IX. JAHRGANG, Nr. 8
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ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST / BUCH / LALIE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT
OFFIZIELLES ORGAN DES BUNDES DER DEUTSCHEN KUNST- UND ANTIQUITÄTENHÄNDLER E. V. MÜNCHEN
MHI
Er sch '
®erlin C Jeden Sonntag im We Itkun st-Ver 1 ag, G. m. b. H.,
®at>kkont2’ ^rfürstcnstr. 76 77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin».
Berlin W° ^eutsc^e Bank u. Disconto - Gesellschaft, Depositen - Kasse M,
Haag 1 Kurfürstenstr. 115. Postscheckkonti: Berlin 118054; Den
Paris 170014; Prag 59283; Wien 114783; Zürich 8159
früher:
Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77 • Tel. B5 Barbarossa 7228
Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
Mk. 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag Mk. 5.50; für das
Ausland (nur im Umschlag) Mk. 5.50; oder: Tschechoslowakei Kc 45 ; Frank-
reich und Belgien fr. Frs. 3 5; Holland hfl. 3.25; Schweiz und dienicht ange-
führten Länder sfrs. 7; Übersee $1.50; Sammelmappen pro Jahrgang Mk. 4.50
der Be'
Prof.
seit et*1,
lestorb8'
; Orgo"1
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siner
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33
Die Situation
am internationalen Kunstmarkt
Ilie Weltwirtschaftskrise hat in immer zu-
mendem Maße die einzelnen nationalen
,/’Hschaftskörper zu Maßnahmen gezwun-
die den Voraussetzungen ihrer Wirt-
j^naftsstruktur entsprechen und, wie z. B. in
. e,itschlan<’, zu neuen Wegen geführt, deren
T)prragende Ergebnisse heute einzig in der
sind. Es ist selbstverständlich, daß die
v.let wie in anderen Ländern notwendig ge-
r'. ‘'lienen Zollschranken und Devisenschwie-
^»keiten sich auf Handelsgebieten, die nicht
k,.1111!Inrniitelbaren Lebensbedarf eines Vol-
s Menen, besonders fühlbar machen, wenn-
ob er es nicht vorzöge, die arbeitslose schwei-
zer Schnitzindustrie zu fördern, als fremde,
ausländische Künstler zu beschäftigen. Dies
nur ein einziger Fall, immerhin drastisch ge-
nug, um zu erklären, wie schwer vielfach die
Liebe zum Sammeln unter den heutigen Ver-
hältnissen werden kann. Und wenn heute
ein Schweizer in Zürich, Luzern oder Basel
ein altes Bild findet, muß er es in einen
neuen Rahmen stecken, da die Einfuhr alter
Schnitzereien, auch alter Rahmen, auf das
Strengste verboten ist. Verbitterung herrscht
im schweizer Kunsthandel gegen diejenigen
unter den deutschen
Händlern, die beim An-
bruch des Dritten Rei-
ches über die Grenzen
gingen, unreelle und il-
legale Konkurrenz ma-
chen, nicht ihrem Ver-
band angehören und,
vielleicht der Not ge-
horchend, ihre Stücke
oft weit unter dem
Weltmarktpreis verkau-
fen und dadurch den
heimischen Markt schä-
digen. Nicht weniger
als acht deutsche Kunst-
händler wurden im letz-
ten Jahre aus diesem
Grunde dort ausge-
wiesen.
Den in Deutschland
wohnenden Händlern
steht es frei, ihre Stücke
in die Schweiz zu ver-
Län-
das
seit
eines
1110 Vaggaginl, Küstenlandschaft
„ , . kaufen. Doch muß die
.Quadriennale T, . , .
