13. JANUAR 1955
IX. JAHRGANG, Nr. 2
D I E
ART.a*WORLD
NST
LMONDEtARTS
ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST / BUCH / ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT
OFFIZIELLES ORGAN DES BUNDES DER DEUTSCHEN KUNST- UND ANTIQUITÄTENHÄNDLER E. V. MÜNCHEN
Erscheint jeden Sonntag im We 1 tkuns t-Ver 1 ag, G. m. b. H.,
erlinW62, Kurfürstenstr. 76 77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin»,
ankkonto: Deutsche Bank u. Disconto - Gesellschaft, Depositen - Kasse M,
erlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Postsdieckkonti: Berlin 118054; Den
aag 1455 12; Paris 170014; Prag 59283; Wien 114783; Zürich 8159
früher:
Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77 • Tel. B5 Barbarossa 7228
Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 3 5 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
Mk. 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag Mk. 5.50; für das
Ausland (nur im Umschlag) Mk. 5.50; oder: Tschechoslowakei Kc 45; Frank-
reich und Belgien fr. Frs. 35; Holland hfl. 3.25; Schweiz und die nicht ange-
führten Länder sfrs. 7; Übersee$ 1.50; Sammelmappenpro JahrgangMk.4.50
Der moderne
italienische Kunsthandel
Krisenjahre gerade diese Erzeugnisse einen
Aufschwung zu verzeichnen hatten.
Die Betrachtung der von dem italienischen
Kunsthandel zu lösenden Aufgaben ist wohl
die interessanteste. Für den Handel mit
alter Kunst hat man zunächst seitens der
Federazione auf die internationale Zusam-
menarbeit hingewiesen, die Italien durch
Antike Rahmen
PAUL TIECKE
Restaurierungen aller Art
Rahmen-Kopien
Berlin W62., LUizowplaiz. 11
Tel.: Kurfürst Bl 1762
enn man von dem italienischen Kunst-
ldni ] und dem Handel mit Werkkunst
en will, so fällt es sehr schwer, nicht
1 m”6 historischen Handelsorganisationen
Fl ' dle Handelsblüte abzuschweifen, die aus
2 °*enz> Rom und Venedig die großen Kultur-
untren Europas durch mehrere Jahrhunderte
semacnt haben und deren Ausläufer immer
och nicht zum wenigsten in das italienische
Kunstgeschäft hineinspielen. Es gilt das
Umso mehr, Wenn man an große Teile der
heute gehandelten Ware denkt und außer-
dem dann, wenn die Imponderabilien mit in
Rechnung gestellt werden, die bei einem
etwas unbefangeneren Publikum aus Italien
immer noch das Land der wunderbaren und
überraschenden Funde werden lassen.
Es soll aber hier von dem gegenwärtigen
italienischen Kunsthandcl gesprochen werden
und von seiner Disziplinierung in der Kunst-
handelsfederazione, der Federazione Nazio-
Uale fascista del Commercio d’Arte. Es ist
bekannt, daß diese Kunsthandelsfederazione
recht verschiedene Berufsgruppen zu be-
treuen hat. Sie umfaßt den Handel mit an-
‘jker, sakraler, angewandter Kunst und
Werkkunst, mit Spielzeugen, mit Galanterie-
waren, mit Briefmarken und ferner den ge-
samten Versteigerungshandel. Die Federa-
zione organisiert infolgedessen verschiedene
jausende von Unternehmen und es ist schon
interessant, die Aufspaltung der einzelnen
tandelshäuser zu betrachten. Die letzten
"'kannten Ziffern beziehen sich auf den
Januar 1932. An diesem Tag waren
qqq Jfäuser des Handels mit antiker Kunst,
mo Vräuser Handel mit moderner Kunst,
63 Hauser für Handel mit heiliger Kunst
und kirchlicher Ausstattung, 5485 Häuser für
Werkkunst und angewandte Kunst, 84 Brief-
markenhandelshäuser, und 63 Auktionshäuser
der Federazione angeschlossen
Es ist außerordentlich schwer, zu einer
Ansicht über die m diesem Handel investier-
ten Vermögen zu kommen. Gewisse Anhalts-
punkte gibt der italienische Außenhandel,
auch wenn gerade im Kunsthandel diese
Ziffern recht unsicher erscheinen. Der Ex-
porthandel mit moderner Kunst ist auffallend
gewachsen. Die Federazione gibt hier einen
Export von durchschnittlich mehr als 60 Mil-
lionen Lire jährlich in den letzten vier Jahren
an, während eine Einfuhr von nur 3 Millio-
nen Lire Wert in diesen Jahren bestan-
den hat. Die Außenhandelsziffern dürften
auf diesem Gebiete richtig sein. Weniger
sicher sind die für den Export alter Kunst.
