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DIE WELTKUNST

3

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Jahrg. ix, Nr. 11 vom 17. März 1955







Anton Carte, Fischer
Ausstellung belgischer Kunst, Paris, Musee Jeu de Paume

s°nen der Handlung sind Staffage geworden.
Noch deutlicher ist der Sieg der Landschafts-
malerei in der kleinen, gleichfalls von Pa-
teniers Hand stammenden Tafel des Hl.
Hieronymus. Von hier ab geht der Weg
dann bewußt weiter. Deutsche Waldland-
schaften des XVI. Jahrhunderts sehen wir in

in Zürich
Graphik
alter Meister

Emanuel Murant, Landschaft. Holz, 56 : <
Ausstellung: Kunsthaus Malmede, Kö
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Deutsche Landschaft
in der Malerei
In dieser im März eröffneten Ausstellung
*eigt das Kunsthaus Malmede in
Köln aus seinen Beständen eine ungewöhn-
lich interessante Zusammenstellung deut-
scher Landschaftsdarstellungen des XV. bis
XVIII. Jahrhunderts.
In der schwäbischen, noch im XV. Jahr-
hundert entstandenen Oelbergszene ist der
Landschaftsgrund noch lediglich trockene
Kaumschilderung des Geschehnisses im
Harten Gethsemane. Mit Joachim de Patenier
beginnt nun die Landschaft als solche sich
'lurchzusetzen. Hierüber geben zwei sichere
Werke des großen Meisters wegweisenden
Aufschluß (siehe Abb.). Der große Altar aus
her ehemaligen Richard von Kaufmann-
Sammlung zeigt in den beiden Flügeln noch
das Dominieren der großen Figuren über
die Landschaftsgründe, wohingegen im Mit-
telbilde „Flucht nach Aegypten“ die Land-
schaft bereits mehr wie drei Viertel des Bil-
des beansprucht und sich als eine selbständig
komponierte und reich mit eigenem Leben
ausgestattete Schilderung erweist. Die Per-

Die Firma L’Art Ancien
S.A. in Zürich zeigt bis zum
30. März eine instruktiv zusam-
mengestellte Ausstellung schöner
Holzschnitte, Radierungen, Kup-
ferstiche, Schabkunstblätter,
Clair-obscur-Holzschnitte, vor-
wiegend aus dem 16.—17. Jahr-
hundert. Die Möglichkeit, solche druck-
graphischen Blätter früherer Zeiten in
Zürich im Handel zu sehen, ist sehr
gering und eine solche umfassende
Auswahl wurde schon seit langem hier
nicht mehr gezeigt. Dürer, Rembrandt,
O s t a d e und C a 11 o t sind mit charakte-
ristischen Arbeiten vertreten. Aber auch die
deutschen Kleinmeister, manche der besten
Niederländer und die französischen Porträt-
stecher des 17. Jahrhunderts werden in aus-
gewählten Beispielen vorgeführt. Man scheint
Wert darauf gelegt zu haben, die für ein
breiteres Publikum auch heute noch uner-
schwinglichen Spitzenstücke möglichst bei-
seite zu lassen und zu zeigen, wie günstig
man jetzt wieder Originale alter Meister in
vorzüglichen Exemplaren erwerben kann.
in Paris
Junge belgische Kunst
Es ist höchst interessant, auf französi-
schem Boden, inmitten der einheimischen
Kunstproduktion, in einer großen Ausstel-
lung des Musee du Jeu de Paume die
belgische Malerei und Plastik der Gegen-
wart zu studieren. Die vielen Möglichkeiten
zu mancherlei Vergleichen verlocken zu
einer Analyse des besonderen Charakters
belgischer Kunst und zur Feststellung der
gemeinsamen Quellen, aus denen die beiden
nachbarlichen Länder schöpften.
Die belgische Kunst wußte trotz aller
historischen französischen Einflüsse ihren
nationalen Charakter zu wahren. Constan-
tin Meunier hat als erster die soziale Note
in der Kunst gefunden und das stille Helden-
tum des arbeitenden Menschen. Masereel
drückt in seinen graphischen Blättern und
seinen Gemälden — er malt erst seit einigen
Jahren — ähnliche Dinge aus.
Die belgische Kunst ist schwerblütig und
erdgebunden, wie ein düsteres Lied in
herbstlicher Landschaft. Valerius de
Saedeleer hat eine fast breughelhafte
epische Breite in der Schilderung seiner
Winterlandschaften: ein weiter schwarzer
Himmel wölbt sich über große weiße Flä-
chen, aus denen dunkle Bäume in zackigen
Konturen herausragen.
Monumental, wie eherne Säulen stehen
die Fischer von Anton Carte (s. Abb.).
Er ist der männlichste und kräftigste aller
belgischen Maler: unerbittlich in ihrer Härte,
dabei mystisch und verschlossen, zeugen

