DIE WELTKUNST
(s. Abb.), 57 000 ffr. auf einen Studienkopf
und 51 000 ffr. auf eine Skizze desselben
Meisters entfielen. Für das Rodin-Museum
wurde Rodins Gruppe „L’Idylle“ um 40 000
ffr. angekauft. Der Nachlaß Surmont er-
brachte 540 000 ffr., wobei besonders Preise
wie 152 000 ffr. für Nattiers Damenbildnis
(Abb. S. 1), 50 100 ffr. für Fragonards Sepia-
zeichnung „Die eingeschlafene Wache",
50 000 ffr. für Clodions Terrakotta-Gruppe
„Satyren und Faune“ sowie 51 000 ffr. für
eine kleine Renior-Tapisserie Beachtung ver-
dienen.
Ausführliche Preisberichte auf dieser Seite.
.Ausstellungen
in SHerlin
Bilder und Plastiken
Eine neue Schau der Galerie Gurlitt
in Berlin zeigt drei Kollektionen. Von dem
früh verstorbenen Georg G. Kobbe, der
illustrativ ungemein produktiv und begabt
war, Graphik, eine Reihe von Zeichnungen,
Aquarelle und auch einige Bilder. Dann
Oelstücke des jungen Pfälzers Ludwig
Walds chmidt und Plastiken und Farb-
blätter des Düsseldorfer Carl M. Schrei-
ner. Dieser Bildhauer, der schon früher
auf den Juryfreien auffiel, zeigt in Köpfen,
Figürlichem, besonders aber in den ausge-
zeichneten Tierstücken, eine Formsprache,
die gegen früher sehr verinnerlicht erscheint.
Eigentümlich im Gegensatz dazu stehen die
summarischen Wirkungen seiner Aquarell-
skizzen aus Griechenland. Waldschmidt
kommt von der dekorativen Malerei her. Er
betont das Gegenständliche mit einer farbig
erfrischenden Haltung, wobei die Neigung zu
leiseren, bildmäßigen Klängen stellenweise
bereits zum Durchbruch gelangt.
ristischen Mitteln die Natur Vorgänge in der
stimmungsvollen, leicht aus dem Biedermeier
heraus bestimmten Welt, die seine Domäne
ist, sprechend gemacht werden. Es ist keiner-
lei Spur von Tendenz in
diesem Schaffen, aber
ein Hang zum Idylli-
schen, der den farbigen
Köstlichkeiten etwa
eines Sonnenuntergan-
ges oder flimmernder
Schneeluft bis zum lei-
sesten Verklingen nach-
geht, wobei Figürliches
zuweilen unaufdring-
liche, aber immer noch
deutlich wahrnehmbare
Takte^ibt.
Im alten Hause von
Nierendorf sind neue Ar-
/fieiten H. Pels-Leus-
d e n s zu sehen, die den
Künstler auf dem Wege
zu einer größeren Ver-
festigung seiner recht
strengen Formabsichten
zeigen. Georg M u c h e.
der Handzeichnungen
aus dem Jahre 1934
ausstellt, erscheint noch
freier und gelöster da-
gegen. In all diesen
Blättern steckt eine
Innigkeit, die mit ihrem
prärafaelitischen Ein-
schlag durchaus zeitab-
gewandt erscheint. Zk.
in IV.Elberfeld
Die Gaier i e West-
feld zeigt in ihren
Räumen eine kleine er-
lesene Schau von Ma-
lern des 18. und haupt-
sächlich 19. Jahrhun-
derts. Von George Mor-
land sieht man ein gu-
tes Genrebild „Holz-
sammler im Wald“.
Ein schönes Stilleben
von Chardin bilden wir unten ab. Georges
Michel, den man mit Recht einen Vorläufer
der Fontainebleauer nennt, ist ansprechend
vertreten; eine große kräftige Landschaft
von Theodore Rousseau zeugt von hin-
gehender Natürliche; im malerischen Sinne
viel köstlicher ist aber eine kleine sich weit
breitende Landschaft (Abb. in Nr. 8), mit
äußerst feinfühligem Pinsel ganz leicht hin-
gesetzt. Gustave Courbets „Le puits noir“
ist fein in den Valeurs, malerisch von hoher
Qualität, kraftvoll in seiner Haltung. Sehr
glücklich in den Grüntönen ausgewogen ist
die Darstellung eines kleinen Waldbaches.
