DIE WELTKUNST
Werner Scholz, Mädchen im Gebet
Ausstellung von Neuerwerbungen der
Nationalgalerie, Berlin
(Aufnahme F. Nitzscne)
stark bewegte Begrüßungsszene aus der Ko-
penhagener Zeit und anderes mehr. Auch die
Erwerbung einer kleinen, sehr ausdrucksvol-
len Porträtskizze von Caspar David Friedrich
ist gelungen.
Die Blätter der großen romantischen
Künstler sind einfarbig. Wem aber sonst die
ausgesprochene Farbigkeit dieser Romantiker
vertraut ist, wird es als durchaus folgerichtig
empfinden, daß Dr. Hanfstängl bei den
Erwerbungen auch für seine neue Abteilung
den farbig und formal starken Stücken den
Vorrang gab. Hier konnte er zwar aus großer
Materialfülle wählen, wenn er auch wieder-
um durch die nun einmal verfügbaren Mittel
nicht in der Lage war, umfangreichere Werke
anzuschaffen und sich so im wesentlichen auf
das Aquarell und die Zeichnung beschränken
mußte. Was unter den obwaltenden Umstän-
den dennoch zusammenkam, gibt ein äußerst
eindringliches Bild von dem Reichtum und
der Stärke unserer gegenwärtigen Kunst. Von
den Hofer, Dix, Werner Scholz (s. Abb.).
Thoms, Meyboden, Partikel, Unold, Hans
Braun und vielen anderen sind sehr bezeich-
nende Stücke erworben. Der Eindruck, daß
nicht nach Namen und Richtungen, sondern
nach Leistungen gewählt wurde, macht sich
überall spürbar. Man ging, wie die beiden
Tuschzeichnungen Peter Fischers zeigen, we-
der an den beruhigten, aber beseelten For-
men heutigen Schaffens vorüber, noch an den
hervorragenden zeichnerischen Leistungen,
die unsere jungen Bildhauer aufzuweisen
haben. Zwei kleinere Plastiken, ein Granit-
kopf von Utech und eine Bronze von Hein-
rich Kirchner, schließen diese glücklichen
Erwerbungen sinnvoll ab. Z e e c k
GALERIE
HABERSTOCK
BERLIN W9, BELLEVUESTR. 15
sucht stu kaufen:
Meisterwerke
von Altdorfer, Amberger, L. Beck, Burkmair,
Cranach, Dünwege, Elsheimer, Frueauf,
Baldung Grien, Hausbuchmeister,
J. Koerbecke, Kulmbach, Stefan Lochner,
H. Maler, Meister von Messkirch, L. Moser,
H. Multscher, M. Pacher, Rottenhammer,
Schaffner, Schongauer, Strigel, K. Witz
von Holländern und Flamen des
17. Jahrhunderts
A. Cuyp, Hals, v. d. Heyden, P. de
Hooch, J. van Huysum, W. Kalf, Maes,
Metsu, Rembrandt, Ruisdael, R. Ruysch,
Steen, Terborch, E. de Witte, Philips
Wouverman, Van Dyck, Rubens und ihre
hervorragenden Zeitgenossen
von Meistern des 19. Jahrhunderts
Böcklin, Feuerbach, C. D. Friedrich, Gärt-
ner, A. Graff, W. Kobell, J. A. Koch,
Leibi, Lenbach (nur Bismarckporträts),
Marees, Menzel (nur Oelgemälde), Oli-
vier, Rayski, Ludwig Richter, Ph. O.