Kurt Zimmermann, Akt
AusstellungBuchhandlung Buchholz,
Berlin

echtester Form in einer Allegorie von Georg
Lemberger —■ 1535 datiert — sowie in einem
großen Bilde der Dürerschule mit Adam und
Eva vor einem Waldrand. Hans Boi bezau-
bert mit einem lichtdurchfluteten Wald-
innern. Lucas van Valckenborgh ist mit
einer typischen deutschen Fluß- und Mittel-
gebirgslandschaft vertreten, während uns
Joos de Momper eine grandiose Alpenland-
schaft vor Augen führt.
Das XVII. Jahrhundert vermittelt in
einem interessanten Ruinenbild von Ema-
nuel Murant rembrandeske Landschaftsauf-
fassung (siehe Abb.). Das Gleiche sagt Jan
van Opstal in einer farbenprächtigen mit
Herbstsonne erfüllten Waldwiese, in der
deutsche Landschaft mit Rubens’schem Tem-
perament gesehen und dargestellt ist. Jan
Griffier gibt, ausgezeichnet durchgeführt,
eine Rhein- oder Mosellandschaft. Um 1750
datiert eine weiche, mit duftiger Rheinluft
erfüllte Darstellung der Ruine Rheinstein
mit weitem Blick ins Rheintal von C. G.
Schütz dem Aelteren. Der ganze Zauber
deutscher Rheinlandschaft ist hier in ihrem
charakteristischsten Ausdruck getroffen.
Das gleiche gilt von der feinen und liebe-
voll durchgeführten Ansicht Heidelbergs
mit Schloßruine, die Jacob Wilhelm Chri-
stian Roux im Jahre 1819 malte.
Als Abschluß ist ein Monumen-
talgemälde des Grafen Stanislaus
von Kalckreuth — 1858 datiert —
ausgestellt, welches das gesamte
Siebengebirge, von der gegen-
überliegenden Höhe bei Dotten-
dorf gesehen, zeigt; bewun-
dernswert die meisterhaft aus-
geführte Linear- und Luftper-
spektive.

Jluktions - Torschau

München, 27./28. März

Serer Tage. Die Ausstellung reicht bis 1903
p’O’ück und beginnt mit einem an van Gogh
|eschulten Sonnenblumenbild des Christian
'°hlfs. Weiter finden wir aus der Gemein-
Niaft des „Blauen Reiters“ Franz Marcs har-
monische Komposition „Hund“ (1912), August
füackes „Spaziergänger am Wasser“ (1913)
das eigenartige Bild „Leuchtturm“ (1913)
i°n Paul Seehaus. Daneben ist auch die
dresdener „Brücke“ vertreten, in E. L. Kirch-
ers „Gärtnerei“ (1913), Erich Heckels weit-
räumig angelegter Landschaft aus Flandern
j"916), in Schmidt-Rottluffs „Frauen am Meer“
”919) und dem farbenprächtigen Gemälde
8°lumenpflückende Frau“ (1922) von Emil
’01de. Ferner sind hervorzuheben ein Mäd-
phenakt Otto Müllers, Kokoschkas malerisch
bewegtes Bildnis der Fürstin Lichnowsky
pl5), ein charakteristisches Bild Max Beck-
manns, „Aschermittwoch“ (1919), und zwei
Werke Carl Hofers, eine Tessiner Landschaft
hnd ein feines, geschmackvolles Stilleben. In
Re einem bezeichnenden Beispiel treten hier
Schließlich auch Paul Klee und Feininger,
'auen und Campendonk, Xaver Fuhr und
Großmann in Erscheinung. Als Vertreter des
teilen, schlichten Naturgefühls seien zuletzt
ftoch die Landschafter Franz Lenk und
Georg Schrimpf genannt. L.