Bezahlung über die
Verrechnungsstellen der
schweizer Nationalbank und der Reichsbank
laufen. Und wenn ein Schweizer etwas in
Deutschland absetzt, so kann er
neuen Stücke dafür kaufen, da
Geld auf dem gleichen Wege
eingefroren ist. Wenn ein Bild oder
Plastik nach
sei es auch
Sammler, so
Umsatzsteuer
keine
dafür kaufen, da sein
dem gleichen Wege wieder
ist. Wenn ein Bild oder eine
Deutschland eingeführt wird,
nur zur Ansicht für einen
ist bereits an der Grenze die
-.■ zu entrichten, ganz gleich, ob
das Stück verkauft wird oder nicht. Es dürfte
also hier vielfach nur der direkte Tausch
innerhalb des Kunsthandels, der seine natio-
nalen Bestände ergänzt, am Platze sein.
Aehnliche Bedingungen treffen für Frank-
reich, England, Holland und die übrigen Län-
der zu, soweit keine erleichterten Zahlungs-
abkommen vorliegen.
Der einst so blühende italienische Kunst-
handel ist durch die Ausfuhrbestimmungen,
die Zölle, vor allem aber durch die Autarkie
der italienischen Wirtschaftspolitik völlig
zugrunde gerichtet.
Das beinahe völlige Fehlen einer Käufer-
schicht im eigenen Lande hat hier eine, aus
der Entwicklungsgeschichte des italienischen
Kunsthandels als ausschließlicher Export-
quelle verständliche Situation geschaffen,
deren Voraussetzungen in den anderen
dern nicht vorhanden sind.
Insbesondere nicht in Deutschland,
nach einer Spanne des „Ausverkaufs“
einiger Zeit wieder die Grundlagen
Meich jeden Einsichtigen die Hintanstellung
derartiger spezieller Handelsinteressen hin-
®r die Interessen einer nationalen Volks-
wirtschaft überzeugen muß. So wirken sich
’Mtiirlich die Verordnungen und Einschrän-
kungen auf dem gesamten internationalen
Wnnstmarkt, der auf das freie Wechselspiel
<er Kräfte, seine modisch bedingten Strö-
’M'ngen und eine gegenseitige innige Be-
achtung vor allem angewiesen war, beson-
' stark aus.
> ist daher begreiflich, daß große Samm-
.er- die ihre Stücke in allen Ländern bei
'dbquaren und auf Auktionen liebevoll auf-
Möbern. der vielen Formalitäten und Schwie-
^keiten müde werden und lieber, soweit
Meht der eigene nationale Markt genügend
t"tsatz bietet, das Sammeln auf bessere Zei-
zurückstellen.
1 1 n Beispiel: Im letzten Sommer hat em
f kannter Schweizer Sammler auf einer Auk-
'®u in Florenz zu billigen Preisen einige
ü.'bne alte Stücke erworben. Für das erste
. '*ck hat das Uffizio di Esportazione die
JWsfuhr verweigert. Das zweite wurde
?11 ich einen zu hoch eingeschätzten Ausfuhr-
*1 — es steht im Ermessen des Uffizio, zwi-
,] ('n 20 und 60 Prozent des Wertes (nicht
,Kaufsumme!) zu verlangen — wesentlich
Gteuert; nur das dritte Stück, eine holzge-
v "nitzte Madonna des Quattrocento in alter
(|!lssnng ging glatt über die Grenze. Doch
?' schweizer Zollbehörde hielt das Stück
Ürück und fragte bei dem Käufer brieflich an,
Antike Rahmen
PAUL TIECKE Rahmen-Kopien
Restaurierungen aller Art
^erlin W62. LUfzowplaiz 11 Tel.: Kurfürst Bl 1762
Giovanni Prini, Torso Rom,. Quadriennale
bodenständigen Sammler-
tums gelegt hat. Seiner
Pflege zu dienen wird die
wichtigste Aufgabe des
deutschen Kunsthandels
sein, bis die allgemeine
Lage der Weltwirtschaft
auch auf diesem, hinter
den direkten Interessen
der nationalen Volkswirt-
schaft zurücktretenden Ge-
biete wieder neue Möglich-
keiten eröffnet.