Monticellis flockig und pastös vorgetragenes
Farbenspiel, das kaum durch Zeichnung ge-
bändigt ist und in seltsamer Mosaikhaftigkeit
flimmert, nimmt ahnungsvoll, aus roman-
tischem Herzen, Späteres in hoher Vollkom-
menheit vorweg. Außer der Reihe aber ist
der Kopf eines Pierrots von Watteau zu er-
wähnen, dessen Malweise deutlich den frü-
hen flämischen Charakter von Watteaus
Handschrift und Auffassung enthält.
K. H. B.
in ‘ttlünchen
Rolf v. Hoerschelmann
Im Graphischen Kabinett (Gün-
ther Franke) in München wurde
der 50. Geburtstag des bekannten
Graphikers Rolf von Hoerschelmann im
Zusammenhang mit der Eröffnung einer Aus-
stellung seiner Werke seit 1903 gefeiert.
Walter Foitzick entrollte ein Bild vom Le-
ben und Schaffen des Künstlers, der nicht
nur als Aquarellist, Zeichner und Graphiker
— er hat 70 Bücher illustriert — genannt zu
werden verdient, sondern auch als Sammler
von Büchern und Graphik, namentlich auch
Ingres, Bildnis M. de Nogent. 1815
Holz, 47 : 33 cm — Sammlung Baron Vitta
Versteigerung: Me Ader, Paris, 15. März 1935: ffr. 189 000
reichste Ernte
diesmal die Ga-
Nierendorf
aus dem
Hans 1
In den
der
; stellt E w a 1 d
: eine
Purrmann
i Vorder-
neuen
Die
bringt
1 e r i e
mit sorgsam
vergangenen Schaffens¬
jahr gewählten Bild-
und Aquarellproben all
jener Künstler, die bis-
her dort in größerem
Umfang herausgestellt
wurden. Man sieht sehr
schöne Stücke von Lenk.
Burmann. Kans, Dix,
Herbig, Lux, Schrimpf,
Schorling, Gotsch, Gro߬
berg, Budczies, Drexel,
Schmidt-Rottluff. Feinin-
ger, Beckmann, Heckel,
Nolde. Als neuer Mann
tritt
dazu.
räumen
Abteilung
M a t a r e eine Reihe
gerechter Holzschnitte
Linien und Flächen, manchmal leicht getönt,
von gehaltener Ausdruckskraft zeugen. Bei
Theo Champion, der eine größere An-
zahl kleinformatiger, mit spitzem Pinsel ge-
malter Bilder zeigt, wird kaum zu übersehen
sein, mit welch ungewöhnlich modernen kolo-
von Gebrauchsgraphik volkstümlicher Art.
Die Motive der ausgestellten Blätter geben
Zeugnis von vielen Reisen, deren letzte den
Künstler auf einem Segelschiff über den
Ozean führte. Eine Serie schöner Lithogra-
phien vermitteln eine Vorstellung von die-
ser bald verschwindenden Romantik des See-
wesens. F.
Chardin, Stilleben
Ausstellung: Galerie W. Westfeld, W.-E Iberfeld
in Paris
Malerei vor 25 Jahren
Wie eine dramatische und spannende Epi-
sode enthüllt sich das Werden der modernen
Kunst auf einer Ausstellung der Galerie
des Beaux-Arts in Paris, die in ihren
Räumen die Werke des Kubismus vereinigt
hat.
Vor genau einem Vierteljahrhundert
wurde die große Schlacht geschlagen, die in
Europa der jungen Generation den Weg zu
einer neuen künstlerischen Form freimachte.
Der Impressionismus war durch die Pointil-
listen ad absurdum geführt worden. Die
„Fauves“, wie Matisse, Vlaminck und Derain
hatten die ästhetischen Prinzipien der im-
pressionistischen Malerei zertrümmert. Nun
galt es neu aufzubauen. Die Erscheinungs-
formen dieser neuen Kunst zeigen in den
verschiedenen Ländern viel Gemeinsames;
aber ihre Ursprünge sind grundverschieden.
In Italien suchten die Futuristen (Severini
und Carrä) das kaum mehr faßbare Tempo
der Gegenwart in dem gleichzeitigen Neben-
einander bewegter Bilder einzufangen. In
Deutschland hatten die Künstler der
Brücke und des blauen Reiters die Malerei
vom Geistigen her neu zu gestalten versucht.
Deutscher Eigenart entsprechend war ihnen
das Abbild des Gegenstandes weniger wichtig
als der innere Ausdruck seines Wesens.