Runge, Schnorr v. Carolsfeld, Schuch,
Schwind, Spitzweg, Tischbein, Thoma
(nur Hauptwerke aus der Frühzeit),
Trübner (vor allem Landschaften), Uhde
Jahrg. IX, Nr. 16 vom 21. April 1^23
Ständige
Kunstausstellung
der Münchener Künstler-Genossenschaft
MÜNCHEN
Maximilianstrasse 26
Gemälde ♦ Graphik * Plastik
Geöffnet von 9-6 Uhr, Sonntags von 10-1 Uhr
Eintritt 30 Pfennige
londoner Kunstbericf)i
doch keineswegs im
e r i e , Berlin
(Aufnahme F. Nitzsche)
und
und
profan^
Tafelg”'
London, 12. April 1935
£ 1200 (Photo Christie's)
seine hohe Bewertung
Verhältnis zu seinen Leistungen. Er ist ein
geschickter Epigone ostasiatischer Holz-
schneider und Aquarellisten.
stattfindet, ist das
kette Karls V., Gold
Brillanten besetzt, aus 22 breiten Plaketten
zusammengefügt, mit einem großen Anhänger-
Von Karls königlichem Gegner, Franz I. von
Frankreich ist ein kleineres und zierlicheres
Schmuckstück zu sehen, ein 8teiliger Parfum'
behälter aus fein ziseliertem Gold.
Aus späterer Zeit stammen die mächtigen
Tafelservice Ludwigs XV. und des Versailler
Hofes. Zahlreiche Schmuckstücke der Marie'
Antoinette und kostbare Geschenke an ihr®
Freunde füllen andere Vitrinen. Und, seit'
samer Gegensatz zu dem Blitzen und Fun'
kein des Rokokoschmucks, die schweren und
stumpfen Halbedelsteine, aus denen die napo'
leonische Zeit ihre strengen Schmuckgarni'
turen zusammensetzte! Es ist rührend»
zwischen dem schönen Silbergeschirr del
Empirezeit eine kleine, einfache Kaffeekann”
mit Elfenbeingriff zu finden: das letzte Wert'
stück, das Napoleon I. auf St. Helena einem
seiner Generäle schenkte. Dr. F. N.
die
die
zu
Runge, Teilskizze zum Bildnis der Eltern
Ausstellung von Neuerwerbungen der Nationalgal <
Joseph Crawhall, Die Ente
52 : 45 cm — Slg. J. A. Coats
Versteigerung: Christie’s,
Zuschlagspreis
Die Versteigerung der Sammlung eines
Erben der berühmten Collection Coats
bei Christi es am 12. April bildete den
erfolgreichen Abschluß der ersten Hälfte der
diesjährigen Auktionssaison. Die Sammlung
hatte ein sehr persönliches Gesicht: eine
Liebe zu dem malerisch Virtuosen, dem far-
bigen Schimmer einer heiter gesehenen Welt
bestimmte die Auswahl. Corot, Monticelli,
Bonington, Crawhall waren je durch eine
größere Reihe von Werken vertreten, Corot
durch 9 Landschaften seiner späten Periode.
Zwei der besten brachten annähernd je
£ 1000.—.—. die übrigen bewegten sich zu-
meist um £ 400.—.— und £ 500.—.— herum.
Die Monticellis bildeten eine Serie von Mei-
sterwerken des Künstlers, wie sie wohl seit
langem nicht mehr auf dem Markt erschie-
nen sind. £ 400.—.— wurde für das schönste
— Gruppe von Damen im Park — gegeben,
andere größere Bilder brachten zwischen
£ 130.—.— und £ 200.—.—, einige unbedeu-
tendere kleine Stücke ca. £ 20.—.—.
Von Bonington, von dem nur ganz selten
etwas herauskommt, wurden Aquarelle mit
£ 70.—.— und 90.—.— verkauft, was, ver-
glichen mit Preisen, die für andere englische
Aquarellisten angelegt werden, nicht zu teuer
scheint. Ein größeres Oelgemälde, Land-
schaft mit Wagen — Replik eines Bildes in
der Wallace Collection — brachte £1260.—.—,
eine kleine Küstenlandschaft mit Figuren
£ 950.—.—.
Die Sensation der Auktion waren jedoch
die Arbeiten von Joe Crawhall. Hätte
nicht eine seiner Malereien auf Leinen — eine
auffliegende Ente (s. Abb.) — den nicht ganz
unansehnlichen Preis von £ 1200.—.—- und
andere ähnliche Arbeiten je mehrere hun-
derte Pfund erzielt, brauchte seiner wahr-
haftig keine Erwähnung getan zu werden.
