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DIE WELTKUNST


jahrg. IX, Nr. 14 vom 7. April 195?

Nachrichten

von Überall

Gemälde
erster Meister
Julius Schlesinger
Berlin W 35, Viktoriastr.
Tel.: Kurfürst 0513

APRI1
1

Die Sassetta-Erwerbungen
der Londoner National Gallery
Die von uns bereits in Nr. 1 gebrachte
Nachricht, wonach die sieben Tafeln von
Sassetta der ehemaligen Sammlung Mackay
New-York, von der Londoner Nationalgalerie
angekauft worden seien, wird jetzt amtlich
bestätigt. Es handelt sich um sieben von den
neun erhaltenen Tafeln des Franziskus-Altars
der Kirche San Francesco in Borgo San Se-
polcro (Italien); zwei weitere befinden sich
in der Sammlung Berenson in Settignano bei
Florenz und im Museum zu Chantilly. Die
Entstehung und die Geschichte dieses Altar-


Sassetta, Franziskus verzichtet auf sein Erbteil
Neuerwerbung der National Gallery, London

Werks ist durch erhaltene Urkunden zu ver-
folgen; danach wurde am 5. September 1437
für ein Honorar von 510 Florinen der Altar
in Auftrag gegeben und am 5. Juni 1444 von
den kirchlichen Behörden abgenommen. Die
nicht sehr reiche sienesische Abteilung der
Nationalgalerie erfährt durch diese wichtige
Bilderserie, die erstmals von Berenson im
Burlington Magazin Sept. 1903 veröffentlicht
wurde, eine wesentliche Bereicherung (s.
Abb. S. 4 u. 6).
Die Correggio-Ausstellung
in Parma
Die offizielle Eröffnung der Ausstellung
ist jetzt, wie bereits gemeldet, auf den
21. April, den Geburtstag von Rom festge-
setzt worden; Prinzen des Königshauses wer-
den zugegen sein. Während der ganzen Aus-
stellungsdauer wird Parma zu einer Art
Kongreß- und Kunststadt gemacht werden.
Hier interessiert neben dem großen Sympho-
niekonzert des Wiener Symphonieorchesters
am 7. Mai vornehmlich der Internationale
Kongreß der Kunstkritiker und Kunsthisto-
riker, der am 11. Mai eröffnet wird. Prof.
Adolfo Venturi wird die Eröffnungsrede
halten. Interessant bleibt ferner noch der
Kongreß der Architekturhistoriker, der am
20. Mai stattfindet. Die Ausstellung wird bis
in den Herbst hinein geöffnet bleiben.
Ausstellungsprogramm des
Berliner Kupferstichkabinetts
Nachdem der erste Ausstellungszyklus
„Die Kunst der nordischen Völker und
Stämme“, durch den Prof. F. Winkler,
der Direktor des Berliner Kupfenstichkabi-
netts, die wichtigsten Schätze dieser Samm-
lung dem breiteren Publikum erschloß, abge-
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Fagerlin und sonstige gute Gemälde der
älteren D’dorfer und Münchener Schule
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laufen ist, sollen nunmehr im Programm für
1935/36 die romanischen Völker in derselben
Weise herausgestellt werden. Als Ueber-
gang zu diesem Zyklus wird eine Ausstel-
lung „Ursprung und erste Blüte der Gra-
phik“ vorbereitet, in der neben den wichtig-
sten Zeugnissen des Auslandes auch die
Frühzeit der deutschen Graphik mit Schon-
gauer, dem Hausbuchmeister, Meister E. S.
usw. behandelt werden soll. In der Reihe
der Gedächtnisausstellungen (Meil, Richter,
Baldung-Grien) wird das Andenken eines
um das Kupferstichkabinett besonders ver-
dienten Mannes geehrt: des Generalpost-
meisters von Nagel, dessen Sammlungen den
Grundstock der internationalen Bedeutung
des Berliner Kabinetts legten.
Menzel-Ankauf
der Dresdener Galerie
Die Dresdener Gemäldegalerie hat mit
Hilfe des Dresdener Museumsverein Menzels
bekanntes Gemälde „Sommernachmittag im
Tuilerien-Garten“, das 1867 nach der zweiten
Reise des Künstlers zur Pariser Weltaus-
stellung entstanden war, erworben.
Neuerwerbungen der
Berliner Nationalgalerie
In den Erdgeschoßräumen des Kronprin-
zenpalais sind jetzt die Neuerwerbungen aus
den beiden letzten Jahren ausgestellt. Wir
haben bereits in Nr. 9 eines der Haupt-
stücke, das Bildnis von Danneckers Frau
von Schick abgebildet und werden in einer
der folgenden Nummern in einem illustrier-
ten Bericht diese Ausstellung würdigen.
Aus der
Hamburger Kunsthalle
Die Hamburger Kunsthalle konnte auch
im Jahre 1934 eine Reihe Neuerwerbungen
tätigen. Der 85 jährige Hamburger Maler
Ferdinand Brütt stiftete anläßlich seiner
Kollektivausstellung im Kunstverein fünf Ge-
mälde. Die Landschaft „Abend in Tirol“ von
Friedrich Wasmann ist insofern für das Ham-
burger Museum bedeutsam, als bisher keine
Landschaft aus dieser Periode des Künstlers
— das Bild ist 1838 signiert — vertreten war.
Durch Professor Sieveking wurde die Ori-
ginaldecke des bereits im Museum befind-
lichen Speckter-Kabinetts gestiftet, durch
einen Kunstfreund der Ankauf des Gemäldes
„Hülltofthof“ (1932) von Emil Nolde ermög-
licht.
Die Bibliothek Barthou
Die Bibliothek des verstorbenen franzö-
sischen Außenministers Louis Barthou, eines
der bekanntesten französischen Bibliophilen,
die durch die Mes Albinet und Ader sowie
die Experten Blaizot Fils versteigert wurde,
erbrachte als Gesamtresultat 3 727 550 ffr., ein
Ergebnis, das selbst die größten Optimisten
überraschte. An einzelnen Preisen können
hier nur genannt werden 57 000 ffr. für die
Erstausgabe der „Fleur du Mal“ mit eigen-
händiger Widmung Baudelaires an Gauthier,
46 000 ffr. für Flauberts „Madame Bovary“ mit
Widmung an Edmond de Goncourt, 69 100 ffr.
für eine Ausgabe der „Chansons des Gueux“
mit 41 Originalkompositionen von Steinten.