seine Werke von einer tiefen Religiosität,
wie sie im Frankreich der Nachkriegsjahre
in dem Gemisch aller Völker und Rassen
niemals zum Ausdruck
kommen konnte. Louis
Buisserat ist ein ge-
schickter Maler, doch seine
seelenlose Sachlichkeit läßt
alle Gefühle für die Schön-
heit der Form erstarren.
Der kniende Knabe von
Georges Minne, der
auch in Deutschland einen
Brunnen im Folkwangmuse-
um in Essen schmückte, be-
tont das lyrische Element
der belgischen Kunst. Ein
in großen Flächen geformter
lebensvoller Marmorkopf
von Egide R o m b a u x
„Fils des Flandres“ ist ein
hohes Lied auf die Helden
der Heimat. Trotz vieler
konventioneller Porträts
und glatter, unpersönlicher
Malerei — was bei 200 Num-
mern des Katalogs unver- .
meidlich ist — zeigt diese
Ausstellung deutlich das Ausstellung
Merkmal einer natio¬
nalen Auferstehung: den
Weg zu einer Kunst, die aus dem Volke
kommt und zum Volke spricht! Dr. F. N.

FestsommerinMünchen

Die zuständigen Behörden haben sich für
den kommenden Sommer auf ein einzig-
artiges künstlerisch-kulturelles, musikali-
sches und sportliches Programm geeinigt,
das vom 27. Juli bis 11. August d. J. durch-
geführt werden soll. Am 28. Juli wird der
Tag des Brauchtums mit Trachtenfestzug
aller deutschen Gaue stattfinden. Die
Veranstaltung kunst- und kulturpolitischer
Vorträge liegt in den Händen von Professor
Dr. Haushofer, das Gebiet „Kunst im öffent-
lichen Leben“ untersteht dem Leiter der Ab-
teilung Bayern der Reichskunstkammer
Pötzelberger, die Kunstausstellung dem Prä-
sidenten der Münchener Künstlergenossen-
schaft W. von Ruckteschell. F.

Unter den Werken aus anderem Besitz
fallen vor allem die „Musizierenden Frauen“
von Feuerbach, eines der frühen Waisen-

Lyone! Feininger, Gaberndorf
Galerie Ferdinand Möller, Berlin
hausbilder von Liebermann, eine Oelstudie
von Menzel, ein Stilleben von Schuch, „Die
Ankunft des Freundes“ von Spitzweg und
zwei Landschaften von Monet und Pissarro
auf. Die ausgezeichnete Provenienz der
meisten Bilder wird neben dem guten künst-
lerischen Niveau einen besonderen Anreiz
für diese Versteigerung bilden.
München, 20. März
Ab 20. März versteigert Otto Helbing
Nachf. die bedeutende Münzsammlung aus
dem Nachlaß von Forstrat Otto Lanz, Stutt-
gart. Sie umfaßt Münzen und Medaillen von
Schwaben mit besonderen Reihen von Würt-
temberg, Augsburg, Hall, Isny, Kaufbeuren,
Kempten, Konstanz, Rottweil und Ulm. In
dem Material aus verschiedenem Besitz be-
finden sich viele Seltenheiten der verschie-
densten Länder und Zeiten.