Obgleich angeblich Whistler den Schotten
Crawhall — der kurz vor dem Kriege starb
— für ein Genie angesehen haben soll, steht
Germanische Kunst
in Düsseldorf
Das Stadtmuseum Düsseldorf ha*
eine übersichtliche, einprägsame Schausamn’'
lung germanischer Vor- und Frühgeschichte
in drei Sälen aufgebaut und nunmehr de*
Oeffentlichkeit übergeben. Die riesige Füll”
heimischer Altertümer aus unzählig viele”
Fundstätten veranschaulicht sinnfällig da5
Unter den wenigen alten Meistern der
Sammlung befand sich eines der besten Fa-
milienporträts von Cornelis de Vos, es er-
zielte £ 1800.-—-.—, ein großes etwas farbloses
Stilleben von Beyeren brachte den hohen
Preis von £ 840.—.—, ein großes Stilleben
von Kaiff £ 2100.—.—.
Von den Londoner Ausstellungen,
kürzlich stattfanden, ist vor allem
Forain-Ausstellung bei T o o t h
erwähnen. Das französische 19. Jahrhundert
ragte durch ihn, der als 80jähriger vor
2 Jahren starb, noch bis in unsere Tage hin-
ein. Degas, Lautrec stehen als große Schatten
hinter seinem Werk, die Assoziation mit
ihnen kommt Forain nicht gerade zugute.
Pinsel und Stift handhabt er mit größter
Leichtigkeit, aber fast macht es den Eindruck,
als gelänge ihm alles allzu leicht. Diese Un-
beschwertheit des Ausdrucks nimmt seiner
Karikatur etwas von ihrer Schärfe; die Skiz-
zenhaftigkeit seines Striches wird zu sehr zur
Methode: die Andeutung und Abstraktion, die
bei Lautrec oder Daumier Spannung ist, führt
bei ihm zur Ermüdung. Uns heute scheinen
seiner Gesellschaftskritik, der die Bilder die-
nen, die häufig etwas altmeisterlichen Farb-
ideen nicht recht angemessen zu sein. Sein
historischer Standort jedoch — das dürfen
wir nicht vergessen — ist das fin de siede,
das Verhältnis von Mittel und Zweck ändert
sich notwendigerweise mit der Epoche, und
wenn uns sein delikater Vortrag proletari-
schen Elends unangemessen erscheint, so nur
darum, weil wir heute an lautere Methoden
gewohnt sind.
Bei Wildenstein, der seit kurzem eine
Filiale in London unterhält, ist eine Serie
Utrillos aus den letzten 10 Jahren ausgestellt,
Abwandlungen des gleichen Themas, das
Utrillo kreierte, Porträts französischer Klein-
stadtstraßen, beschauliche Architekturbilder
von sachlicher Intimität. Die Wiederholung
ist ermüdend, so charmant das einzelne Bild
auch sein mag, der Niedergang in der Quali-
tät seiner Produktion — deren Verwandt-
schaft zur art populaire ihren Reiz und ihre
Begrenztheit bezeichnet — unableugbar. D.
meinen Interesse einen großen kunst- ””
kulturgeschichtlichen Wert. Vor allem kau11
man in einer solchen Schau den Wandel
der kirchlichen zur profanen Kunst verfolge”
und an den ausgestd1'
ten Werken die Bede”'
tung der Zeit, ihr”*
Mäzene und Auftrag'
geber ablesen. We””
das frühe Mittelalte1
seinen ganzen Reicht””1
auf die kirchliche”
Dinge und den Schmuck
des religiösen und je”'
seitigen Lebens konze”'
trierte, so findet ma”
mit dem Anbruch der
Renaissance allemensch'
liehen Dinge in de”
Vordergrund treten: J”'
welen der Könige
Fürsten, Kronen
Ehrendegen,
Kelche und
schirr, Leuchter, Bowlen-
kunstvolle Salzfäßche”
und Parfumfläschche”
königlicher Frauen.
