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IX. JAHRGANG, Nr. 19
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LMONDEfcARIS
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früher:
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im Kunsthandel
G. Cramer
Antike Rahmen
Rahmen-Kopien
LENNfiSTR. 8
BERLIN W 9
ANTIQUITÄTEN / GEMÄLDE
Tel.: Kurfürst Bl 1762
Versteigerung bei Hugo Helbing Frankfurt a. M., 21. bis 24. Mal 1935
Französisch. Anf. 18. Jahrh.
Meister der lil. Sippe
ge'
da'
ci11
Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
Mk. 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag Mk. 5.50; für das
Ausland (nur im Umschlag) Mk. 5.50; oder: Tschechoslowakei Kc 45; Frank-
reich und Belgien fr. Frs. 3 5; Holland hfl. 3.25; Schweiz und die nicht ange-
führten Länder sfrs. 7; Übersee $ 1.50; Sammelmappen pro Jahrgang Mk. 4.50
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m.
1 K 11 P'
Antonello da Messi na, Männerbildnis
In den Besitz der Stadt Turin übergegangenes
Hauptwerk der Sammlung Trivulzio
Gerade die Feststellung, daß diese neuen, viel-
fach noch ungeschulten Sammlerschichten
nicht, wie das bei den früheren Sammlern
der Fall war, von vornherein auf den Rat
eines einzelnen Kunsthändlers verlassen, son-
dern tastend und unsicher den wirklichen
Weg zum echten Sammeln suchen, macht es
geradezu evident, welch ausschlaggebende
Rolle die Konkurrenz als erzieherischer Fak-
tor des Kunsthändlers zu weitestgehender
Verantwortung und gesteigerter Leistung im
jetzigen Augenblick spielt.
I Anläßlich mancher Veränderungen im
putschen Kunsthandel während der letzten
— xo. „.x. x xv.6x, x.x.x’ ..Konkurrenz“
Oberhalb dieses Gebietes öfter diskutiert
!°rden. Sie wurde sowohl auf das Problem
hnstauktion - Handel angewandt — worüber
!jer früher schon die Rede war —, wie auf
l(! Situation innerhalb der freien Händler-
Es soll hier kurz von dem
/ztgenannten Fall die Rede sein. Die Ent-
, Direk'
ds Sack'
i s c h e "
Abtei'
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Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W62, Kurfürstenstr.76-77 • Tel. B5 Barbarossa 7228
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I. I. de
3, Via
Berlin
in An*
ngabe
durch
Limoges, um 1320 C. v. d. Capelle
Aus den Sammlungen Geheimrat
ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST / BUCH / ALLE jSAMjMELGEBlETE UND IHREN MARKT
OFFIZIELLES ORGAN DES BUNDES DER DEUTSCHEN KUNST- UND ANTIQUITÄTENHÄNDLER E. V. MÜNCHEN
I
/scheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag, G. m. b. H.,
dinW62, Kurfürstenstr. 76 77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin»;
den Monaten Juli und August jeden zweiten Sonntag,
’ökkonto: Deutsche Bank u. Disconto-Gesellschaft, Depositen - Kasse M,
,trlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Postscheckkonti: Berlin 118054; Den
4J5 12j Paris 170014; Prag 59283; Wien 114783; Zürich 8159
PAUL TIECKE
Restaurierungen aller Art
^Berlin W62, LUizowplalz 11
Das Schicksal der
Sammlung Trivulzio
So wie der Name Trivulzio mit dem
Schicksal der norditalienischen Kapitale ver-
bunden ist, so repräsentiert die Sammlung
mit ihren Werken einen Teil des Mailänder
künstlerischen und kulturellen Lebens, auch
der Mailänder Geschichte. Die Sammlung
ist von Gian Giacomo Trivulzio am Ende des
15. Jahrhunderts und Anfang des 16. Jahr-
hunderts begonnen worden; aber sie wurde
zu ihrer wahren Größe erst durch Carlo
Trivulzio im 18. Jahrhundert ausgebaut. Nach
dem Tode dieses Patriziers stand die Samm-
lung und die Bibliothek mit ihren mannig-
fachen Kleinkunstwerken abgeschlossen als
eines der wichtigsten Mailänder Kulturdenk-
male. Wenn die Bibliothek freilich in ihrer
Bedeutung nicht ganz an die Ambrosiana
und die Braidense heranreicht, so finden sich
in ihr doch die wichtigsten Dokumente
namentliche der Sforza- und der Visconti-
Zeiten. Im Zusammenhang mit der Biblio-
thek ist die Elfenbeinsammlung der Trivul-
ziana angeordnet. Nicht weniger wichtig ist
die Juwelen-, Email- und Niello-Sammlung.