In Frankreich jedoch kamen die Maler
vom Formalen, vom rein Konstruktiven her,
zur Synthese der neuen Kunst. Der Impres-
sionismus hatte jegliche Festigkeit der Bild-
struktur aufgelöst; um sie wiederzuerlangen,
griffen Picasso, Braque, Leger und Juan Gris
zur größten Vereinfachung, zerlegten den
Gegenstand in seine geometrischen Urele-
mente. Sie konnten sich hierbei auf Cezanne
berufen, der zwar selbst sich nie vom Gegen-
ständlichen entfernt, doch schon früher den
Satz formuliert hatte, daß Würfel, Zylinder
und Pyramide die Grundelemente aller Kom-
positionen bilden.
Das Nebeneinander von nahezu 200 Bil-
dern, in historischem Abstand gesehen, läßt
die innere Notwendigkeit erkennen, aus der
vor 25 Jahren sich diese Kunst entwickelt
hatte. Heute sehen wir die wichtige Rolle,
die jener Epoche entwicklungsgeschichtlich
zukommt: sie bildet die Basis aller neuen
Gestaltungsformen, wie sie in der struktiven
Malerei in Italien, in der neuen Sachlichkeit
in Deutschland und in dem Neo-Klassizismus
in Frankreich zum Ausdruck kommen.
Es enttäuscht im Rahmen dieser Ausstel-
lung, daß man den wesentlichen Werken aus
der historischen Zeit des Kubismus auch
neuere Arbeiten dieser Meister hinzufügte.
Dies kann nur aus händlerischen Interessen
geschehen sein, denn der Sinn der Ausstel-
lung, einen „Abschnitt“ zeitgenössischer
Kunst aufzuzeigen, wird hierdurch abge-
schwächt und verfälscht. F. N.
Jlukfions Torschau
Berlin, 28. März
Rudolph Lepke veranstaltet am 28.
März eine Versteigerung von Gemälden
alter Meister, die Bestände von beson-
ders guter Qualität vereinigt. Die frühen
Meister sind mit einer ganzen Reihe inter-
essanter Werke vertreten. Die nordischen
Schulen bringen ein hervorragendes Damen-
bildnis des älteren Cranach, wahrscheinlich
eine Prinzessin von Anhalt darstellend, deren
prunkvolles goldgelbes Gewand wirksam
gegen den grünen Samtvorhang gestellt ist.
Von den Niederländern sind zwei Bildnisse
von Jan Mostaert vorhanden, ferner eine in
der Komposition sehr reizvolle „Ver-
lobung der Heiligen Katharina“ des Meisters
von Frankfurt, von dem außerdem noch zwei
Altarflügel zu nenneii sind. Auch Benson ist
mehrfach vertreten mit einem männlichen
Bildnis und dem besonders schönen Porträt
eines Stifters, der von einem jugendlichen
Engel begleitet wird. Friedländer datiert
dieses Bild um 1530. Auch Provost, Barthel
Bruyn u. a. haben Werke aufzuweisen.
Ferner ist ein 1599 datiertes Männerbildnis
da, aus der Sammlung des Herzogs von
Leuchtenberg stammend, für das neuerdings
die Autorschaft von Rubens in Anspruch ge-
nommen wird. Von frühen Italienern nennen
wir eine das Kind an beten de Madonna, von
Marie für ein bedeutendes Werk des Gio-
vanni di Paolo erklärt (s. Abb.); derselbe
Kenner schreibt zwei Verkündigungstafeln
keinem geringeren als Botticelli selbst zu.
Aus einer anderen Sammlung stammen
eine weitere Reihe bedeutender Bilder: Eine
Verkündigung Mariä des seltenen Meisters
Leonhard Beck und hervorragende Bilder
aus der Blütezeit der holländischen Malerei.
So nennen wir eine Landschaft von Jacob S.
van Ruisdael, Bildnisse von Verspronck,
Salomon Köninck, Ferdinand Boi, eine
prachtvolle Anbetung der Hirten, die wohl
nicht ohne Berechtigung van Dyck heißt, und
ein liebenswürdiges Gesellschaftsstück von
Gerard Terborch. Dazu eine Heilige Katha-
rina von Murillo. Unter den Einzel-Beiträgen
befinden sich hervorragende Bilder alter und
neuerer Meister, unter den letzteren Slevogt,
ein wichtiges Bildnis Bismarcks’s von Len-
bach u. v. a.
Jahrg. IX, Nr. 12 vom 24. März 19?