In der großen GoU'
schmiedeausstellung, di”
in der G a 1 e r i e
Mellerio in Pari5
Hauptstück die Hals-
mit Perlen, Rubinen un”
EUGEN PEISSAK
Antiquitäten / Gemälde alter Meister / Alte Teppiche / Gobelins und Aubussons
Berlin W62, Liiizowplalz 1 Tel. B2 Lüizow 5036
Eingang Lützowstraße
-
Kunst in Budapest
In Budapest findet z. Zt. die Nationale
Kunstausstellung statt, die, als 3. Veranstal-
tung dieser Art, das Bestreben zeigt, einen
Ueberblick über das gesamte ungarische
Kunstschaffen der Gegenwart zu vermitteln.
256 Künstler sind mit 428 Werken vertreten.
Als gelungenste kann die Abteilung der Ma-
lerei gelten, die tatsächlich sämtliche Rich-
tungen und auch die besten Künstler zur
Anschauung bringt, wenn auch — wie mei-
stens bei derartigen Massenveranstaltungen
— das retardierende, akademische Element
zahlenmäßig überwiegt.
Eine Auswahl des Schloßinventars des
kürzlich verstorbenen Sammlers Max Schmidt
kam am 8. April im Ernst-Museum in
Budapest zur Versteigerung. Ganz
gute Preise erzielten ungarische Bilder aus
dem vorigen Jahrhundert, der Höchstpreis
von 9000 Pengö wurde für eine mythologische
Komposition des ungarischen Biedermeier-
Malers Käroly Brockv gezahlt. Die „Amo-
retten“ von Gyula v. Benczur fanden für den
ansehnlichen Betrag von 4400 Pengö einen
Abnehmer. Von Porzellanen wurden auffal-
lend gute Preise für altes ungarisches Por¬
zellan gezahlt, verhältnismäßig höhere, als
für gleichrangige ausländische Stücke. Ein
Service der alten Herender Fabrik erreichte
1150 Pengö.
In Hajduböszörmeny starb im 49. Lebens-
jahr der Maler Nikolaus Käplär. Er
war hauptsächlich Landschafter und ein be-
rufener und eigenartiger Gestalter der Hor-
tobägv — des ungarischen „Wild-West“ —,
jener merkwürdigen Landschaft in der Nähe
der Stadt Debreczen, mitten in der unga-
rischen Tiefebene. Die eigenartigen atmo-
sphärischen Erscheinungen der Landschaft
und der sonderbare Reiz der endlosen Fläche
mit den vielfältigen Wolkenformationen
eines unermeßlichen Horizontes bildeten das
immer wiederkehrende, in allen Variationen
gestaltete Thema Käplärs. Die Verwachsen-
heit mit dem Boden, dem er entstammte, wo
er seine Kindheit und seine Jünglingsjahre
als Hirte verbrachte, verleihen diesen Bil-
dern einen eigenartigen Reiz. Dr. E. M. H.
Alte Goldschmiedekunst
Eine Ausstellung alten Schmucks und alter
Goldschmiedekunst hat neben ihrem allge-
Werden und Wachsen der Leistungen ””
der völkischen Kultur unserer Urahnen. D‘C
markantesten Funde auf deutschem Boden
Kult-, Haus-, Jagdgerät, Waffen, Kleidu”F
Schmuck u. a. — in naturgetreuen Kopi”t
ergeben, mit Originalstücken durchsetzt.
lebendiges Bild der kulturellen Entwicklung’
_S
Geißelung. Italien, 15. Jahrhundert
Sammlung Kardinal Verdier
Goldschmiede-Ausstellung der Galerie Melleri0
Paris (Photo Meller'0
PAUL GLASER
BERLIN W9 / BELLEVUESTRASSE 16
TEL. LBTZOW B2 4667
ANTIKES SILBER
ANTIQUITÄTEN und
ALT-CHINA¬
PORZELLAN
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Werner Scholz, Mädchen im Gebet
Ausstellung von Neuerwerbungen der
Nationalgalerie, Berlin
(Aufnahme F. Nitzscne)
stark bewegte Begrüßungsszene aus der Ko-
penhagener Zeit und anderes mehr. Auch die
Erwerbung einer kleinen, sehr ausdrucksvol-
len Porträtskizze von Caspar David Friedrich
ist gelungen.
