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. März

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Einzel-Nummer 35 Pfennige. Quartal für Deutschland inkl. Postzustellung
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Ausland (nur im Umschlag) Mk. 5.50; oder: Tschechoslowakei Kc 45; Frank-
reich und Belgien fr. Frs. 35; Holland hfl. 3.25; Schweiz und die nicht ange-
führten Länder sfrs. 7; Übersee $ 1.50; Sammelmappen pro Jahrgang Mk. 4.50

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Kktoriaslr. 2*
rirst 0513

Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W62, Kurfürstenstr.76-77 • Tel. B5 Barbarossa 7228

ALLE sam;melgebiete und ihren markt
OFFIZIELLES ORGAN DES BUNDES DER DEUTSCHEN KUNST- UND ANTIQUITÄTENHÄNDLER E. V. MÜNCHEN

ÄKL/mAVORLD —
ILLUSTRIERTE WOCHENSCHRIFT FÜR KUNST / BUCH /

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n bewe,is®rsch e i n t jeden Sonntag im We 1 tk u ns t-Ver 1 ag, G. m. b. H.,
Tflrub-i d1/^'11 Kurfürstenstr. 76 77. Telegramm-Adresse: «Weltkunst Berlin»,
er für ei4>n^onto: Deutsche Bank u. Disconto-Gesellschaft, Depositen - Kasse M,
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lolf Wach' i 45 5 I2i Paris >70014; Pr*g 592S3'> wien >>4783; Zürich 8159
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IX. JAHRGANG, Nr. 12

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Wandel des Kunstsammelns

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Gründe können für
Entstehen bedeuten-
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1. März fei6';

Die Aufmerksamkeit der breiteren Oef-
Sittlichkeit ist im letzten Jahrzehnt in be-
|°nders starkem Maße auf die in rasch sich
Agenden Auktionserscheinungen bemerkbar
- von Privatsammlungen

hid Sammler bildete.
Rein materialistische
tfts Verschwinden oder
ter Privatsammlungen
Mwortlich gemacht werden. Die Ursachen

dnzelpersönlichkeit und ihre Leistung in den
lahmen der allgemeinen Zeitgeschichte ein-
bannen. Die Geschichte der privaten Kunst-
allen Zeiten ein

bn des privaten Kunstbesitzes eine be-
_.t weniger Liebhaber

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rden habt 'ländlich die wirtschaftliche Umschichtung
Schaffuiibd das entwicklungsgeschichtlich rascher
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ie weiter'■<* ine Rolle,

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wenngleich andererseits festge-
!tellt werden muß, daß die soziologisch-öko-
nomische Stellung des modernen Kunsthan-
Jels, der sich zu einem nicht unbedeutenden
aktor des Wirtschaftslebens ausgebildet hat,
''urch seine modern-geschäftlichen Methoden
jl weit stärkerem Grade als früher das
iothek begä1 ?ffentliche Interesse zu beschäftigen imstande
mlers Gehf'st als
vor Jahrzehnten, da die Verlagerun-
vor einig*
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srium und ° hid entwicklungsmäßigen Momenten, die die
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Wir komm^
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repräsentativ s'lmmlertätigkeit zeigt zu
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die Vermutung
'«hegelegt werden, daß wir uns in einer Zeit

Vd als Liebhabertätigkeit aus der Reihe
'■her kulturellen Belange zu verdrängen sich
Vschickt. Wenn wir den Gründen dieser
’rscheinung nachgehen, spielt selbstver-