Münchener Chronik
Im Münchener Kunstverein stellt
Prof. Fritz Behn eine Kollektion seiner neue-
sten Plastiken und Zeichnungen aus. Ferner
Herrn. Petzet, ein Schüler von Löfftz und
Schönleber, anläßlich seines 75. Geburtstages
eine Anzahl seiner Werke.
Hofrat Frz. Jos. Brakl f. Der im
81. Lebensjahre in München Verstorbene war
ursprünglich ein beliebter Operettentenor,
später Direktor des Gärtnerplatztheaters. Im
Jahre 1905 wandte er sich dem Kunsthandel
zu, 1913 errichtete er das bekannte Kunst-
haus am Beethovenplatz.

Neuordnung der
Breslauer Kunstsammlung
In 18monatiger Tätigkeit ist in Breslau
die Neuordnung des Schlesischen Museums
für Kunstgewerbe und Altertümer und des
Schloßmuseums durchgeführt worden. Zweck
der Arbeiten war, die Bestände nach histo-
rischen und sozialgeschichtlichen Gesichts-
punkten neu zu gliedern und dadurch allen
Schichten der Bevölkerung, namentlich auch
der Jugend, einen geschlossenen Ueberblick
über die historische Entwicklung zu ver-
mitteln. Die chronologische Anordnung ge-
schah so, daß die beiden Museen jetzt eine
innere Einheit bilden. Im einzelnen ist im
älteren Teil besonders die Eindeutschung des
Ostens an künstlerischen Zeugnissen aus dem
Mutterland und dem Siedlungsgebiet, ferner
die wirtschaftliche Schlüsselstellung der
Stadt Breslau sichtbar gemacht worden. Zu
neuer Wirkung kommen im Kunstgewerbe-
museum neben Werken Michael Willmanns
namentlich die Altertümer der Breslauer
Zünfte, im Schloßmuseum, das um fünfzehn
Räume bereichert werden konnte, die bäuer-
lichen Altertümer des Landes.