Jahrg. L
Stuttgart, 26.—27. März
Die Versteigerung der Sammlung ein1'
ersten Kenners durch das Kunstauktionshai1’
Paul Hartmann darf besonderes Inte#
esse beanspruchen. Es handelt sich um d’
nachgelassene Wedgwood- und Steingö
Sammlung des früheren Direktors des La11
desgewerbemuseums, Gustav E. Pazaure#'
Seine Sammlung, die in ihrer Vollständigke1
ihresgleichen sucht ,ist von ihm selbst wisse#'
schaftlich bearbeitet worden. Und darin lieg
der Wert jedes einzelnen Stückes auch P*
den Amateur-Sammler. Der Name des bf
kannten Fachmanns bürgt dafür, daß sich 1,1
der Sammlung nur einwandfreie Stücke bf1
finden.
Wien, 2.—5. April
Gilhofer & R a n s c h b u r g bring#11
vom 2.—5. April den zweiten Teil der Samt#'
lang Franz Trau, ferner die Sammlungen l)1’
Richard Breitenfeld und Dr. August Heyma#11
zum Angebot. Ein Ensemble vielfältigste1
und ausgezeichneter Viennensia und Austria#*
wird hier ausgebreitet: Oelgemälde, Aqu#'
relle und Zeichnungen. Ansichten, Almanach1
seltene Bücher, Autographen, Einbände u. *
Nizza, 25. März
Die zweite Versteigerung Demidof
durch Me J. Terris und M. J. Bernat*
bringt neben europäischen Porzellanen v<#
allem eine Sammlung guter Gemälde dd
italienischen und niederländischen Schul1
zum Angebot.
PREISBERICHTE
Zum Einträgen in den Katalog
Die wichtigsten Preise auf den Auktionen bei:
Auktionshaus Union, Berlin
11.—13. März 1935
Kunstbesitz Graf v. Sch ...
Nr.
Mark
Nr.
Mark
Nr.
Mark
17
265.—
187
435.—
365
160."
25
650.—
188
305.—
368
1102."
75
105.—
189
290.—
373a
205."
78
215.—
190
125.—
374
100."
80
120.—
194
335.—
375
500.'
83
620.—
213
425.—
375a
300."
102
120.—
214/15
360.—
376a
425."
111
120.—
216
145.—
377a
105."
121
165.—
217/18
420.—
385
135"
Siena, 1. Hälfte 15. Jahrhundert: Madonna
Versteigerung:
Kat. 2088,
?. Lepke, B
Nr. 29
e r 1 i n ,
28. März
1935
124
140.—
270
155.— '
385a
300."
127
750.—
343
145.—
385c
235."
131
100.—
345
135.—
392
250Z
134
310.—
359
230.—
433
100."
143
1160.—
361
100.—
456
145."
144
190.—
362
155.—
565
110."
Me Bellier, Paris
10. März 1935
Moderne Gemälde
Nr.
ffr.
Nr.
ffr.
Nr.
ffr.
2
1600.—
33
41100.—
47
5000/
5
1600.—
34
10000.—
48
2.:. 00/
13
5000.—
36
4000.—
49
5000."
17
1400.— [
37
13000.—
50
80000.
20
14500.—
38
60500.—
51
45000/
22
2780.—
39
2300.—
52
8000."
27
11800.—
40
51000.—
53
3300/
28
6500.
41
5000.--
54
7200."
29
2150.—
42
1500.—
55 .
8100/
29
8000.—
43
2000.— |
56
21000.
30
30000.—
44
1250.—
57
4000/
31
4000.--
45
1800.—
58
7600/
32
7000.—
46
13000.—
Me Ader, Paris
15. März 1935
Sammlung
Baron Vitta
-
Nr.
ffr.
Nr.
ffr.
Nr.
ffr-
1
50100.—
12
16000.—
9
13500"
2
32000.—
13
51000.—
10
6100"
3
28000.—
14
35000.—
11
8000"
4 152000.—
1
5000.—
12
25000."
5
26000.—
2
20100.—
13
6100-
6
41000.—
3
22000.—
14
40000-
7
50000.—
4
51000.—
15
4000"
8
20000.—
5
13500.-
16
17300"
9
28000.—
6
57000.—
17
17300"
10
2000.—
7
15000.—
18
10300"
11
9600.—
8
189000.—
Erste
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Nr.