Die Blätter der großen romantischen
Künstler sind einfarbig. Wem aber sonst die
ausgesprochene Farbigkeit dieser Romantiker
vertraut ist, wird es als durchaus folgerichtig
empfinden, daß Dr. Hanfstängl bei den
Erwerbungen auch für seine neue Abteilung
den farbig und formal starken Stücken den
Vorrang gab. Hier konnte er zwar aus großer
Materialfülle wählen, wenn er auch wieder-
um durch die nun einmal verfügbaren Mittel
nicht in der Lage war, umfangreichere Werke
anzuschaffen und sich so im wesentlichen auf
das Aquarell und die Zeichnung beschränken
mußte. Was unter den obwaltenden Umstän-
den dennoch zusammenkam, gibt ein äußerst
eindringliches Bild von dem Reichtum und
der Stärke unserer gegenwärtigen Kunst. Von
den Hofer, Dix, Werner Scholz (s. Abb.).
Thoms, Meyboden, Partikel, Unold, Hans
Braun und vielen anderen sind sehr bezeich-
nende Stücke erworben. Der Eindruck, daß
nicht nach Namen und Richtungen, sondern
nach Leistungen gewählt wurde, macht sich
überall spürbar. Man ging, wie die beiden
Tuschzeichnungen Peter Fischers zeigen, we-
der an den beruhigten, aber beseelten For-
men heutigen Schaffens vorüber, noch an den
hervorragenden zeichnerischen Leistungen,
die unsere jungen Bildhauer aufzuweisen
haben. Zwei kleinere Plastiken, ein Granit-
kopf von Utech und eine Bronze von Hein-
rich Kirchner, schließen diese glücklichen
Erwerbungen sinnvoll ab. Z e e c k
GALERIE
HABERSTOCK
BERLIN W9, BELLEVUESTR. 15
sucht stu kaufen:
Meisterwerke
von Altdorfer, Amberger, L. Beck, Burkmair,
Cranach, Dünwege, Elsheimer, Frueauf,
Baldung Grien, Hausbuchmeister,
J. Koerbecke, Kulmbach, Stefan Lochner,
H. Maler, Meister von Messkirch, L. Moser,
H. Multscher, M. Pacher, Rottenhammer,
Schaffner, Schongauer, Strigel, K. Witz
von Holländern und Flamen des
17. Jahrhunderts
A. Cuyp, Hals, v. d. Heyden, P. de
Hooch, J. van Huysum, W. Kalf, Maes,
Metsu, Rembrandt, Ruisdael, R. Ruysch,
Steen, Terborch, E. de Witte, Philips
Wouverman, Van Dyck, Rubens und ihre
hervorragenden Zeitgenossen
von Meistern des 19. Jahrhunderts
Böcklin, Feuerbach, C. D. Friedrich, Gärt-
ner, A. Graff, W. Kobell, J. A. Koch,
Leibi, Lenbach (nur Bismarckporträts),
Marees, Menzel (nur Oelgemälde), Oli-
vier, Rayski, Ludwig Richter, Ph. O.
