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9 JUNI 1935
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IX. JAHRGANG, Nr. 23
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ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST / BUCH / ALLE SAMMELGEBIETE UND IHREN MARKT
OFFIZIELLES ORGAN DES BUNDES DER DEUTSCHEN KUNST- UND ANTIQUITÄTENHÄNDLER E. V. MÜNCHEN
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^scheint jeden Sonntag im We 11 ku ns t-Verlag, G. m. b. H.,
®cdin W62, Kurfürstenstr. 76 77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin»;
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reich und Belgien fr. Frs. 3 5; Holland hfl. 3.25; Schweiz und die nicht ange-
führten Länder sfrs. 7; Übersee® 1.50; Sammelmappen pro Jahrgang Mk. 4 50
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Uhren und Automaten der Renaissance (Aufnahme Museum)
Wien, Kunsthistorisches Museum
Feste Preise im Kunsthandel?
^Utendes Stück erwerben, so wird er
Mcher Veranstaltungen abzuhalten. Das
üchtmaßhalten ist das Gefährliche, nicht die
'Aktion an sich. Bei richtiger Ausstellungs-
'digkeit des Handels hätte sich vieles ver-
meiden lassen. Denn wir sehen in obigem
j*eispiel einen unter vielen Punkten, welcher
K'T sehr überschätzten „Auktionsgefahr“ ein
^roli bieten könnte.
Doch weiter: der Käufer betritt die Ge-
schäftsräume des Händlers; will er ein be-
ins
Es wird hin und wieder der Versuch ge-
macht, die Preise für Kunstwerke zu nor-
mieren und zu „Einheitspreisen“ zu verkau-
fen, wie beispielsweise der Pariser Kunst-
händler Guy Stein es getan hat, über dessen
Verkaufsausstellung wir vor einiger Zeit
gerichteten. Der Erfolg hat ihm, wie wir
horten, recht gegeben. Es handelte sich aber,
’'hd dieses ist wichtig zu wissen, um Bilder,
?'e ein gleichmäßig mittleres Niveau hatten,
/aher bestand der Anreiz, zwischen vielen
’erken zu gleichem Preis zu wählen und sie
gegeneinander abzuwägen. Es trat also eben
hties Moment hinzu, welches die Auktionen
m ungeheuer populär gemacht hat, nämlich:
”er Wettbewerb. In der Ausstellung trat er
ideeller Hinsicht auf. das psychologische
'echtfertigungsmoment kam durch die Aus-
wahl bei gleichem Preis zum Ausdruck: bei
'en Auktionen ist es meist die Gewißheit,
hjcht allein auf weiter Flur zu sein, sondern
'leichgesinnten gegenüberzustehen und sei-
nen Willen durchzusetzen. Wir müssen hier
?’ftschalten, daß dies unsere Ueberzeugung
st: Auktionen sind notwendig. Aber man
''dl sich davor hüten, zuviel oder zu wenig
geheime Kabinett gebeten. Er steht allein
gegen die logischerweise so viel größere Sach-
kenntnis des Händlers, und fühlt sich in ge-
wisser Hinsicht ihm ausgeliefert. Die Reak-
tion ist Mißtrauen, weil er in den meisten
Fällen das unbedingte Vertrauen, daß der
Händler sein guter Berater ist, noch nicht
hat. Man darf doch nicht vergessen,
wie sehr wir in einer Vertrauenskrise
stecken, daß es erst gilt, den Käufer und
werdenden Sammler zu überzeugen und sein
Vertrauen zu gewinnen. Heute könnte
noch der Einwand erhoben werden, daß auf
Auktionen das Vertrauen noch viel weniger
entstehen könnte. Doch ist dies nicht stich-
haltig. Der Auktionskäufer hat den Katalog,
ferner ist er, wie oben schon gesagt, nicht
nur auf sich selbst angewiesen, sondern kann
prüfen, fragen, überlegen und trifft auch
andere Interessenten. Es gibt wenige Käufer,
die vielemale den Händler wegen eines Bil-
des aufsuchen, um es letzten Endes doch
nicht zu erwerben. Man zieht es darum vor,
sich in neutralen Ausstellungsräumen zu be-
wegen, wo man glaubt, ungezwungen sein
zu können.
Zieht man aus diesen Dingen die Konse-
quenz, so ergibt sich die Forderung nach
Kollektivausstellungen des Handels, mit
Katalogen, mit Preisnormierungen und Quali-
täts- und Art-Gruppen. Vielleicht könnte in
dieser Uebergangsperiode sogar erwogen
werden, ob nicht für jeden Gegenstand ein
Limitpreis öffentlich notiert werden soll, der
zwar nicht unterboten werden kann, aber
doch ein Uebergebot zuläßt, so daß nach
Schluß der Veranstaltung dem Bieter des
Höchgebotes das Werk überlassen wird. R.
