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Jahrg. IX, Nr. 27/28 vom 14. Juli 19?’

DIE WELTKUNST

Nachrichten

von überall

beteilig

kultivierten Ge-

Juni

von

die
hat

Als wichtigstes
enorm großen

und
F.

Ein Blechen
für das Leipziger Museum

ist Rembrandts Porträt
1629), J. Vermeers „Der
Werkstatt“, ferner Land-

Das Landshuter
Heimatmuseum

Gemälde
erster Meister
Julius Schlesinger
Berlin W 35, Viktoriaslr.
Tel. Kurfürst 0513

Degas, Stehendes Pferd
Vönjel/ Düsseldorf

und der Rücksendung abgelehnt. Der Verlag übernimmt durch Erwerbung eines Manuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck: Achterberg & Co., GmbH., Berlin SW 61.

Am 30. Juni wurden die Sammlungen der
Landshuter Stadtresidenz der Oeffentlichkeit
übergeben. Von dem Gebäude, das sie auf-
genommen hat, sagt Dr. A. Hausladen, der
Leiter des Münchener Residenzmuseums, bei
der Presseführung: „Wenn dieser Bau in Ita-
lien stünde, würden ihn jahraus, jahrein
Ströme von Besuchern durchfluten.“ Der
deutsche Teil wurde 1536—38 erbaut, nach-
mals aber im vorklassischen Stile des
18. Jahrhunderts umgebaut. Dagegen ist der
italienische Teil, ein in Deutschland einmali-
ges Werk der italienischen Hochrenaissance
(1536—43), noch in seiner ursprünglichen
Pracht und Herrlichkeit erhalten. Eine Flucht
von Räumen des deutschen Traktes wurde

Das Museum für bildende Künste in Leip-
zig hat das Gemälde von Karl Blechen,
„Schlucht bei Amalfi“, angekauft. Der Er-
werb bedeutet eine wertvolle Bereicherung
für das Leipziger Museum.

Edgar
Ausstellung: Galerie AI ex

August von Rentzell, Studie
Ausstellung: Herbert Buller, Potsdam
lAufn. Weltkunstl

sakralen Gemälden Grecos wurde ein Spe-
zial-Museum zusammengestellt; die Bilder be-
fanden sich früher in dem Hospital von
Afuera, wo sie Altäre und Wände schmück-
ten. —
Das Museum in Barcelona erhielt als
Leihgabe eine hervorragende Sammlung west-
gotischer Kunst, goldene und bronzene Ge-
genstände, welche D. Damian Maten aus zwei
verschiedenen Quellen in Andalusien erwor-
ben hatte. Einen Teil der Ausgrabungen, die
vor einigen Jahren gemacht worden sind,
hatte das Museum in Cordoba erworben.

Sammlung Czernin
im Wiener Museum
Dem Direktor des Kunsthistorischen Mu-
seums in Wien, Dr. Stix, ist es gelungen, eine
der bedeutendsten Wiener Privatsammlungen
als Leihgabe für das Kunsthistorische Mu-
seum zu gewinnen. Die vorwiegend an guten
Niederländern reiche Gemäldegalerie Czer-
nin befand sich bisher in dem 1837 erbauten
Gräfl. Czerninschen Palais am Friedrich
Schmidt-Platz 4.
Hervorzuheben
seiner Mutter (um
Künstler in seiner
schäften und Stilleben von van de Velde,
Potter, Cuyp, Berchem, J. van Goyen, zwei
Genreszenen von Brouwer, Adrian van
Ostade und D. Teniers. Unter den italieni-
schen Gemälden überwiegen die Venezianer.

von Dr. Hausladen im
schmack des 18. Jahrhunderts aus Beständen
der Verwaltung der staatlichen Schlösser als
fürstliche Wohnräume ausgestattet. Die prä-
historische Abteilung lag in den Händen von
Dr. E. Holste vom römisch-germanischen
Zentralmuseum in Mainz, die kulturhisto-
rischen Sammlungen des Mittelalters bis zur
Neuzeit gestaltete Dr. Rapp. Des weiteren
erhielt Landshut im Rahmen dieses Museums
eine sehenswerte Staatsgemäldesammlung,
die von Generaldirektor Dr. Buchner mit
Beziehung auf die alte bayerische Herzogs-
stadt zusammengestellt wurde: Ostendorfer,
Hans Wertinger, Georg Fischer, Sandrart,
Christoph Baudiss, aber auch Rubens
van Dyck finden wir hier.

