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DIE WELIKUNST


Nachrichten

Jahrg. IX, Nr. 26 vom 30. Juni

von Überall

Gemälde
erster Meister
Julius SGblesinger
Berlin W 35, Viktoriastr.
Tel. Kurfürst 0513

14- JULI

Umgestaltung der
Hamburger Kunsthalle
In den Monaten August 1934 bis Mai 1935
wurde die Gemäldegalerie der Kunsthalle zu
Hamburg einer völligen Neuordnung unter-
zogen. Die bisherigen Abteilungen „Aeltere
Meister“, „Neuere Meister“ und „Hamburgei’
Meister“ wurden zusammengelegt und aus
diesem Gesamtbestande zwei große Abteilun-
gen gebildet: eine S c h a u Sammlung, die
eigentliche Galerie, sowie eine Studien-

sammlung, eine Art öffentliches Magazin. Als
Drittes wurde ein Ausstellungstrakt geschaf-
fen, in dem laufend Sonderausstellungen aus
dem Gemäldebestande der Kunsthalle, berei-
chert durch Leihgaben, dem Besucher der
Kunsthalle die Hamburger Bilder in immer
neu- und andersartiger Beleuchtung zeigen
sollen. Dieser Ausstellungstrakt wurde be-
reits im September 1934 durch die Ausstellung
„Das Bild der Landschaft“ eröffnet. Jetzt
wurde die Schausammlung als Zweites der
Oeffentlichkeit übergeben.
Anstelle einer Vielzahl nur durch jedes-
mal andersartige Wandmusterung charakteri-
sierter Räume, in denen, jeweils nach deko-
rativen Gesichtspunkten gehängt, die ver-
schiedenartigsten Bilder zur Ausstellung ge-
langt waren, ist jetzt ein einheitlicher Rund-
gang geschaffen worden. Die ganze Schau-
sammlung ist durch einen hellen, neutral-
tonigen Anstrich vereinheitlicht worden, der
den Charakter der Räume nicht mehr durch
die Wände, sondern durch die Kunstwerke
selbst bestimmen läßt. Man hat nicht mehr
nach Nationen geschieden, sondern nach
innerer Zusammengehörigkeit des Stilcharak-
iers jeden Raum mit jeweils zusammenstim-
menden Bildern gehängt. Dadurch, daß man
nur noch das Wichtigste und Eindruckvollste
für diese Schausammlung auswählte, ist es
zu einer fast unbeeinträchtigten Wirkung
jedes einzelnen der Werke gekommen.
Ein Vorschlag zur Auswertung
musealer Magazinbestände
In der Hauptversammlung des Barmer
Kunstvereins wurde kürzlich der Vor-
schlag gemacht, daß angesichts des unge-
heuren Materials schönster Werke, das in
den Magazinen der staatlichen Museen auf-
gestapelt sei und einfach nicht angefordert
werden könne, da die Versicherungskosten
für die ausstellenden Vereine zu hoch seien,
es an der Zeit wäre, die Regierung darauf
hinzu weisen, bei der Versicherung ihres ge-
samten musealen Kunstgutes Transport und
Ausstellungsversicherung mit einzubeziehen.
Sicherlich würden sich die Versicherungsge-
sellschaften hierzu bereitfinden. Damit wür-
den für die kleineren Galerien in ganz
Deutschland die enormen Versicherungs-
kosten bei Ausstellungen fortfallen und' wert-
voller Kunstbesitz der Nation, der jetzt in

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KVSMISSEV & BIELENBERG
BERLIN SW, WILHELMSTR. io? A 2 FLORA 5178

Gemälde zu kaufen gesucht:
Braith, Achenbach, Lier, Schleich,
Kröner, Zügel (Schafe), Spitzweg, Schuch,
Fagerlin und sonstige gute Gemälde der
älteren D’dorfer und Münchener Schule
GALERIE G. PAFFRATH
Düsseldorf. Königsallee 46

den paar Hauptstädten in den Magazinen
auf gestapelt sei, könne in wertvollen Wan-
derausstellungen in ganz Deutschland gezeigt
werden und so seinen Zweck erfüllen.
Preise der Morgan-Auktion
Die Versteigerung der Miniaturen-Samm-
lung J. Pierpont Morgan durch C h r i s t i e’s
in London am 24.-27. Juni brachte bei
einem Gesamtergebnis von & 70 040 ausge-
zeichnete, vielfach nicht erwartete Preise.
Die Sensation war der erste Tag, der allein