Sassetta, Der Tod des heiligen Franziskus
Neuerwerbung der National Gallery, London

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Erwerbung der Ethnolo-
gischen Sammlungen
in Göttingen
Auf der Versteigerung chinesischer KunS1 i
durch Paul Graupe in Berlin erwarb Dr-
L. Reidemeister für die Ethnologische1)
Sammlungen der Göttinger Universität z»1’1 |
wertvolle Figuren. Es handelt sich um einei1 ■
großen Buddhakopf aus Sandstein mit Reste®
von Bemalung auf Kreidegrund, aus de1 I
T’angzeit und um eine stehende Kuan-Yi®'
die einen Korb in der Linken trägt. DF
ganz archaisch wirkende Figur aus Sandstein i
mit Resten von Bemalung trägt reiche8 i
Schmuckgehänge. Sie gehört der Sui-Epoch1'
(581—618) an.
Kurznachrichten
München. Am 3. April wurde die Frühjahrsschau
Ständigen Kunstausstellung der Münchener Künstle1!
genossenschaft (Maximiliansstraße 26, altes Nation^1'
museum) eröffnet. Diese größte der ständigen Kunst'
ausstellungen Münchens enthält außer Malerei, Graph1,
und Plastik Kollektionen von Ludwig Bolgiano
J. Frz. Burke.
— Im Münchener Kunstverein stellt z. Zt. die Künstle1"
gruppe „Der Bund" aus.
Winterthur. Im Museum zu Winterthur hat Prof. Hab'1'
loser von der Universität Bern eine Renoir-Ausstellu®^
eröffnet, die neben fünfzig Gemälden beinahe das ganZ0
plastische Werk des Meisters und eine ansehnliche Zöh
von Handzeichnungen vereint.
Reims. Zum Andenken an den Sohn der Stadt W1*
anstaltet das Museum eine Gedächtnisausstellung Jed11'
Louis Forain. Das Museum zeigt vor allem die Ne®'
erwerbungen von Werken des Meisters, die hier
nirgends sonst studiert werden können.
London. M. Kenneth Clark, der Direktor der Nati®
nal Gallery, dem dieses Museum im Laufe der letzt®11
Jahre einige seiner glücklichsten Neuerwerbungen W”
dankt, unterzieht die Galerie einer planmäßigen Neü
Ordnung. Er betont vor allem die gute Sichtbarkeit dei
Einzelkunstwerks und stellt hinter diesem Prinzip hist®
rische Reihung zurück. Besondere Aufmerksamkeit wif
der Rahmung der Bilder geschenkt, die vielfach restau
riert oder durch neue Rahmen ersetzt wird. Auch wir
eine großzügige Beleuchtungsanlage eingebaut, die Q<3
gestatten soll, das Museum auch an dunklen Tagen u®c
an den Abenden zu besuchen.
Krakau. Im Frühjahr soll mit dem Neubau für d®'
Krakauer Nationalmuseum begonnen werden, das 1,1
letzter Zeit durch Schenkungen manchen Zuwachs er
halten hat. So vermachte Graf Rusiecki dem Muse®^
seine bedeutende Sammlung polnischer Spiegel d®'
18. Jahrhunderts und seltener polnischer Gläser, fern®
frühe Emailarbeiten, darunter als Hauptstück einen Re'r
quienschrein des 12. Jahrhunderts aus der Kathedra^
in Kruschwitz.
Schaffhausen. Die vor einigen Jahren schledf
restaurierten und nunmehr erneut gefährdeten Fresk®|
Tobias Stimmers am Hause „Zum Ritter" sollen
abgelöst und ins Museum „Allerheiligen" überfühi
werden.
Wien. Die Sezession hat ihre Frühjahrsa®5,
Stellung mit Bildern von Böhler, Dobrowsky, Elsne1’'
Huber, Kitt, Mandelsloh, Zülow u. a., Graphiken W11
Kubin und Plastiken von Wotruba und Anna Mahl®1^
eröffnet.