2
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Berlin:
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(s. Abb.), 57 000 ffr. auf einen Studienkopf
und 51 000 ffr. auf eine Skizze desselben
Meisters entfielen. Für das Rodin-Museum
wurde Rodins Gruppe „L’Idylle“ um 40 000
ffr. angekauft. Der Nachlaß Surmont er-
brachte 540 000 ffr., wobei besonders Preise
wie 152 000 ffr. für Nattiers Damenbildnis
(Abb. S. 1), 50 100 ffr. für Fragonards Sepia-
zeichnung „Die eingeschlafene Wache",
50 000 ffr. für Clodions Terrakotta-Gruppe
„Satyren und Faune“ sowie 51 000 ffr. für
eine kleine Renior-Tapisserie Beachtung ver-
dienen.
Ausführliche Preisberichte auf dieser Seite.
.Ausstellungen
in SHerlin
Bilder und Plastiken
Eine neue Schau der Galerie Gurlitt
in Berlin zeigt drei Kollektionen. Von dem
früh verstorbenen Georg G. Kobbe, der
illustrativ ungemein produktiv und begabt
war, Graphik, eine Reihe von Zeichnungen,
Aquarelle und auch einige Bilder. Dann
Oelstücke des jungen Pfälzers Ludwig
Walds chmidt und Plastiken und Farb-
blätter des Düsseldorfer Carl M. Schrei-
ner. Dieser Bildhauer, der schon früher
auf den Juryfreien auffiel, zeigt in Köpfen,
Figürlichem, besonders aber in den ausge-
zeichneten Tierstücken, eine Formsprache,
die gegen früher sehr verinnerlicht erscheint.
Eigentümlich im Gegensatz dazu stehen die
summarischen Wirkungen seiner Aquarell-
skizzen aus Griechenland. Waldschmidt
kommt von der dekorativen Malerei her. Er
betont das Gegenständliche mit einer farbig
erfrischenden Haltung, wobei die Neigung zu
leiseren, bildmäßigen Klängen stellenweise
bereits zum Durchbruch gelangt.
ristischen Mitteln die Natur Vorgänge in der
stimmungsvollen, leicht aus dem Biedermeier
heraus bestimmten Welt, die seine Domäne
ist, sprechend gemacht werden. Es ist keiner-
lei Spur von Tendenz in
diesem Schaffen, aber
ein Hang zum Idylli-
schen, der den farbigen
Köstlichkeiten etwa
eines Sonnenuntergan-
ges oder flimmernder
Schneeluft bis zum lei-
sesten Verklingen nach-
geht, wobei Figürliches
zuweilen unaufdring-
liche, aber immer noch
deutlich wahrnehmbare
Takte^ibt.
Im alten Hause von
Nierendorf sind neue Ar-
/fieiten H. Pels-Leus-
d e n s zu sehen, die den
Künstler auf dem Wege
zu einer größeren Ver-
festigung seiner recht
strengen Formabsichten
zeigen. Georg M u c h e.
der Handzeichnungen
aus dem Jahre 1934
ausstellt, erscheint noch
freier und gelöster da-
gegen. In all diesen
Blättern steckt eine
Innigkeit, die mit ihrem
prärafaelitischen Ein-
schlag durchaus zeitab-
gewandt erscheint. Zk.
in IV.Elberfeld
Die Gaier i e West-
feld zeigt in ihren
Räumen eine kleine er-
lesene Schau von Ma-
lern des 18. und haupt-
sächlich 19. Jahrhun-
derts. Von George Mor-
land sieht man ein gu-
tes Genrebild „Holz-
sammler im Wald“.
Ein schönes Stilleben
von Chardin bilden wir unten ab. Georges
Michel, den man mit Recht einen Vorläufer
der Fontainebleauer nennt, ist ansprechend
vertreten; eine große kräftige Landschaft
von Theodore Rousseau zeugt von hin-
gehender Natürliche; im malerischen Sinne
viel köstlicher ist aber eine kleine sich weit
breitende Landschaft (Abb. in Nr. 8), mit
äußerst feinfühligem Pinsel ganz leicht hin-
gesetzt. Gustave Courbets „Le puits noir“
ist fein in den Valeurs, malerisch von hoher
Qualität, kraftvoll in seiner Haltung. Sehr
glücklich in den Grüntönen ausgewogen ist
die Darstellung eines kleinen Waldbaches.