Hier weist die italienische Statistik außer-
ordentliche Schwankungen in den letzten
Jahren auf, die sich zwischen 100 und 10 Mil-
lionen Lire bewegen. Aber gerade die Zehn-
Millionenziffer des vergangenen Jahres ist
sehr heftig bestritten worden. Denn allein
die nordamerikanische Statistik wies in dem
gleichen Jahre eine Einfuhr alter Kunst
aus Italien in einem Wert von 90 Millionen
Lire auf. Ganz unsicher wird jedoch der
Wert in der Werkkunstausfuhr. Denn hier
sind derart zahlreiche Erzeugnisse zusammen-
gefaßt, von denen wiederum statistisch nicht
zu unterscheidende, unkünstlerische Ver-
wandte mit in der Ausfuhr erscheinen, daß
auch die Federazione nicht einmal eine
Schätzung wagt. In jedem Fall dürfte es
sicher sein, daß das ganze hier erfaßte Ge-
biet, das vom Kunstmöbel bis zur Kamee und
zur Keramik, von den Brokaten und Wand-
seine Experten in der internationalen Kon-
ferenz für das Studium der Methoden zur
Konservierung und zur Prüfung von Kunst-
werken gegeben hat und noch gibt. Die
Federazione hat ferner zur Zeit einen Gesetz-
vorschlag in Ausarbeitung, der das italie-
Photo Keystone View Comp.
Hermann Kasper-München, Entwurf für den Mosaikwandschmuck im Kongreß-Saal des Deutschen
Museums, München (Ausschnitt)
Mit dem 1. Preis ausgezeichnet
teppichen bis zum Schmiedeeisen und den
Lederarbeiten reicht, die weitaus werthöchste
Gruppe in der Ausfuhr Italiens darstellt. Es
ist auch festgestellt worden, und zwar aus
Einzelangaben der einzelnen Berufsgruppen,
daß in der Entwicklung der letzten beiden
nische Gesetz über die Bewahrung des natio-
nalen künstlerischen Vermögens abändern
soll. Schließlich sind die Hauptbemühungen
auf eine Intensivierung der Handelsbeziehun-
gen mit dem Auslande gerichtet. Aus diesem
Grunde wird die Federazione an dem in
Brüssel stattfindenden II. Internationalen
Kongreß des Kunsthandels im Jahre 1935 teil-
nehmen. Inzwischen sucht man die Verbin-
dungen durch einen gut geleiteten internatio-
nalen Informationsdienst auszubauen. Dieser
Dienst soll vornehmlich durch ein „Inter-
nationales Kunsthandelsbüro“ ge-
leitet werden. Dieses Büro ist z. Zt. in Grün-
dung begriffen und wird seinen Sitz in Rom
haben. Seine Aufgaben sind vornehmlich:
alle beruflichen und rechtlichen Fragen des
Kunsthandels zu studieren, ferner alle Zoll-
und Fiskalfragen zu klären; wissenschaft-
liche und kommerzielle Nachforschungen an-
zustellen; Fälschungen zur Meldung zu
bringen; den Außenhandel zu beleben und
zwar auch durch die Organisierung wechsel-
seitiger Auktionen.
Der Handel mit moderner Kunst hat in
seiner Gruppe als wichtigste Arbeitsleistung
das Uebereinkommen mit dem Syndikat der
Schönen Künste der Künstlerorganisation zu
buchen; dieses Uebereinkommen sieht die
Organisation von Ausstellungen und Ver-
steigerungen in Zusammenarbeit der beiden
Organisationen vor. Für den allgemeinen
Kunsthandel hat man ein Büro zur Samm-
lung und zum Austausch von Katalogen ein-
gerichtet, das heute mit 2000 ausländischen
Häusern in Verbindung steht, denen regel-
mäßig alle Kataloge italienischer Versteige-
rungen zugesandt werden. Dieses Büro hat
seit kurzem auch die Herausgabe einer Zeit-
schrift begonnen, in der alle vierzehn Tage
die wichtigsten ausländischen Versteigerun-
gen veröffentlicht werden.