mit einem Ergebnis von über 25 000 Pfund
abschloß. Brachte zwar das berühmte „Ar-
mada-Jewel“, für das Morgan 1902 £ 5250 an-
gelegt hatte, jetzt nur 2700 Guineas, für die
es die Londoner Museen erwarben, so stie-
gen die Holbein-Miniaturen weit über die
ursprünglichen Einkaufspreise des amerika-
nischen Bankiers. So kamen das Bildnis Mrs.
Pemberton, das Lord Duveen erwarb, auf
5900 Guineas (Versteigerung Hawkins 1904:
£ 2750), die Porträt® Heinrich VIII. auf £ 609,
Sir Thomas Mores auf £ 892 (1905: £ 584) und
ein weiteres, geringeres Bildnis Heinrichs
VIII. auf £241 gegenüber £100 im Jahre 1892.
Die Bibliothek Beraldi
Mit der dritten Versteigerung der Biblio-
thek Henri Beraldi, die Me Ader am 19. Juni
in Paris beendete und der noch zwei weitere
Auktionen folgen werden, ist das bisherige
Gesamtergebnis dieser großartigen Bücher-
sammlung auf über 7% Millionen Franken
gestiegen.
Richtfest des Hauses
der Deutschen Kunst
Das Richtfest für das Haus der Deutschen
Kunst am Englischen Garten in München hat
am 29. Juni stattgefunden. Der Bau ist bis
zur Höhe des Architravs in seinem Aeußeren
vollendet; er wird sich 14 Meter hoch er-
heben, während die Höhe der zwanzig Säulen
bis zum Architrav 9 Meter beträgt. In der
Länge mißt das Gebäude 175, in der Breite
80 Meter.
300 Jahre Academie Franchise
Die „Academie Fran^ais e“, unter
Ludwig XIII. im Jahre 1635 gegründet, kann
jetzt auf ihr 300jähriges Bestehen zurück-
sehen. Kein Zeitpunkt konnte besser gewählt
werden als dieses Jubiläum, um die „Un-
sterblichen“ wieder an unseren Augen vor-
überziehen zu lassen. Die Geschichte der
Akademie kommt der französischen Ge-
schichte selbst gleich.
Die Ausstellung, die soeben in der
Bibliotheque Nationale in Paris er-
öffnet wurde, umfaßt die Urkunden, die sich

auf die Gründung der Akademie beziehen,
Abbildungen der verschiedenen Gebäude, die
die Akademie beherbergten, einen Abriß der
Arbeiten, die die Akademie veröffentlichte.
Eine ganze Reihe von Bildern und Skulp-
turen sind Porträts von Akademikern oder
ihren Gönnern. Die Madame Pompadour von
Boucher gehört sicher zu den bedeutendsten
Bildern des Meisters. Die Büste Montesqieus
von Lemoyne ist in ihrer trefflichen Charak-
terisierung bemerkenswert. Daneben aber
gibt es auch Bilder, die die Arbeiten der
großen Dichter zu Themen haben. So sind
die Fabeln Lafontaines durch Arbeiten
Bouchers, Lancrets, Oudrys und der ver-
schiedenen Manufakturen illustriert. H. L.
Münchener Chronik
In der Ständigen Kunstausstellung der
Münchener Künstlergenossenschaft wurde am
26. d. M. eine Sonderschau „Bayern, Land
und Leute“ eröffnet. Angegliedert ist eine
Ausstellung „Mitarbeiter der Jugend“.
Der Präsident der Reichskammer der bil-
denden Künste hat als Leiter der Landes-
stelle München-Oberbayern der Reichskam-
mer d. b. K. Architekt Prof. Theo Lechner
berufen.
Der Münchener Kunstverein zeigt Kollek-
tionen von Willi Preetorius, Rich. Birnsten-
gel-Dresden, Prof. A. v. Brandis-Aachen.
Prof. Emil Preetorius wurde von dem
aus der Strzygowskischule hervorgegangenen
Verein der Freunde asiatischer Kunst und
Kultur in Wien zum korrespondierenden Mit-
glied ernannt. F.
Münchener historisches
Stadtmuseum
Im Rahmen des Münchener Kunstsommers
hat das Museum eine für die Geschichte der
Kunststadt München bedeutsame Sonderschau


DieGöttin Devi. Bronze (Photo Loo)
Südindien, 15. Jahrhundert
Ausstellung: C. T. Loo, Paris

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Neuordnung der Kunsthalle zu Hamburg: Runge-Saal

(Photo Museum)

unter dem Titel „In München vor 100 Ja'
ren, eine Führung durch die Stadt und
kulturelles Leben“ eröffnet, auf die wir no^
zurück kommen.