5)ie sireite
Quadriennale in
3lom
Man erinnert sich der
ersten Quadriennale, in
der der Ausstellungspalast
von Rom bis in den letzten
Winkel mit Bildern vollge-
stopft war. In einer Erin-
nerung an jene nun schon
ferne erste Ausstellung ist
uns nur S p a d i n i mit sei-
ner glanzvollen retro-
spektiven Schau im Ge-
dächtnis geblieben. In die-
ser jetzigen zweiten Qua-
driennale ist man zum
Glück anderen Grundsätzen
gefolgt. Man muß O p p o ,
dem Organisator der Ver-
anstaltung, das vollste Lob
aussprechen; er hat die
Bilder selbst sprechen las¬
sen und hat versucht, die
Autorenschaft soweit nur möglich in den
Hintergrund zu schieben. So reihen sich
die Bilder aneinander, gleich der Jüngste
neben einem Alten, der Bekannte neben
einem Neuling und allein die Kollektivaus-
stellungen formen geschlossene Eindrücke.
Auch die Menge der ausgestellten Werke ist
nicht ganz so groß wie bei der ersten Ver-
anstaltung. Dafür erscheint uns die Durch-
Mario Tozzi, Pause im Atelier
Rom, Quadriennale
Schnittsqualität höher. Es gibt nicht die
Säle voller Langeweile wie vor vier Jahren.
Aber es gibt Kontraste, die auch als Brüche
in einem einheitlichen Kunstschaffen Italiens
erscheinen könnten. Es ist jede Zusammen-
biegung von verschiedenen malerischen Rich-
tungen vermieden worden. So kann in keiner
Weise von einer Gezähmtheit in der Aus-
stellung die Rede sein; wenn Oppo angab,
die Quadriennale wolle der ehrliche Spiegel
der verschiedenartigen Weltanschauungen
und der Gegensätze in dem schaffenden
Italien sein, so darf man höchstens hinzu-
fügen, daß diese Gegensätze im alltäglichen
Italien nicht ganz so reich in Erscheinung
treten wie auf der Ausstellung, daß also die
Ausstellung vielleicht ein Brio des Lebens
vortäuscht, das in so hoher Temperatur im
sonstigen Italien nicht wahrgenommen
werden kann. Aber das Niederschmetternde
der ersten Ausstellung: die toten Ecken, die
langweiligen Säle, wahre Friedhöfe der aus-
gestellten Bilder, sind vermieden worden.
Der Ausstellungspalast hat ein neues Ge-
wand erhalten. Aschieri hat mit seinem
ein wenig volumenarmen Kubismus dem Aus-
stellungsinneren eine klare und freie Atmo-
sphäre geschaffen, wie sie kaum einmal bei
den vorherigen Umwandlungen dieses in
seiner Ursprungsgestaltung unbrauchbaren
Palastes erreicht worden war.
Der sogenannte Nischensaal versammelt
das Werk Martinis. Hier ist das kolossale
Hochrelief für das Grab Nievo ausgestellt;
dieser Saal Martini dürfte einer der inter-
essantesten der ganzen Ausstellung bleiben
und Italien scheint hier einen Bildhauer ge-
funden zu haben, den im Auge zu behalten
sich lohnt.
ANTIKE ORIGINAL
GEBllAlJCHSMÖBEL
FOTOS AUF WUNSCH
aller Stil art en empfiehlt preiswert
S. SELIGSBERGER WWE.
Wl'RZliURG • Am Johanniterplatz
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mendem Maße die einzelnen nationalen
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j^naftsstruktur entsprechen und, wie z. B. in
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neuen Rahmen stecken, da die Einfuhr alter
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Strengste verboten ist. Verbitterung herrscht
im schweizer Kunsthandel gegen diejenigen
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Verrechnungsstellen der
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vortäuscht, das in so hoher Temperatur im
sonstigen Italien nicht wahrgenommen
werden kann. Aber das Niederschmetternde
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langweiligen Säle, wahre Friedhöfe der aus-
gestellten Bilder, sind vermieden worden.
Der Ausstellungspalast hat ein neues Ge-
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ein wenig volumenarmen Kubismus dem Aus-
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Palastes erreicht worden war.
Der sogenannte Nischensaal versammelt
das Werk Martinis. Hier ist das kolossale
Hochrelief für das Grab Nievo ausgestellt;
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