an Beispielen, die bis in das Italien des
Cinquecento und die Niederlande des
17. Jahrhunderts zurückzuverfolgen sind, be-
legen. Die Auflösung einer privaten Kunst-
sammlung bedeutet letzten Endes niemals
einen endgültigen Verlust, denn sie begün-
stigt auf der andern Seite das Entstehen
neuer, aus einem andern Zeitgeist und aus
neuen Kräften geborener Sammlungen, be-
deutet also nicht mehr als eine geistig-ent-
wicklungsgeschichtlich bedingte Umschich-
tung.
Untersucht man den Charakter der Samm-
lungen, deren Auflösung wir in den letzten
Jahren Zeugen geworden, so erkennt man
ein gemeinsames Merkmal: den retrospektiv-
historisierenden Charakter, das museale Ele-
ment, den individualistischen Einschlag.
Geistige Paradigmata, die innerhalb unserer
neuen Zeit als Ausläufer der Weltanschau-
ung des 19. Jahrhunderts sich erweisen und
noch heute in jungen Kulturländern wie
Amerika selbstverständlich erscheinen. Die
alten Sammlungen der Fürsten und des Ge-
burtsadels, des alten Patriziats, seien es in
Italien die Medici oder die großen Bankiers
und Kaufleute von Florenz, Siena oder Vene-
dig, im deutschen Norden die Fugger oder
später die Holländer, entstanden aus dem
Mäzenatentum, das sich in erster Linie der
Kunst der eigenen Zeit zuwandte. Erst im
17. Jahrhundert, als die „Individualitätskul-
tur“ tiefer in die bürgerlichen Kreise ein-
drang, schlug die Geburtsstunde des spekula-
tiven Kunstsammelns, das, aus der Gegenwart
in die Vergangenheit zurückblickend, die
Grundlage unseres modernen Museums-
wesens geworden ist. Die Sammlungen

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Sandro Botticelli, Anbetung der Könige
Ehern. Leningrad, Eremitage — Erworben für $ 838 000 von Andrew W. Mellon, Washington
(Bericht in Nr. 11)


■tätiges Werden und Vergehen, das die Ce-
^hicke der großen Kunstwerke, soweit sie
^’cht in öffentlicher Hand endgültig gebor-
en sind, bestimmt und sie nach beinahe
Periodisch festzustellenden Zeitabläufen
fixier wieder auf dem Kunstmarkt auftau-
(Aen läßt. Die Periode, in der das Einzel-
*lUistwerk seinen Besitzstand wahrt, fällt
l^va zusammen mit der Dauer einer Gene-
ption menschlichen Lebens, mit der Schaf-
l’^szeit des Individuums, das für die künst-
lerisch - geschmackliche Einstellung der
Poche maßgebend bleibt. Dieser beinahe
^etzmäßige Besitzwechsel läßt sich leicht

Karls I., Jabachs, Mazarins oder der säch-
sischen Kurfürsten — um beliebige Beispiele
herauszugreifen — bilden die geistige Grund-
lage des Sammlertums während des 19. Jahr-
hunderts. Der Gedanke des „Museums“, der
„Gemäldegalerie“, beginnt nicht nur sicht-
bares Symptom des sammlerischen Willens
des Staates zu werden, sondern findet seinen
Niederschlag in den vielen kleineren und
größeren Privatsammlungen, die vor allem
in der Zeit der Gründerjahre wie Pilze aus
dem Boden schossen. Das tragende Element
sind ein neu gefestigtes Bürgertum. Groß-
industrie und Hochfinanz; die Persönlichkeit,


Nattier, Damenbildnis. 1752
Leinwand, 72 : 58 cm — Nachlaß Mme Surmont
Versteigerung: Mes Walter und Ader, Paris, 15. März ffr. 152 000

die gerade in Deutsch-
land in stärkstem Maße
diese geistigen Bestre-
bungen verkörpert, ist
der größte museums-
technische Organisator:
Wilhelm von Bode. Seine
Person verkörperte das
Sammlerideal einer
Epoche.
Die neue Zeit hat, wie
auf allen Gebieten des
geistigen und kulturel-
len Lebens, auch im
Sammelwesen einen tie-
fen Einschnitt markiert.
Aeußere Einflüsse wie
vor allem die wirt-
schaftliche Weltlage er-
schweren es noch, die
neuen Wege und Ziele
klar zu erkennen. Die
immer stärker sich
fühlbar machende Um-
schichtung des Samm-
lerpublikums von weni-
gen großen auf eine
breitere Basis der mitt-
leren Sammler wird für
die zukünftige Ge-
schmacksrichtung maß-
gebend werden. Die
Zeit, da der Sammler
vergangene Epochen zu
einer mehr oder weni-
ger kunsthistorischen
oder historisierenden
Einheit wiederzuer¬
wecken versuchte, ist
vorüber. Der neue An¬
satz geht aus dem heutigen Zeitbewußt-
sein, aus der eigenen Kunst der Gegenwart
hervor: Aus der Zusammenstellung des künst-
lerisch Verwandten aller Zeiten eine im wei-
testen Sinne übergeschichtlich, in den Sphä-
ren reiner künstlerischer Geistigkeit sich
bewegende neue Einheit erstehen zu lassen,
ist das Ziel. —h.
Urkundliches über
Grünewald