Amerikanische Notizen
Cambridge. Gabriel Wells hat der Harvard U®1!
versity die Marmorbüste Rene Descartes von LorenZj
Bernini, eine um 1646 entstandene Arbeit des gro߮1!
römischen Bildhauers, gestiftet.
New York. In Kunsthandelskreisen verlautet, d<®l
Mr. Henry Ford durch Vermittlung zweier New York®1^
Händler neuerdings für mehr als 100 000 $ frühes amei'f
konisches Mobiliar erworben habe.
— Wildenstein & Co. veranstaltet gegenwärtig ei®0
große Hubert Robert-Ausstellung, deren bereits im VoN
jahr in Paris gezeigter Grundstock durch Leihgaben a®3
amerikanischem Privatbesitz erweitert wurde.
Cleveland. Das Museum ist durch eine Stiftung vO1!
L. C. Hanna jr. in den Besitz einer größeren Reih0!
früher graphischer Blätter gelangt. Die größere Anzcih
entfällt auf Arbeiten deutscher Meister wie Dürer, Scho®:
gauer, Altdorfer.
Boston. Das Museum erwarb zu den bereits vo(
handenen zwei Oelgemälden von Degas das ausg®
zeichnete Pastell einer Tänzerin, früher im Besitz d®
Sammlung Bernheim Jeune und von Meier-Gräfe A
1880 datiert.

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Prof. Max Doerner, der bekannte Landschaftsmalfl
und Lehrer für Maltechnik an der Akademie der bilde11 |
den Künste in München, feierte seinen 65. Geburtstag!
Sein Buch „Malmaterial und seine Verwendung im Bild®»
ist in vier Auflagen erschienen und ins Englische übe'|
setzt. Die von ihm seit 30 Jahren vertretene Method®'
die Konservierung vor die Restaurierung alter Bilder 2
stellen, hat sich heute allgemein durchgesetzt. Im ln
und Ausland wurde sein Rat bei gefährdeten wertvoll®
Gemälden vielfach in Anspruch genommen.

Direktion: D r. A. Breuer. Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Werner Richard Deusch. — Vertretungen im Inland: München; Ludwig F. Fuchs, Kaulbachstr. 92 / K ö I n : K. H. Bodensiek, Köln-Holweide,
Siebenrabengasse 9 {Tel. 62 400). Vertretungen im Ausland : England : Dr. Gustav Delbanco, 4, Lawn Road, London/ Frankreich : Geschäftsstelle in Paris. Directeur de notre Bureau Parisien : Dr. J. I. de
Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16e, Tel.: Jasmin 18—90; Redacteur: Dr. Fritz Neugass, 11, rue Toullier, Paris 5e. / Holland: Dr. W. Mautner, 13, Haringvlietstraat, Amsterdam/Italien : Gerhard Reinboth, 213, Via
Posillipo, Neapel / Oesterreich: Dr. Stefan Poglayen-Neuwall, Schulhof 4, Wien / Rußland: Paul Ettinger, 10—92, Nowo-Basmannaja, Moskau (66). —• Erscheint im Weltkunst-Verlag G. m. b. H., Berlin
W 62. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag. Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den An-
zeigenteil: Chr. Rose. Mit einem * gekennzeichnete Abbildungen stehen außerhalb der redaktionellen Verantwortung. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe
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Erwerbung eines Manuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck: Achterberg & Co., GmbH., Berlin SW 61. D. A. IV. V. 2591.

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