Hauptstücke der Sammlung sind die 12 gro-
ßen Wandteppiche, die Magno Trivulzio in
Vigevano nach Zeichnungen des Bramantino
weben ließ; sie stellen die 12 Monate des
Jahres dar und gelten für die besten Erzeug-
nisse norditalienischer Gobelinkunst. Aus
der Pinakothek seien nur die Hauptstücke er-
wähnt. Ein Bildnis des Antonello da Messina
(s. Abb.), ein Bildnis des Monsignore D’Ara-
mont, das man dem Tizian wohl ohne allzu
große Berechtigung zugeschrieben hat, Ma-
donnen von Mantegna und Giovanni Bellini,
die Tafeln des Foppa, Bildnisse von Cavaz-
zola, Pontormo und Moroni und Zeichnungen
Leonardos müssen genannt werden.
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['ickhing des Kunsthandels, nicht nur in
/Utschland, zeigt eine auffallende Abwei-
sung von dem den praktischen Lebensbe-
/•rfnissen dienenden übrigen Einzelhandel,
fahrend sich dieser gleichmäßig verteilt.
/11t sich jener an einzelnen Orten, inner-
/lb dieser wieder in einzelnen Zentren zu
.hekten „Kunsthandelsvierteln“ zusammen,
/rin liegt also bereits allein die positive
Verkennung des Begriffs „Konkurrenz“ als
/schäftsfördernder Wert, und damit tritt
^ich die Frage des „Bedürfnisses“, die im
S|)|istigen Handel eine Rolle spielt, völlig
'•'rück.
> Es ist im Kunsthandel nicht der Fall, daß
■(Schließung eines Geschäftes sich die Kund-
'Haft auf die Uebrigbleibenden verteilt. Da
,s sich beim Sammeln von Kunst nicht um
l'Jekte Lebensbedürfnisse, sondern um Be-
/edigung einer Leidenschaft oder abwägen-
/'s Verlangen nach Schönheit handelt, so ist
!* erster Linie der Anreiz notwendig. Der
/reiz für den Sammler, zwischen einer mög-
/hst unbegrenzten Zahl von Objekten wäh-
qualitäts- und preismäßig abwägen zu
I üunen, für den Händler, den Kunden soviel
/sser als der Nachbar zu bedienen, daß er
fü als dauernden Käufer buchen kann. Kon-
jhrrenz macht also auf diesem Gebiete in
/ler Beziehung den Weg frei zum Leistungs-
/inzip. Der Händler vor allem ist immer
/Wungen, neue Entdeckungen zu machen,
/ geschmackliche und qualitative Niveau
Ritter Bestände zu heben, um damit den An-
äderungen einer rasch verwöhnter werden-
/ä Sammlerschicht zu genügen. Diese Tat-
Ache bewiesen deutlich die Zeiten der Hoch-
/äjunktur: sie wird ihre Gültigkeit auch
/'Wahren in einer Zeit, da der Kunsthandel,
Mbst im Wege der Umorganisation, sich
i/üen wirtschaftlichen Verhältnissen, neuen
^tämlerkreisen anzupassen haben wird.
Meissen, 18. Jahrh.
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BERLIN W 9
ANTIQUITÄTEN / GEMÄLDE
Tel.: Kurfürst Bl 1762
Versteigerung bei Hugo Helbing Frankfurt a. M., 21. bis 24. Mal 1935
Französisch. Anf. 18. Jahrh.
Meister der lil. Sippe
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Man abonniert beim Verlag, bei der Post oder bei den Buchhändlern.
Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
Mk. 4.50; Lieferung durch den Verlag im Umschlag Mk. 5.50; für das
Ausland (nur im Umschlag) Mk. 5.50; oder: Tschechoslowakei Kc 45; Frank-
reich und Belgien fr. Frs. 3 5; Holland hfl. 3.25; Schweiz und die nicht ange-
führten Länder sfrs. 7; Übersee $ 1.50; Sammelmappen pro Jahrgang Mk. 4.50
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Antonello da Messi na, Männerbildnis
In den Besitz der Stadt Turin übergegangenes
Hauptwerk der Sammlung Trivulzio
Gerade die Feststellung, daß diese neuen, viel-
fach noch ungeschulten Sammlerschichten
nicht, wie das bei den früheren Sammlern
der Fall war, von vornherein auf den Rat
eines einzelnen Kunsthändlers verlassen, son-
dern tastend und unsicher den wirklichen
Weg zum echten Sammeln suchen, macht es
geradezu evident, welch ausschlaggebende
Rolle die Konkurrenz als erzieherischer Fak-
tor des Kunsthändlers zu weitestgehender
Verantwortung und gesteigerter Leistung im
jetzigen Augenblick spielt.
I Anläßlich mancher Veränderungen im
putschen Kunsthandel während der letzten
— xo. „.x. x xv.6x, x.x.x’ ..Konkurrenz“
Oberhalb dieses Gebietes öfter diskutiert
!°rden. Sie wurde sowohl auf das Problem
hnstauktion - Handel angewandt — worüber
!jer früher schon die Rede war —, wie auf
l(! Situation innerhalb der freien Händler-
Es soll hier kurz von dem
/ztgenannten Fall die Rede sein. Die Ent-
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Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W62, Kurfürstenstr.76-77 • Tel. B5 Barbarossa 7228
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Limoges, um 1320 C. v. d. Capelle
Aus den Sammlungen Geheimrat
ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST / BUCH / ALLE jSAMjMELGEBlETE UND IHREN MARKT
OFFIZIELLES ORGAN DES BUNDES DER DEUTSCHEN KUNST- UND ANTIQUITÄTENHÄNDLER E. V. MÜNCHEN
I
/scheint jeden Sonntag im Weltkunst-Verlag, G. m. b. H.,
dinW62, Kurfürstenstr. 76 77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin»;
den Monaten Juli und August jeden zweiten Sonntag,
’ökkonto: Deutsche Bank u. Disconto-Gesellschaft, Depositen - Kasse M,
,trlin W 62, Kurfürstenstr. 115. Postscheckkonti: Berlin 118054; Den
4J5 12j Paris 170014; Prag 59283; Wien 114783; Zürich 8159
PAUL TIECKE
Restaurierungen aller Art
^Berlin W62, LUizowplalz 11
Das Schicksal der
Sammlung Trivulzio
So wie der Name Trivulzio mit dem
Schicksal der norditalienischen Kapitale ver-
bunden ist, so repräsentiert die Sammlung
mit ihren Werken einen Teil des Mailänder
künstlerischen und kulturellen Lebens, auch
der Mailänder Geschichte. Die Sammlung
ist von Gian Giacomo Trivulzio am Ende des
15. Jahrhunderts und Anfang des 16. Jahr-
hunderts begonnen worden; aber sie wurde
zu ihrer wahren Größe erst durch Carlo
Trivulzio im 18. Jahrhundert ausgebaut. Nach
dem Tode dieses Patriziers stand die Samm-
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fachen Kleinkunstwerken abgeschlossen als
eines der wichtigsten Mailänder Kulturdenk-
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Bedeutung nicht ganz an die Ambrosiana
und die Braidense heranreicht, so finden sich
in ihr doch die wichtigsten Dokumente
namentliche der Sforza- und der Visconti-
Zeiten. Im Zusammenhang mit der Biblio-
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die Juwelen-, Email- und Niello-Sammlung.
Hauptstücke der Sammlung sind die 12 gro-
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Vigevano nach Zeichnungen des Bramantino
weben ließ; sie stellen die 12 Monate des
Jahres dar und gelten für die besten Erzeug-
nisse norditalienischer Gobelinkunst. Aus
der Pinakothek seien nur die Hauptstücke er-
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jhrrenz macht also auf diesem Gebiete in
/ler Beziehung den Weg frei zum Leistungs-
/inzip. Der Händler vor allem ist immer
/Wungen, neue Entdeckungen zu machen,
/ geschmackliche und qualitative Niveau
Ritter Bestände zu heben, um damit den An-
äderungen einer rasch verwöhnter werden-
/ä Sammlerschicht zu genügen. Diese Tat-
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Mbst im Wege der Umorganisation, sich
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