Deutsches Theatermuseum
in München
Bei der Eröffnung der beiden Abteilung111
der Ausstellung des Theatermuseums (Clai'a
Ziegler-Stiftung und Residenz) gab Staat®
minister Adolf Wagner bekannt, daß der I ü1
rer und Reichskanzler beabsichtige, in MaI’
chen ein großes deutsches Theatermuseuin 1
errichten, zu dem die bereits vorhanden®?
Sammlungen die Grundlage bilden sollen.

Finnische Graphik in Lübeck
Anläßlich der zweiten Reichstagung d®
Nordischen Gesellschaft wurde am 25. Ja?
die erste Finnische Graphik-Ausstellung
Lübeck eröffnet. Unter den Namen der 1(
Blätter befinden sich die bekanntesten fim'1'
sehen Künstler wie Gallen-Kallela, Edelfeld •
Segerstrale, A. W. Finch. H. Ericsson,
Enckell, V. Lehmussaari u. a.

Berliner Akademie-
Ausstellung Herbst 1935
Die Preußische Akademie der Künste ver
anstaltet im kommenden Herbst eine A«®'
Stellung von Werken der Malerei und Biß1'
hauerkunst, zu der freie Einsendungen Z11'
gelassen sind. Die Anmeldung der Werb1
hat bis zum 15. September, die EinlieferuU»
in der Zeit vom 5.—18. September zu
folgen. Für die Beschickung sind die Aus(
stellungsbestimmiingen maßgebend, die b‘
der Akademie der Künste, Berlin W 8, Pa
riser Platz 4, gegen Erstattung einer VerW8*'
tungsgebühr von 0,30 RM erhältlich sind.

Neues Museum in Pisa
In Pisa ist soeben das neue M us^J
della Primaziale eröffnet worden, b
enthält eine Sammlung der besten Plastik6*1
Italiens aus dem Trecento. Man dürfte hie.
vor einer solchen Menge von Büsten
Statuen stehen, wie sie an keinem ander611
Ort vorhanden sind. Die Geschichte d6
Trecentoplastik ist immer noch nicht g’6'
schrieben; sie hat ihre entscheidende Z6\
zwischen der Reife des Nicola Pisano uü
den Arbeiten des Andrea und seiner Söhü6j
Das Museum enthält Arbeiten des Nicola
Giovanni Pisano, Tino di Camaino, Lupo c
F rancesco, Giovanni di Balduccio, Matt6
( ivitale, Tommaso Pisano und zahlreich6
anderer, deren Namen uns verloren gegang6’1
sind.

Kurz-Nachrichten
Berlin. Anläßlich des 50jährigen Todestages
Dichters Victor Hugo hat die Preußische Staatsbiblioth^
in vier Schaukästen einige Andenken an Victor HoÖ
ausgestellt.
München. Die „Neue Sammlung" am Bayrisch6
National-Museum in München, die sich der Samml°
und Ausstellung vorbildlicher gewerblicher Erzeug^5
der Gegenwart widmet, zeigt zur Zeit eine Sondei'dL)S
Stellung „Die Schrift als Schmuck und Ornament". ,
Düsseldorf. Die Galerie Alex V ö m e I zeigt |r
ihrer Sommerausstellung Meisterwerke deutscher und 01)5
ländischer Kunst. -
Mannheim. Das Städtische Schloßmuse0
Di6
veranstaltet augenblicklich eine Sonderschau n*
deutsche Seele. Bilder und Werke von Hans Thoma
Brüssel. Im Cercle Artistique findet
wärtig eine Ausstellung unter dem Titel „L’art dans n
maison moderne" statt, die die Verwendung des
Kuns,Gegenstandes im Rahmen der modernen Wohn0
aufweist.
— Die große Ausstellung französischer I
nisten, die auch Leihgaben der Berliner Nation
und der deutschen Sammlungen Arnold und Baron
der Heydt umfaßt, wurde soeben eröffnet. Dauer
29. September.

m press'0
alga*er'

Personalien

Der bekannte Maler Hermann Groeber, Professor
der Akademie der bildenden Künste in München,
kürzlich an einer Herzlähmung gestorben. Am 17.

0^
i$f

hätte er seinen 70. Geburtstag gefeiert.


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