Antike Rahmen
PAUL TIECKE
Restaurierungen aller Art
Rahmen-Kopien
Berlin W62. LUizowplaiz 11
Tel.: KurfUrsl Bl 1762
Die Neuaufstellung im Wiener
Kunsthistorischen Museum
In kaum halbjähriger Arbeit, der freilich
eingehende Vorstudien vorausgegangen sind,
sind die „Sammlungen für Plastik
und Kunstgewerbe“ des Kunsthisto-
rischen Museums (unter Einbeziehung der
Estensischen Sammlungen und eines Teiles
der Sammlung Figdor) von Grund aus umge-
staltet worden. Bei dem Neuaufbau der
Sammlungen, für den infolge der Uebersied-
lung der Waffensammlung in die Neue Hof-
burg zwanzig Räume zur Verfügung stan-
den, war man bestrebt, an Stelle der frühe-
ren materialtechnischen Anordnung der
Kunstwerke an Hand einer Auswahl aus
allen Kunstgebieten ein Spiegelbild der
Kunst der verschiedenen Epochen zu geben.
Dabei stellte man die künstlerisch interes-
sierten Persönlichkeiten des habsburgischen
I lerrscherhauses als die Gründer und För-
derer der Sammlungen in den Mittelpunkt.
So ist ein Saal, der Kunstwerke aus der
Zeit um 1400 birgt (darunter die berühmte
„Krumauer Madonna“ und die Groß-Lobmin-
ger Plastiken) Friedrich III. gewidmet. An
die Namen Maximilians I. und Ferdinands I.
knüpft die deutsche Renaissance an. Um
Karl V. ließ man die italienische Hoch- und
Spätrenaissance erstehen. Die Sammlerper-
sönlichkeiten Erzherzog Ferdinands von
Tirol und Kaiser Rudolfs II. suchte man im
Rahmen von Objekten ihrer Kunst- und
Schatzkammern zu verlebendigen. Ferdi-
nand II., Ferdinand III. und Leopold I. er-
scheinen als Repräsentanten des Barock,
Maria Theresia als die Herrscherin der
Rokokozeit. Teilgebiete, wie der Ornat des
Goldenen Vließes und das burgundische Erbe
Maximilians, die italienische Kunst des Mit-
telalters und der Frührenaissance, die fran-
zösische und spanische Renaissance, die
Kleinkunst der Spätrenaissance und des Ba-
rock, die Uhren und Automaten der Re-
naissance, die exotischen Kunstwerke des
Kaiserhauses haben eine besondere Darstel-
lung erfahren.
Die übermäßig hohen, protzig-nüchternen
Räume haben dank der geschickten Neuge-
staltung ein verändertes, intimeres Gepräge
gewonnen. Die Wände, früher gleichmäßig
in Braun getaucht, haben einen auf die Aus-
stellungsobjekte abgestimmten Anstrich er-
halten, wobei man satte, gedämpfte Farben
bevorzugte. Mit feinstem Gefühl für den
farbigen Zusammenklang der Gegenstände
und deren Zeitcharakter ausgewählte Tapis-
serien verleihen den Sälen ein festliches
Aussehen. Zu bedauern ist, daß die Mu-
seumsleitung durch das Bundesdenkmalamt
unverständlicher Weise daran gehindert
wurde, in einigen Räumen die bisweilen
überaus störende Deckenmalerei (die der Er-
bauungszeit des Museums angehört) zu über-
tünchen. So wird auch das Kabinett mit den
mittelalterlichen Skulpturen italienischer
Herkunft durch die Groteskenmalereien des
Gewölbes in seiner Wirkung stark beein-
trächtigt und ebenso durch die Naivität des
historisierenden Deckenbildes der in der
noblen Pracht der Ausstattung unvergleich-
liche Saal Kaiser Leopolds 1.
Wenn auch die freie und allzu bewegte
Aufstellung gotischer Plastiken nicht nach
jedermanns Sinn sein dürfte, auch das Hin-
tereinander mancher Stücke wirkt sich, der
Ueberschneidungen halber, nicht immer
günstig aus, so ist die Neuaufstellung der
meisten Objekte gleichwohl als vorbildlich
zu bezeichnen. Gute Dienste haben die
schönen, neuen Vitrinen geleistet, in denen
die Einzelstücke in Blickhöhe von allen
Seiten zur Geltung kommen. Mag man auch
über Einzelheiten anderer Meinung sein, der
Gesamteindruck der neuen Aufstellung, die
von Direktor Dr. L. Planiscig und
Kustos Dr. E. Kris durchgeführt wurde, ist
jedenfalls ein überaus starker. Nicht nur,
daß nun die unterschiedlichen Kunstepochen
zu neuem Leben erstehen und man jetzt zu
einem wirklichen Genuß der (früher wie in
einem Magazin aufgestapelten) Kunstwerke
kommt, gelangt man auch zu der Erkennt-
nis, daß man es hier mit einer ganz einzig-
artigen Sammlung erlesenster Skulpturen
und kunstgewerblicher Gegenstände zu tun
hat, die nach Qualität und Anordnung eine
der wertvollsten'musealen Schöpfungen dar-
stellt. — Ein Katalog aus der Feder von Dr.
Raum der französischen Renaissance
Wien, Kunsthistorisches Museum
(Aufnahme Museum)
Planiscig und Dr. Kris orientiert den Leser
über das bei der Reorganisation der Samm-
lung Geleistete und gewährt zugleich wich-
tige Aufschlüsse zur Geschichte und wissen-
schaftlichen Bestimmung der Objekte.
St. P.-N.
Berlin W Q
G. Cramer Lennestr. 8
ANTIQUITÄTEN / GEMÄLDE