief
zu Füssen
Scharen wimmeln
wellen
knallen
trappeln
breiten
wachsen
schwemmen
sticken
schwemmen
strudeln
brüllen
Rot Rot Rot.
Des kahlen Hauses Müdschritt mündet Tod
matt
schlenkert Fahne
windzerjauchzte Arme
knickt
und
kollert Kopf vor fahlem Hieb des sichlen
Monds
kalkpralle Wände steigen Angst
verschieftes Fenster torkelt
schnappt
weit hastet Schrei
fällt
hastet
schrei
hinab
ab
kreis
Geheuer
Ungeheuer
scheukriecht die Sonne
sparre Balken ’des Gerippes
goldene Kröte
hitzen
Sternen
röten
über All entspriessen Hände
fahlen Hände
abgehauene
wimmerkrampfe
klage Hände
kralle
knoche
taste Hände
kriechen
zucken
tasten
ranken Todlicht
blühen Grauen
schaukeln gelben Leib
und
schneiden knieenden Zerfall aus seinem
Schoss
Rot sinkt erwürgt
der weisse Ton
knabrankend
schlankt
das Licht.
Kleinstadt
Spitz zügeln Steine Klatsch
zertratschen
quaken
platschen Seich
die Hirne blaken Russ
zerätzen Hundehoden Sonnetriller
zerhechzen
lefzen
geifern Neid verschlurrte Weiberfressen
trief
schielen Basilisken hämisch Eitersud
das Schnüffeln schweint
grunz
unkt der Muff
umklunkert
Betten knacken
die Nacht tappt Gier
puink zappelt Lust
umgiftet
aechzt
und schweisst
verrunzelt meckern Vetteln
speichelheiss
umschleichen
wedeln
lecken
umlächeln
lauern
hündeln
gelb
hinter Masken
luchst der Neid
und
glupscht.
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