Runge, Schnorr v. Carolsfeld, Schuch,
Schwind, Spitzweg, Tischbein, Thoma
(nur Hauptwerke aus der Frühzeit),
Trübner (vor allem Landschaften), Uhde
Jahrg. IX, Nr. 16 vom 21. April 1^23
Ständige
Kunstausstellung
der Münchener Künstler-Genossenschaft
MÜNCHEN
Maximilianstrasse 26
Gemälde ♦ Graphik * Plastik
Geöffnet von 9-6 Uhr, Sonntags von 10-1 Uhr
Eintritt 30 Pfennige
londoner Kunstbericf)i
doch keineswegs im
e r i e , Berlin
(Aufnahme F. Nitzsche)
und
und
profan^
Tafelg”'
London, 12. April 1935
£ 1200 (Photo Christie's)
seine hohe Bewertung
Verhältnis zu seinen Leistungen. Er ist ein
geschickter Epigone ostasiatischer Holz-
schneider und Aquarellisten.
stattfindet, ist das
kette Karls V., Gold
Brillanten besetzt, aus 22 breiten Plaketten
zusammengefügt, mit einem großen Anhänger-
Von Karls königlichem Gegner, Franz I. von
Frankreich ist ein kleineres und zierlicheres
Schmuckstück zu sehen, ein 8teiliger Parfum'
behälter aus fein ziseliertem Gold.
Aus späterer Zeit stammen die mächtigen
Tafelservice Ludwigs XV. und des Versailler
Hofes. Zahlreiche Schmuckstücke der Marie'
Antoinette und kostbare Geschenke an ihr®
Freunde füllen andere Vitrinen. Und, seit'
samer Gegensatz zu dem Blitzen und Fun'
kein des Rokokoschmucks, die schweren und
stumpfen Halbedelsteine, aus denen die napo'
leonische Zeit ihre strengen Schmuckgarni'
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zwischen dem schönen Silbergeschirr del
Empirezeit eine kleine, einfache Kaffeekann”
mit Elfenbeingriff zu finden: das letzte Wert'
stück, das Napoleon I. auf St. Helena einem
seiner Generäle schenkte. Dr. F. N.
die
die
zu
Runge, Teilskizze zum Bildnis der Eltern
Ausstellung von Neuerwerbungen der Nationalgal <
Joseph Crawhall, Die Ente
52 : 45 cm — Slg. J. A. Coats
Versteigerung: Christie’s,
Zuschlagspreis
Die Versteigerung der Sammlung eines
Erben der berühmten Collection Coats
bei Christi es am 12. April bildete den
erfolgreichen Abschluß der ersten Hälfte der
diesjährigen Auktionssaison. Die Sammlung
hatte ein sehr persönliches Gesicht: eine
Liebe zu dem malerisch Virtuosen, dem far-
bigen Schimmer einer heiter gesehenen Welt
bestimmte die Auswahl. Corot, Monticelli,
Bonington, Crawhall waren je durch eine
größere Reihe von Werken vertreten, Corot
durch 9 Landschaften seiner späten Periode.
Zwei der besten brachten annähernd je
£ 1000.—.—. die übrigen bewegten sich zu-
meist um £ 400.—.— und £ 500.—.— herum.
Die Monticellis bildeten eine Serie von Mei-
sterwerken des Künstlers, wie sie wohl seit
langem nicht mehr auf dem Markt erschie-
nen sind. £ 400.—.— wurde für das schönste
— Gruppe von Damen im Park — gegeben,
andere größere Bilder brachten zwischen
£ 130.—.— und £ 200.—.—, einige unbedeu-
tendere kleine Stücke ca. £ 20.—.—.
Von Bonington, von dem nur ganz selten
etwas herauskommt, wurden Aquarelle mit
£ 70.—.— und 90.—.— verkauft, was, ver-
glichen mit Preisen, die für andere englische
Aquarellisten angelegt werden, nicht zu teuer
scheint. Ein größeres Oelgemälde, Land-
schaft mit Wagen — Replik eines Bildes in
der Wallace Collection — brachte £1260.—.—,
eine kleine Küstenlandschaft mit Figuren
£ 950.—.—.
Die Sensation der Auktion waren jedoch
die Arbeiten von Joe Crawhall. Hätte
nicht eine seiner Malereien auf Leinen — eine
auffliegende Ente (s. Abb.) — den nicht ganz
unansehnlichen Preis von £ 1200.—.—- und
andere ähnliche Arbeiten je mehrere hun-
derte Pfund erzielt, brauchte seiner wahr-
haftig keine Erwähnung getan zu werden.