Monticellis flockig und pastös vorgetragenes
Farbenspiel, das kaum durch Zeichnung ge-
bändigt ist und in seltsamer Mosaikhaftigkeit
flimmert, nimmt ahnungsvoll, aus roman-
tischem Herzen, Späteres in hoher Vollkom-
menheit vorweg. Außer der Reihe aber ist
der Kopf eines Pierrots von Watteau zu er-
wähnen, dessen Malweise deutlich den frü-
hen flämischen Charakter von Watteaus
Handschrift und Auffassung enthält.
K. H. B.
in ‘ttlünchen
Rolf v. Hoerschelmann
Im Graphischen Kabinett (Gün-
ther Franke) in München wurde
der 50. Geburtstag des bekannten
Graphikers Rolf von Hoerschelmann im
Zusammenhang mit der Eröffnung einer Aus-
stellung seiner Werke seit 1903 gefeiert.
Walter Foitzick entrollte ein Bild vom Le-
ben und Schaffen des Künstlers, der nicht
nur als Aquarellist, Zeichner und Graphiker
— er hat 70 Bücher illustriert — genannt zu
werden verdient, sondern auch als Sammler
von Büchern und Graphik, namentlich auch
Ingres, Bildnis M. de Nogent. 1815
Holz, 47 : 33 cm — Sammlung Baron Vitta
Versteigerung: Me Ader, Paris, 15. März 1935: ffr. 189 000
reichste Ernte
diesmal die Ga-
Nierendorf
aus dem
Hans 1
In den
der
; stellt E w a 1 d
: eine
Purrmann
i Vorder-
neuen
Die
bringt
1 e r i e
mit sorgsam
vergangenen Schaffens¬
jahr gewählten Bild-
und Aquarellproben all
jener Künstler, die bis-
her dort in größerem
Umfang herausgestellt
wurden. Man sieht sehr
schöne Stücke von Lenk.
Burmann. Kans, Dix,
Herbig, Lux, Schrimpf,
Schorling, Gotsch, Gro߬
berg, Budczies, Drexel,
Schmidt-Rottluff. Feinin-
ger, Beckmann, Heckel,
Nolde. Als neuer Mann
tritt
dazu.
räumen
Abteilung
M a t a r e eine Reihe
gerechter Holzschnitte
Linien und Flächen, manchmal leicht getönt,
von gehaltener Ausdruckskraft zeugen. Bei
Theo Champion, der eine größere An-
zahl kleinformatiger, mit spitzem Pinsel ge-
malter Bilder zeigt, wird kaum zu übersehen
sein, mit welch ungewöhnlich modernen kolo-
von Gebrauchsgraphik volkstümlicher Art.
Die Motive der ausgestellten Blätter geben
Zeugnis von vielen Reisen, deren letzte den
Künstler auf einem Segelschiff über den
Ozean führte. Eine Serie schöner Lithogra-
phien vermitteln eine Vorstellung von die-
ser bald verschwindenden Romantik des See-
wesens. F.
Chardin, Stilleben
Ausstellung: Galerie W. Westfeld, W.-E Iberfeld
in Paris
Malerei vor 25 Jahren
Wie eine dramatische und spannende Epi-
sode enthüllt sich das Werden der modernen
Kunst auf einer Ausstellung der Galerie
des Beaux-Arts in Paris, die in ihren
Räumen die Werke des Kubismus vereinigt
hat.
Vor genau einem Vierteljahrhundert
wurde die große Schlacht geschlagen, die in
Europa der jungen Generation den Weg zu
einer neuen künstlerischen Form freimachte.
Der Impressionismus war durch die Pointil-
listen ad absurdum geführt worden. Die
„Fauves“, wie Matisse, Vlaminck und Derain
hatten die ästhetischen Prinzipien der im-
pressionistischen Malerei zertrümmert. Nun
galt es neu aufzubauen. Die Erscheinungs-
formen dieser neuen Kunst zeigen in den
verschiedenen Ländern viel Gemeinsames;
aber ihre Ursprünge sind grundverschieden.
In Italien suchten die Futuristen (Severini
und Carrä) das kaum mehr faßbare Tempo
der Gegenwart in dem gleichzeitigen Neben-
einander bewegter Bilder einzufangen. In
Deutschland hatten die Künstler der
Brücke und des blauen Reiters die Malerei
vom Geistigen her neu zu gestalten versucht.
Deutscher Eigenart entsprechend war ihnen
das Abbild des Gegenstandes weniger wichtig
als der innere Ausdruck seines Wesens.