während die Darstellung des Schneewunders,
der rechte Flügel, sich heute in Freiburg i. B.
befindet. Der fehlende Flügel ist wahrschein-
lich wie das „Uskemer“ Bild und andere in
dem Testament erwähnte Werke verbrannt
oder zugrunde gegangen. Zerstörung im
Dreißigjährigen Krieg ist das Wahrschein-
lichste. Die neuen Urkunden ermöglichen
aber auch einen Einblick in das Leben des
Meisters. In Seligenstadt besaß Grünewald
stattlichen Grundbesitz und einen Fisch-
weiher. Er galt nach dem Satz seiner Ver-
mögenssteuer für wohlhabend.

Seit längerer Zeit war der Forschung be-
kannt, daß die von Sandrart stammende
Namengebung Matthias Grünewald eine Le-
gende ist. Das Grünewaldsche Bildzeichen
M G N und Prozeßakten aus der Zeit nach
dem Tode Grünewalds erwiesen einwandfrei
seinen wahren Namen: Mathis Gothard Nit-
hard, mit größter Wahrscheinlichkeit aus
Würzburg gebürtig.
Neuerdings hat Dr. Ludwig Seibert in
Akten aus der kleinen Stadt Seligenstadt (im
damaligen Kurmainz gelegen) verschiedene
für den äußeren Lebensgang Grünewalds
wichtige Daten gefunden. Gothard Nithard
kommt in dem Testament eines reichen
Aschaffenburger Kanonikers Heinrich Reiz-
mann des öfteren vor und heißt dort „Meister
Matthäus zu Seligenstadt“. Einmal bestimmt
das Testament, Meister Matthäus solle für
die Pfarrkirche von „Uskem“ (heute Ober-
Iffigheim bei Gelnhausen) einen Altar malen,
ein anderes Mal (1517) erscheint im Zusam-
menhang mit dem berühmten Maria-Schnee-
Altar Grünewalds Namen. Gerade diese ur-
kundliche Nennung ist für uns eine Bestäti-
gung’ von schon längst angenommenen Be-
ziehungen. Wir wissen, daß die „Stuppacher
Madonna“ das Mittelstück eines Altars ist,

Französische
Auktions-Chronik
Die Versteigerungssaison hat in Paris mit
einigen bemerkenswerten Ereignissen einge-
setzt, die eine gute Prognose für die ange-
kündigten größeren Versteigerungen zu
stellen erlauben. Eine kleine Auktion mo-
derner Gemälde unter der Leitung von
Me B e 11 i e r am 10. März, erbrachte für 58
Nummern in knapp einer Stunde ein Gesamt-
ergebnis von 485 000 ffr. Hierbei erzielten
Renoirs „Junge Mädchen, in einem Buche
lesend“ 80 000 ffr., eine Landschaft desselben
Meisters 45 000 ffr., ein Selbstbildnis von
van Gogh 60 500 ffr. und eine Ballettszene
von Degas 41100 ffr. Die eigentliche Eröff-
nung der Saison jedoch brachten die Ver-
steigerungen der Sammlungen Baron Vitta
und Mme Surmont in der Galerie Charpen-
tier am 15. März (Mes Ader und Walter).
Die erstere umfaßte moderne Gemälde und
Skulpturen; als Gesamtergebnis für 32 Num-
mern werden 520 000 ffr. gemeldet, wovon
189 000 ffr. auf Ingres’ Bildnis M. de Nogent

Antike Rahmen

PAUL TIECKE
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Berlin W62, LUlzowplalz 11

Tel.: KurfUrst Bl 1762

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