Obgleich angeblich Whistler den Schotten
Crawhall — der kurz vor dem Kriege starb
— für ein Genie angesehen haben soll, steht
Germanische Kunst
in Düsseldorf
Das Stadtmuseum Düsseldorf ha*
eine übersichtliche, einprägsame Schausamn’'
lung germanischer Vor- und Frühgeschichte
in drei Sälen aufgebaut und nunmehr de*
Oeffentlichkeit übergeben. Die riesige Füll”
heimischer Altertümer aus unzählig viele”
Fundstätten veranschaulicht sinnfällig da5
Unter den wenigen alten Meistern der
Sammlung befand sich eines der besten Fa-
milienporträts von Cornelis de Vos, es er-
zielte £ 1800.-—-.—, ein großes etwas farbloses
Stilleben von Beyeren brachte den hohen
Preis von £ 840.—.—, ein großes Stilleben
von Kaiff £ 2100.—.—.
Von den Londoner Ausstellungen,
kürzlich stattfanden, ist vor allem
Forain-Ausstellung bei T o o t h
erwähnen. Das französische 19. Jahrhundert
ragte durch ihn, der als 80jähriger vor
2 Jahren starb, noch bis in unsere Tage hin-
ein. Degas, Lautrec stehen als große Schatten
hinter seinem Werk, die Assoziation mit
ihnen kommt Forain nicht gerade zugute.
Pinsel und Stift handhabt er mit größter
Leichtigkeit, aber fast macht es den Eindruck,
als gelänge ihm alles allzu leicht. Diese Un-
beschwertheit des Ausdrucks nimmt seiner
Karikatur etwas von ihrer Schärfe; die Skiz-
zenhaftigkeit seines Striches wird zu sehr zur
Methode: die Andeutung und Abstraktion, die
bei Lautrec oder Daumier Spannung ist, führt
bei ihm zur Ermüdung. Uns heute scheinen
seiner Gesellschaftskritik, der die Bilder die-
nen, die häufig etwas altmeisterlichen Farb-
ideen nicht recht angemessen zu sein. Sein
historischer Standort jedoch — das dürfen
wir nicht vergessen — ist das fin de siede,
das Verhältnis von Mittel und Zweck ändert
sich notwendigerweise mit der Epoche, und
wenn uns sein delikater Vortrag proletari-
schen Elends unangemessen erscheint, so nur
darum, weil wir heute an lautere Methoden
gewohnt sind.
Bei Wildenstein, der seit kurzem eine
Filiale in London unterhält, ist eine Serie
Utrillos aus den letzten 10 Jahren ausgestellt,
Abwandlungen des gleichen Themas, das
Utrillo kreierte, Porträts französischer Klein-
stadtstraßen, beschauliche Architekturbilder
von sachlicher Intimität. Die Wiederholung
ist ermüdend, so charmant das einzelne Bild
auch sein mag, der Niedergang in der Quali-
tät seiner Produktion — deren Verwandt-
schaft zur art populaire ihren Reiz und ihre
Begrenztheit bezeichnet — unableugbar. D.
meinen Interesse einen großen kunst- ””
kulturgeschichtlichen Wert. Vor allem kau11
man in einer solchen Schau den Wandel
der kirchlichen zur profanen Kunst verfolge”
und an den ausgestd1'
ten Werken die Bede”'
tung der Zeit, ihr”*
Mäzene und Auftrag'
geber ablesen. We””
das frühe Mittelalte1
seinen ganzen Reicht””1
auf die kirchliche”
Dinge und den Schmuck
des religiösen und je”'
seitigen Lebens konze”'
trierte, so findet ma”
mit dem Anbruch der
Renaissance allemensch'
liehen Dinge in de”
Vordergrund treten: J”'
welen der Könige
Fürsten, Kronen
Ehrendegen,
Kelche und
schirr, Leuchter, Bowlen-
kunstvolle Salzfäßche”
und Parfumfläschche”
königlicher Frauen.