G. Reinboth (Rom)
Der deutsche
Mosaikwettbewerb
Wie bereits in Nr. 1 kurz berichtet, ist als
erster Preisträger bei dem Mosaikwettbewerb
für den Kongreß - Saal des Deutschen Mu-
seums in München Hermann Kasper
(s. Abb.) hervorgegangen. Wir veröffentlichen
hier die nunmehr bekanntgegebene vollstän-
dige Liste der Künstler, deren Arbeiten mit
Preisen und Ankäufen bedacht wurden:
2. Preise: Gruber, München; Baumhauer,
München; Yelin, Stuttgart; Reißl, München.
3. Preise: Dietz, München; Schellinger, Mün-
chen; B urmann, Fritz, Königsberg i. Pr.;
Perks, Paul, Bremen; Rüter u. Putfarken,
Düsseldorf; Bergmann, J., München: Lieb-
hart u. Hotter, Freising-München; Hoferer,
München; Rumelin, Nida, Nürnberg; Klein,
Cesar, Berlin.
Zum Ankauf konnten von den insgesamt
377 eingesandten Entwürfen nur 24 Arbeiten
in Vorschlag gebracht werden: Henselmann,
München; Schmidt, O. M., Augsburg;
Scherer, Essen; Heller, Aachen; Naager,
München; Baranowsky, Dresden; Büttner,
Berlin; Drewes u. Goggel, München; Bech-
stein, München; Theimer, München; Eisen-
blätter, Königsberg; Kohlhoff, Berlin; Dahle,
Berlin; Geißler, Köln; Spatz, München; Rose,
München; Kretzschmann, Dresden; Wirl u.
Eichheim, Gröbenzell - München; Collum,
München; Birkle, München; Hengstenberg,
Potsdam; Waske, Berlin; Blepp, Weilen-Rott-
weil i. W.; Babberger, Karlsruhe.
Vom russischen
Museumswesen
Das „Historische Museum“ in Moskau
zeigt die Resultate der letzten dreijährigen
Tätigkeit. In zahlreichen Vitrinen werden
die Ausgrabungen der verschiedenen archäo-
logischen Expeditionen vereinigt, die das
Museum auf russischem Gebiet gemacht hat.
Das „Museum der bildenden Kunst“
(Plastik) stellt ebenfalls die Ergebnisse seiner
beiden letzten archäologischen Expeditionen
aus, welche in den Jahren 1933 und 1934 in
Kamyche-Boroun, in der Nähe von Kertch,
IX. JAHRGANG, Nr. 2
D I E
ART.a*WORLD
NST
LMONDEtARTS
ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST / BUCH / ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT
OFFIZIELLES ORGAN DES BUNDES DER DEUTSCHEN KUNST- UND ANTIQUITÄTENHÄNDLER E. V. MÜNCHEN
Erscheint jeden Sonntag im We 1 tkuns t-Ver 1 ag, G. m. b. H.,
erlinW62, Kurfürstenstr. 76 77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin»,
ankkonto: Deutsche Bank u. Disconto - Gesellschaft, Depositen - Kasse M,
erlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Postsdieckkonti: Berlin 118054; Den
aag 1455 12; Paris 170014; Prag 59283; Wien 114783; Zürich 8159
früher:
Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W62, Kurfürstenstr. 76-77 • Tel. B5 Barbarossa 7228
Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 3 5 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
Mk. 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag Mk. 5.50; für das
Ausland (nur im Umschlag) Mk. 5.50; oder: Tschechoslowakei Kc 45; Frank-
reich und Belgien fr. Frs. 35; Holland hfl. 3.25; Schweiz und die nicht ange-
führten Länder sfrs. 7; Übersee$ 1.50; Sammelmappenpro JahrgangMk.4.50
Der moderne
italienische Kunsthandel
Krisenjahre gerade diese Erzeugnisse einen
Aufschwung zu verzeichnen hatten.
Die Betrachtung der von dem italienischen
Kunsthandel zu lösenden Aufgaben ist wohl
die interessanteste. Für den Handel mit
alter Kunst hat man zunächst seitens der
Federazione auf die internationale Zusam-
menarbeit hingewiesen, die Italien durch
Antike Rahmen
PAUL TIECKE
Restaurierungen aller Art
Rahmen-Kopien
Berlin W62., LUizowplaiz. 11
Tel.: Kurfürst Bl 1762
enn man von dem italienischen Kunst-
ldni ] und dem Handel mit Werkkunst
en will, so fällt es sehr schwer, nicht
1 m”6 historischen Handelsorganisationen
Fl ' dle Handelsblüte abzuschweifen, die aus
2 °*enz> Rom und Venedig die großen Kultur-
untren Europas durch mehrere Jahrhunderte
semacnt haben und deren Ausläufer immer
och nicht zum wenigsten in das italienische
Kunstgeschäft hineinspielen. Es gilt das
Umso mehr, Wenn man an große Teile der
heute gehandelten Ware denkt und außer-
dem dann, wenn die Imponderabilien mit in
Rechnung gestellt werden, die bei einem
etwas unbefangeneren Publikum aus Italien
immer noch das Land der wunderbaren und
überraschenden Funde werden lassen.