In Frankreich jedoch kamen die Maler
vom Formalen, vom rein Konstruktiven her,
zur Synthese der neuen Kunst. Der Impres-
sionismus hatte jegliche Festigkeit der Bild-
struktur aufgelöst; um sie wiederzuerlangen,
griffen Picasso, Braque, Leger und Juan Gris
zur größten Vereinfachung, zerlegten den
Gegenstand in seine geometrischen Urele-
mente. Sie konnten sich hierbei auf Cezanne
berufen, der zwar selbst sich nie vom Gegen-
ständlichen entfernt, doch schon früher den
Satz formuliert hatte, daß Würfel, Zylinder
und Pyramide die Grundelemente aller Kom-
positionen bilden.
Das Nebeneinander von nahezu 200 Bil-
dern, in historischem Abstand gesehen, läßt
die innere Notwendigkeit erkennen, aus der
vor 25 Jahren sich diese Kunst entwickelt
hatte. Heute sehen wir die wichtige Rolle,
die jener Epoche entwicklungsgeschichtlich
zukommt: sie bildet die Basis aller neuen
Gestaltungsformen, wie sie in der struktiven
Malerei in Italien, in der neuen Sachlichkeit
in Deutschland und in dem Neo-Klassizismus
in Frankreich zum Ausdruck kommen.
Es enttäuscht im Rahmen dieser Ausstel-
lung, daß man den wesentlichen Werken aus
der historischen Zeit des Kubismus auch
neuere Arbeiten dieser Meister hinzufügte.
Dies kann nur aus händlerischen Interessen
geschehen sein, denn der Sinn der Ausstel-
lung, einen „Abschnitt“ zeitgenössischer
Kunst aufzuzeigen, wird hierdurch abge-
schwächt und verfälscht. F. N.
Jlukfions Torschau
Berlin, 28. März
Rudolph Lepke veranstaltet am 28.
März eine Versteigerung von Gemälden
alter Meister, die Bestände von beson-
ders guter Qualität vereinigt. Die frühen
Meister sind mit einer ganzen Reihe inter-
essanter Werke vertreten. Die nordischen
Schulen bringen ein hervorragendes Damen-
bildnis des älteren Cranach, wahrscheinlich
eine Prinzessin von Anhalt darstellend, deren
prunkvolles goldgelbes Gewand wirksam
gegen den grünen Samtvorhang gestellt ist.
Von den Niederländern sind zwei Bildnisse
von Jan Mostaert vorhanden, ferner eine in
der Komposition sehr reizvolle „Ver-
lobung der Heiligen Katharina“ des Meisters
von Frankfurt, von dem außerdem noch zwei
Altarflügel zu nenneii sind. Auch Benson ist
mehrfach vertreten mit einem männlichen
Bildnis und dem besonders schönen Porträt
eines Stifters, der von einem jugendlichen
Engel begleitet wird. Friedländer datiert
dieses Bild um 1530. Auch Provost, Barthel
Bruyn u. a. haben Werke aufzuweisen.
Ferner ist ein 1599 datiertes Männerbildnis
da, aus der Sammlung des Herzogs von
Leuchtenberg stammend, für das neuerdings
die Autorschaft von Rubens in Anspruch ge-
nommen wird. Von frühen Italienern nennen
wir eine das Kind an beten de Madonna, von
Marie für ein bedeutendes Werk des Gio-
vanni di Paolo erklärt (s. Abb.); derselbe
Kenner schreibt zwei Verkündigungstafeln
keinem geringeren als Botticelli selbst zu.
Aus einer anderen Sammlung stammen
eine weitere Reihe bedeutender Bilder: Eine
Verkündigung Mariä des seltenen Meisters
Leonhard Beck und hervorragende Bilder
aus der Blütezeit der holländischen Malerei.
So nennen wir eine Landschaft von Jacob S.
van Ruisdael, Bildnisse von Verspronck,
Salomon Köninck, Ferdinand Boi, eine
prachtvolle Anbetung der Hirten, die wohl
nicht ohne Berechtigung van Dyck heißt, und
ein liebenswürdiges Gesellschaftsstück von
Gerard Terborch. Dazu eine Heilige Katha-
rina von Murillo. Unter den Einzel-Beiträgen
befinden sich hervorragende Bilder alter und
neuerer Meister, unter den letzteren Slevogt,
ein wichtiges Bildnis Bismarcks’s von Len-
bach u. v. a.
Jahrg. IX, Nr. 12 vom 24. März 19?