In der großen GoU'
schmiedeausstellung, di”
in der G a 1 e r i e
Mellerio in Pari5
Hauptstück die Hals-
mit Perlen, Rubinen un”
EUGEN PEISSAK
Antiquitäten / Gemälde alter Meister / Alte Teppiche / Gobelins und Aubussons
Berlin W62, Liiizowplalz 1 Tel. B2 Lüizow 5036
Eingang Lützowstraße
-
Kunst in Budapest
In Budapest findet z. Zt. die Nationale
Kunstausstellung statt, die, als 3. Veranstal-
tung dieser Art, das Bestreben zeigt, einen
Ueberblick über das gesamte ungarische
Kunstschaffen der Gegenwart zu vermitteln.
256 Künstler sind mit 428 Werken vertreten.
Als gelungenste kann die Abteilung der Ma-
lerei gelten, die tatsächlich sämtliche Rich-
tungen und auch die besten Künstler zur
Anschauung bringt, wenn auch — wie mei-
stens bei derartigen Massenveranstaltungen
— das retardierende, akademische Element
zahlenmäßig überwiegt.
Eine Auswahl des Schloßinventars des
kürzlich verstorbenen Sammlers Max Schmidt
kam am 8. April im Ernst-Museum in
Budapest zur Versteigerung. Ganz
gute Preise erzielten ungarische Bilder aus
dem vorigen Jahrhundert, der Höchstpreis
von 9000 Pengö wurde für eine mythologische
Komposition des ungarischen Biedermeier-
Malers Käroly Brockv gezahlt. Die „Amo-
retten“ von Gyula v. Benczur fanden für den
ansehnlichen Betrag von 4400 Pengö einen
Abnehmer. Von Porzellanen wurden auffal-
lend gute Preise für altes ungarisches Por¬
zellan gezahlt, verhältnismäßig höhere, als
für gleichrangige ausländische Stücke. Ein
Service der alten Herender Fabrik erreichte
1150 Pengö.
In Hajduböszörmeny starb im 49. Lebens-
jahr der Maler Nikolaus Käplär. Er
war hauptsächlich Landschafter und ein be-
rufener und eigenartiger Gestalter der Hor-
tobägv — des ungarischen „Wild-West“ —,
jener merkwürdigen Landschaft in der Nähe
der Stadt Debreczen, mitten in der unga-
rischen Tiefebene. Die eigenartigen atmo-
sphärischen Erscheinungen der Landschaft
und der sonderbare Reiz der endlosen Fläche
mit den vielfältigen Wolkenformationen
eines unermeßlichen Horizontes bildeten das
immer wiederkehrende, in allen Variationen
gestaltete Thema Käplärs. Die Verwachsen-
heit mit dem Boden, dem er entstammte, wo
er seine Kindheit und seine Jünglingsjahre
als Hirte verbrachte, verleihen diesen Bil-
dern einen eigenartigen Reiz. Dr. E. M. H.
Alte Goldschmiedekunst
Eine Ausstellung alten Schmucks und alter
Goldschmiedekunst hat neben ihrem allge-
Werden und Wachsen der Leistungen ””
der völkischen Kultur unserer Urahnen. D‘C
markantesten Funde auf deutschem Boden
Kult-, Haus-, Jagdgerät, Waffen, Kleidu”F
Schmuck u. a. — in naturgetreuen Kopi”t
ergeben, mit Originalstücken durchsetzt.
lebendiges Bild der kulturellen Entwicklung’
_S
Geißelung. Italien, 15. Jahrhundert
Sammlung Kardinal Verdier
Goldschmiede-Ausstellung der Galerie Melleri0
Paris (Photo Meller'0
PAUL GLASER
BERLIN W9 / BELLEVUESTRASSE 16
TEL. LBTZOW B2 4667
ANTIKES SILBER
ANTIQUITÄTEN und
ALT-CHINA¬
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