Es soll aber hier von dem gegenwärtigen
italienischen Kunsthandcl gesprochen werden
und von seiner Disziplinierung in der Kunst-
handelsfederazione, der Federazione Nazio-
Uale fascista del Commercio d’Arte. Es ist
bekannt, daß diese Kunsthandelsfederazione
recht verschiedene Berufsgruppen zu be-
treuen hat. Sie umfaßt den Handel mit an-
‘jker, sakraler, angewandter Kunst und
Werkkunst, mit Spielzeugen, mit Galanterie-
waren, mit Briefmarken und ferner den ge-
samten Versteigerungshandel. Die Federa-
zione organisiert infolgedessen verschiedene
jausende von Unternehmen und es ist schon
interessant, die Aufspaltung der einzelnen
tandelshäuser zu betrachten. Die letzten
"'kannten Ziffern beziehen sich auf den
Januar 1932. An diesem Tag waren
qqq Jfäuser des Handels mit antiker Kunst,
mo Vräuser Handel mit moderner Kunst,
63 Hauser für Handel mit heiliger Kunst
und kirchlicher Ausstattung, 5485 Häuser für
Werkkunst und angewandte Kunst, 84 Brief-
markenhandelshäuser, und 63 Auktionshäuser
der Federazione angeschlossen
Es ist außerordentlich schwer, zu einer
Ansicht über die m diesem Handel investier-
ten Vermögen zu kommen. Gewisse Anhalts-
punkte gibt der italienische Außenhandel,
auch wenn gerade im Kunsthandel diese
Ziffern recht unsicher erscheinen. Der Ex-
porthandel mit moderner Kunst ist auffallend
gewachsen. Die Federazione gibt hier einen
Export von durchschnittlich mehr als 60 Mil-
lionen Lire jährlich in den letzten vier Jahren
an, während eine Einfuhr von nur 3 Millio-
nen Lire Wert in diesen Jahren bestan-
den hat. Die Außenhandelsziffern dürften
auf diesem Gebiete richtig sein. Weniger
sicher sind die für den Export alter Kunst.
Hier weist die italienische Statistik außer-
ordentliche Schwankungen in den letzten
Jahren auf, die sich zwischen 100 und 10 Mil-
lionen Lire bewegen. Aber gerade die Zehn-
Millionenziffer des vergangenen Jahres ist
sehr heftig bestritten worden. Denn allein
die nordamerikanische Statistik wies in dem
gleichen Jahre eine Einfuhr alter Kunst
aus Italien in einem Wert von 90 Millionen
Lire auf. Ganz unsicher wird jedoch der
Wert in der Werkkunstausfuhr. Denn hier
sind derart zahlreiche Erzeugnisse zusammen-
gefaßt, von denen wiederum statistisch nicht
zu unterscheidende, unkünstlerische Ver-
wandte mit in der Ausfuhr erscheinen, daß
auch die Federazione nicht einmal eine
Schätzung wagt. In jedem Fall dürfte es
sicher sein, daß das ganze hier erfaßte Ge-
biet, das vom Kunstmöbel bis zur Kamee und
zur Keramik, von den Brokaten und Wand-
seine Experten in der internationalen Kon-
ferenz für das Studium der Methoden zur
Konservierung und zur Prüfung von Kunst-
werken gegeben hat und noch gibt. Die
Federazione hat ferner zur Zeit einen Gesetz-
vorschlag in Ausarbeitung, der das italie-
Photo Keystone View Comp.