Berlin, 23. März
Anschließend an die große China-Verstei-
gerung Dr. Otto Burchard & Co. (vgl. „Welt-

Joachim Patenier, Landschaft.
Ausstellung: Kunsthaus Malmede, Köln
kunst“, Nr. 10) bringt Paul Graupe ein
bedeutendes Ensemble moderner Gemälde,
großenteils aus einer bekannten schlesischen
Sammlung, zum Ausgebot. Unter den deut-
schen Bildern dürfte Leibis Porträt Reindl
das größte Interesse beanspruchen. Vom
gleichen Meister findet man noch ein Mäd-
chenbild und zwei Studienköpfe, von Hodler
eine Thunersee-Landschaft, dann drei Ge-
mälde von Marees, von denen das 1874 ent-
standene Selbstbildnis das Wesen des Künst-
lers am reinsten und stärksten wiederspie-
gelt. Menzel ist mit einer Deckfarbenmalerei
„Tn der Kirche“, gegen 1850 entstanden, ver-
treten. ferner Trübner, Schuch, O. Achen-
bach, Slevogt und Liebermann mit charakte-
ristischen Arbeiten. Von den französischen
Gemälden bilden wir das Hauptstück, die
wunderbare Landschaft von Courbet, heute
auf Seite 1 ab. Corot wird durch ein
„Bauerngehöft“ und das berühmte Figuren-
stück „La Poesie“ glänzend repräsentiert,
Daumier durch zwei Gemälde, Manet durch
das Bildnis seiner Frau (Abb. „Weltkunst“,
Nr.. 10), Monticelli, Pissarro und Sisley durch
Landschaften, Renoir durch ein farbig blü-
hendes Rosenstilleben. Die Zeichnungen
bringen erlesene Blätter von Cezanne, Cour-
bet, Degas, Delacroix, van Gogh, Maillol,
Millet, Rodin u. a.

Die am 27. und 28. März bei Hugo
H e 1 b i n g stattfindende Auktion enthält in
ihrem ersten Teil eine Anzahl Werke aus
der Zeit der Romantik und
der ihr verwandten Kreise.
So seien Alexander Macco,
C. Philipp Vornkeller, Dör-
ner, Dürck, Fried, der
Greifswalder Ludwig Her-
mann, von Oer, Steinle ge-
nannt. Von diesen leitet Spitz-
weg mit drei Arbeiten über
zum späteren 19. Jahrhundert:
hier sind Defregger, Klinger,
Kronberger, Kühl, Lenbach,
Löwith, Menzel, Schleich,
Schmutzler. Schuch. Thoma,
Wopfner und Zügel hervor-
zuheben. Im Anschluß hieran
kommt am 28. März der
zweite Teil Antiquitäten, alte
Gemälde, Skulpturen etc.
zum Verkauf. Den Anfang
bildet die Keramik. Die Me-
tallarbeiten enthalten Silber,
Zinn, Kupfer und Messingge-
räte. Eine farbig ornamen-
tierte Limogesplatte aus dem
13. Jahrhundert sei hier besonders her-
vorgehoben. Bei den Textilien und
Orientteppichen sei auf zwei interessante
tibetanische Tempelfahnen hingewiesen. Um-
fangreich die Abteilung der Möbel und Ein-
richtungsgegenstände. Unter den Gemälden
alter Meister sind hervorzuheben eine Ma-
donna von Benson, eine gotische Kreuzi-
gung, ein „Adam und Eva“ aus dem Kreise
des Mabuse, zwei Stilleben von Corn, de
Heern und ein Familiengruppenbilcl von Li-
cinio. Daran schließt sich eine Anzahl guter
Bildnisminiaturen vorwiegend deutscher
Künstler des 18. bis 19. Jahrhunderts. Die
Skulpturen umfassen vorzügliche, meist
deutsche Werke des 14. bis 17. Jahrhunderts.

Holz, 25 : 32 cm

Galerie Haberstock
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