Jahrg. L
Stuttgart, 26.—27. März
Die Versteigerung der Sammlung ein1'
ersten Kenners durch das Kunstauktionshai1’
Paul Hartmann darf besonderes Inte#
esse beanspruchen. Es handelt sich um d’
nachgelassene Wedgwood- und Steingö
Sammlung des früheren Direktors des La11
desgewerbemuseums, Gustav E. Pazaure#'
Seine Sammlung, die in ihrer Vollständigke1
ihresgleichen sucht ,ist von ihm selbst wisse#'
schaftlich bearbeitet worden. Und darin lieg
der Wert jedes einzelnen Stückes auch P*
den Amateur-Sammler. Der Name des bf
kannten Fachmanns bürgt dafür, daß sich 1,1
der Sammlung nur einwandfreie Stücke bf1
finden.
Wien, 2.—5. April
Gilhofer & R a n s c h b u r g bring#11
vom 2.—5. April den zweiten Teil der Samt#'
lang Franz Trau, ferner die Sammlungen l)1’
Richard Breitenfeld und Dr. August Heyma#11
zum Angebot. Ein Ensemble vielfältigste1
und ausgezeichneter Viennensia und Austria#*
wird hier ausgebreitet: Oelgemälde, Aqu#'
relle und Zeichnungen. Ansichten, Almanach1
seltene Bücher, Autographen, Einbände u. *
Nizza, 25. März
Die zweite Versteigerung Demidof
durch Me J. Terris und M. J. Bernat*
bringt neben europäischen Porzellanen v<#
allem eine Sammlung guter Gemälde dd
italienischen und niederländischen Schul1
zum Angebot.
PREISBERICHTE
Zum Einträgen in den Katalog
Die wichtigsten Preise auf den Auktionen bei:
Auktionshaus Union, Berlin
11.—13. März 1935
Kunstbesitz Graf v. Sch ...
Nr.
Mark
Nr.
Mark
Nr.
Mark
17
265.—
187
435.—
365
160."
25
650.—
188
305.—
368
1102."
75
105.—
189
290.—
373a
205."
78
215.—
190
125.—
374
100."
80
120.—
194
335.—
375
500.'
83
620.—
213
425.—
375a
300."
102
120.—
214/15
360.—
376a
425."
111
120.—
216
145.—
377a
105."
121
165.—
217/18
420.—
385
135"
Siena, 1. Hälfte 15. Jahrhundert: Madonna
Versteigerung:
Kat. 2088,
?. Lepke, B
Nr. 29
e r 1 i n ,
28. März
1935
124
140.—
270
155.— '
385a
300."
127
750.—
343
145.—
385c
235."
131
100.—
345
135.—
392
250Z
134
310.—
359
230.—
433
100."
143
1160.—
361
100.—
456
145."
144
190.—
362
155.—
565
110."
Me Bellier, Paris
10. März 1935
Moderne Gemälde
Nr.
ffr.
Nr.
ffr.
Nr.
ffr.
2
1600.—
33
41100.—
47
5000/
5
1600.—
34
10000.—
48
2.:. 00/
13
5000.—
36
4000.—
49
5000."
17
1400.— [
37
13000.—
50
80000.
20
14500.—
38
60500.—
51
45000/
22
2780.—
39
2300.—
52
8000."
27
11800.—
40
51000.—
53
3300/
28
6500.
41
5000.--
54
7200."
29
2150.—
42
1500.—
55 .
8100/
29
8000.—
43
2000.— |
56
21000.
30
30000.—
44
1250.—
57
4000/
31
4000.--
45
1800.—
58
7600/
32
7000.—
46
13000.—
Me Ader, Paris
15. März 1935
Sammlung
Baron Vitta
-
Nr.
ffr.
Nr.
ffr.
Nr.
ffr-
1
50100.—
12
16000.—
9
13500"
2
32000.—
13
51000.—
10
6100"
3
28000.—
14
35000.—
11
8000"
4 152000.—
1
5000.—
12
25000."
5
26000.—
2
20100.—
13
6100-
6
41000.—
3
22000.—
14
40000-
7
50000.—
4
51000.—
15
4000"
8
20000.—
5
13500.-
16
17300"
9
28000.—
6
57000.—
17
17300"
10
2000.—
7
15000.—
18
10300"
11
9600.—
8
189000.—
Erste
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Unte
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G r a u [
Fa. Dr.
Schluß ,
Nr.
2
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4
6
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Vorder
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G a I e r i
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Gal. P e
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G e w e r
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