Ein Lessing-Denkmal in Wien
Zur Erinnerung an den Aufenthalt Les-
sings in Wien im Jahre 1775 haben ihm nun
die Wiener Stadtväter ein Denkmal gesetzt.
Die überlebensgroße Bronze, ein Werk des
Wiener Bildhauers C h a r r o u x , zeigt den
Dichter in der üblichen Tracht des Reisen-
den des 18. Jahrhunderts, im weiten Rad-
mantel, mit hohen Stiefeln auf einem als
Treppe aufgefaßten Postament stehend.

Deutsche Kunst im Ausland
Die Berliner Malerin Käthe Münzer-
Neu m a n n hat im Pariser Salon 1935 von
der „Societe des Artistes Francais“ eine
„Mention honorable“ erhalten.

August von Rentzell
Die in den letzten Jahren den lokalen
deutschen Malerschulen gewidmete besondere
Aufmerksamkeit kommt auch diesem Berliner
Künstler zugute. Er war ursprünglich Offi-

Die Fresken
von Castiglione Olona
Die
da Panicale

Ausstellung des
Amsterdamer Kunsthandels
Die große Ausstellung des holländischen
Kunsthandels im Rijksmuseum (1929) ist
noch unvergessen. Auch in diesem Jahre
wird eine derartige Ausstellung (im „Militie-
zaal“) eröffnet werden und Stücke alter
Kunst aus dem Besitze des hiesigen Kunst-
handels umfassen. W. M.

Von der italienischen
Ausstellung in Paris
Die italienische Ausstellung ist ein großer
Publikumserfolg: nicht weniger als 400 000
Menschen sind in den ersten 6 Wochen dort
gewesen. Die Ausstellung bleibt noch bis

zier. Seine malerischen Anfänge, bevor er
zur weiteren Ausbildung nach Düsseldorf
ging, hat noch Carl Begas betreut. Die große
Ausstellung von 1929 „Hundert Jahre Ber-
liner Kunst“ zeigte sieben Bilder
Rentzell, der bis zu seinem Tode im Jahre
1891 in der Hauptstadt als Figuren- und
Genremaler tätig war. Das Buch- und Kunst-

Richtfest des Hauses
der Deutschen Kunst
Wie schon berichtet, wurde am 29.
das Richtfest des Hauses der Deutschen
Kunst in Anwesenheit des Führers und
Reichskanzlers in feierlichster Weise began-
gen. Die Festrede des Staatsministers Wag-
ner enthielt folgende Ankündigung: „In zwei
Jahren wird das Haus der Deutschen Kunst
vollendet sein. Wenn es noch so lange dau-
ert, so hat es seinen Grund darin, daß der
Neubau das schönste und modernste Kunst-
ausstellungsgebäude der Welt wird. Dann
aber soll auch dort eine Ausstellung erstehen,
die ohne Beispiel ist. Der Führer hat einem
Plan von Studienprofessor Bucher, Dillingen,
seine Zustimmung gegeben, daß die erste
Ausstellung im neuen Haus unter dem Motto
„Tausend Jahre deutsche Kunst“ stehen wird,
und der Reichspropagandaminister hat weit-
gehende Unterstützung des Planes zugesagt.“
F.

Westgotische Kunst
in spanischen Museen
In dem berühmten Hospital von Santa
Cruz in Toledo wurde ein neues Provin-
zial-Museum eröffnet. Die bedeutendste Ab-
teilung umfaßt die westgotische Kunst, wäh-
rend die maurischen und jüdischen Abteilun-

Das Rätsel der Osterinsel
Die französisch-belgische Expedition,
jüngst von der Osterinsel heimkehrte,
ihre Ergebnisse jetzt im Musee d’Ethnogra-
phie in Paris ausgestellt.
Stück hat sie einen der
menschlichen Köpfe aus Tufstein mitge-
bracht, der von sehr hoher Qualität ist. Das
Alter dieses merkwürdigen Werkes dürfte
nach den Studien A. Metraux’s nicht über
das 12. Jahrhundert unserer Zeitrechnung
herausgehen. Die Ausstellung ist auch da-
durch bemerkenswert, daß sie durch Photo-
montage das statistische Material leicht faß-
lich zu machen versteht. H. L.

Potsdam stellt z. Zt. einige Oelskizzen ul)l.
Zeichnungen Rentzells aus (s. Abb.), wobel
wieder festzustellen ist, daß er, wie vie*
Künstler seiner Zeit, in Studien und
Format glücklicher war, als in den
durchgeführten größeren Werken.