Hermann Kasper-München, Entwurf für den Mosaikwandschmuck im Kongreß-Saal des Deutschen
Museums, München (Ausschnitt)
Mit dem 1. Preis ausgezeichnet
teppichen bis zum Schmiedeeisen und den
Lederarbeiten reicht, die weitaus werthöchste
Gruppe in der Ausfuhr Italiens darstellt. Es
ist auch festgestellt worden, und zwar aus
Einzelangaben der einzelnen Berufsgruppen,
daß in der Entwicklung der letzten beiden
nische Gesetz über die Bewahrung des natio-
nalen künstlerischen Vermögens abändern
soll. Schließlich sind die Hauptbemühungen
auf eine Intensivierung der Handelsbeziehun-
gen mit dem Auslande gerichtet. Aus diesem
Grunde wird die Federazione an dem in
Brüssel stattfindenden II. Internationalen
Kongreß des Kunsthandels im Jahre 1935 teil-
nehmen. Inzwischen sucht man die Verbin-
dungen durch einen gut geleiteten internatio-
nalen Informationsdienst auszubauen. Dieser
Dienst soll vornehmlich durch ein „Inter-
nationales Kunsthandelsbüro“ ge-
leitet werden. Dieses Büro ist z. Zt. in Grün-
dung begriffen und wird seinen Sitz in Rom
haben. Seine Aufgaben sind vornehmlich:
alle beruflichen und rechtlichen Fragen des
Kunsthandels zu studieren, ferner alle Zoll-
und Fiskalfragen zu klären; wissenschaft-
liche und kommerzielle Nachforschungen an-
zustellen; Fälschungen zur Meldung zu
bringen; den Außenhandel zu beleben und
zwar auch durch die Organisierung wechsel-
seitiger Auktionen.
Der Handel mit moderner Kunst hat in
seiner Gruppe als wichtigste Arbeitsleistung
das Uebereinkommen mit dem Syndikat der
Schönen Künste der Künstlerorganisation zu
buchen; dieses Uebereinkommen sieht die
Organisation von Ausstellungen und Ver-
steigerungen in Zusammenarbeit der beiden
Organisationen vor. Für den allgemeinen
Kunsthandel hat man ein Büro zur Samm-
lung und zum Austausch von Katalogen ein-
gerichtet, das heute mit 2000 ausländischen
Häusern in Verbindung steht, denen regel-
mäßig alle Kataloge italienischer Versteige-
rungen zugesandt werden. Dieses Büro hat
seit kurzem auch die Herausgabe einer Zeit-
schrift begonnen, in der alle vierzehn Tage
die wichtigsten ausländischen Versteigerun-
gen veröffentlicht werden.
G. Reinboth (Rom)
Der deutsche
Mosaikwettbewerb
Wie bereits in Nr. 1 kurz berichtet, ist als
erster Preisträger bei dem Mosaikwettbewerb
für den Kongreß - Saal des Deutschen Mu-
seums in München Hermann Kasper
(s. Abb.) hervorgegangen. Wir veröffentlichen
hier die nunmehr bekanntgegebene vollstän-
dige Liste der Künstler, deren Arbeiten mit
Preisen und Ankäufen bedacht wurden:
2. Preise: Gruber, München; Baumhauer,
München; Yelin, Stuttgart; Reißl, München.
3. Preise: Dietz, München; Schellinger, Mün-
chen; B urmann, Fritz, Königsberg i. Pr.;
Perks, Paul, Bremen; Rüter u. Putfarken,
Düsseldorf; Bergmann, J., München: Lieb-
hart u. Hotter, Freising-München; Hoferer,
München; Rumelin, Nida, Nürnberg; Klein,
Cesar, Berlin.
Zum Ankauf konnten von den insgesamt
377 eingesandten Entwürfen nur 24 Arbeiten
in Vorschlag gebracht werden: Henselmann,
München; Schmidt, O. M., Augsburg;
Scherer, Essen; Heller, Aachen; Naager,
München; Baranowsky, Dresden; Büttner,
Berlin; Drewes u. Goggel, München; Bech-
stein, München; Theimer, München; Eisen-
blätter, Königsberg; Kohlhoff, Berlin; Dahle,
Berlin; Geißler, Köln; Spatz, München; Rose,
München; Kretzschmann, Dresden; Wirl u.
Eichheim, Gröbenzell - München; Collum,
München; Birkle, München; Hengstenberg,
Potsdam; Waske, Berlin; Blepp, Weilen-Rott-
weil i. W.; Babberger, Karlsruhe.
Vom russischen
Museumswesen
Das „Historische Museum“ in Moskau
zeigt die Resultate der letzten dreijährigen
Tätigkeit. In zahlreichen Vitrinen werden
die Ausgrabungen der verschiedenen archäo-
logischen Expeditionen vereinigt, die das
Museum auf russischem Gebiet gemacht hat.
Das „Museum der bildenden Kunst“
(Plastik) stellt ebenfalls die Ergebnisse seiner
beiden letzten archäologischen Expeditionen
aus, welche in den Jahren 1933 und 1934 in
Kamyche-Boroun, in der Nähe von Kertch,