Personalien
Dr. Alexius Petrovics, der Generaldirektor des
seums der bildenden Künste in Budapest, wurde >n
Ruhestand versetzt. Sein Nachfolger ist D r. D ®
C s 6 n k y , der bisherige Direktor des Hauptstädt'sC

Münchener Chronik
Der „Künstlerbund München“ _
sich am Festsommer mit einer Ausstellnüs
„Münchener Graphik seit 1900“, die in delJ
Räumen des Bundes am Hofgarten eröffne
wurde.
Der aus Württemberg stammende,
vielen Jahren in München lebende Maler W11
heim A u b e r 1 e n feierte seinen 75. C,e'
burtstag. Er hat sich namentlich durch Bin1'
nisse prominenter Persönlichkeiten einen N8'
men gemacht. Seit vielen Jahren ist er M11/
glied des Münchener Altertumsvereins u"1
besitzt eine schöne Gemäldesammlung.

Kleine Ausstellungsnotizen
Berlin. In den Ausstellungsräumen der N S - K u 11 ü
gemeinde an der Tiergartenstraße wurde eine G
phikschau eröffnet, in der Werke von 200 Künstlern
gestellt sind, von denen die meisten durch mehrere
beiten vertreten werden. Es wird ein ausgezeichn®
Ueberblick über die Schwarzweiß-Kunst unserer Zeit Qe
boten.
Sommerausstellung des Ausstellung
>JO'ü ms Karl Buchholz vereinigt Skulpturen, AdJ
relle und Zeichnungen von Ernesto de Fiori, Ph4 ,
Harth, Georg Kolbe, Wilhelm Lehmbruck, Gerb0
Mareks, R. Sintenis, W. Gilles, W. Scholz, Schmidt-^0
iuff u. a. „
— Willy Fries, der durch seine BuchiIlustrati0
bekannt gewordene Schweizer Maler, zeigt Aquat6^
und Graphik in der Kunstabteilung der Buchhandlu
Arthur Collignon. p
Gmünd. Die Stadt Schwäbisch Gmünd ehrt
450. Geburtstag ihres großen Sohnes Hans Bal^1^,
Grien durch eine Ausstellung im Kunstgewerbemusea^
in der neben Reproduktionen sechzig Originalholzscht1
des Meisters vereinigt sind. '
Wiesbaden. Mit Rücksicht auf den starken Besuch .
z. Zt. im Landesmuseum gezeigten Ausstellung
nische Malerei des 17. und 18.
Verlängerung bis einschließlich
worden.
Budapest. Die italienischen
lung des Museums der bildenden
vollkommenen Neuordnung durch
trovics wiedereröffnet worden.

herrlichen Fresken des Masolino
Castigione Olona (Ober-
italien) sind von der
Kunstgeschichte ausrei-
chend beschrieben; sie
als wenig bekannt hin-
zustellen, bleibt trotz-
dem richtig; denn ein-
mal sind sie auch der
größeren Kunstwelt un-
bekannt geblieben, zum
anderen werden sie erst
nach der Restaurierung
in ihrer ganzen Schön-
heit erscheinen. Diese
Restaurierung wird ge-
genwärtig vorgenommen
und dürfte in diesem
Herbst fertig sein, d. h.
genau 500 Jahre nach
ihrer Entstehung. Es ist
wahrscheinlich,daß dann
die ganze Stellung des
Masolino revidiert wer-
den muß, denn alle an-
deren überkommenen
Werke des Masolino rei-
chen an Bedeutung nicht
an diese Fresken heran, die in dem vergessenen
und auch heute nur schwer erreichbaren Oert-
chen erhalten geblieben sind. Es ist bekannt,
daß in der Kirche auch andere Florentiner
Maler, so vornehmlich der Schüler des Maso-
lino, Paolo Schiavo, tätig waren; aber die
Restaurierungen, obwohl in der erfahrenen
Hand Salmis, haben nicht mit Sicherheit die
Werke dieser anderen Maler erkennen las-
sen. Die Fresken von Castiglione teilen sich
in die Arbeiten in der Collegiata und im
Baptisterium. Die der Collegiata sind be-
reits zu dem alten Glanz auferstanden. Im
Baptisterium arbeitet jetzt noch Morassi.

■ d«r
Jahrhunderts" ist
21. Juli beschloß
Säle der Alten
Künste sind nach e>
Gen. Dir. Alexius^

Kleine Notizen aus Italien
An den Ufern des N e m i s e e ist jetzt el"
Gebäude fertiggestellt worden, das zum M”'
seum für die Schiffe des Sees bestimmt is ’
die bei den sehr schwierigen Hebungen Zu'
tage gefördert sind. Das Gebäude wird auße'
den Schiffen alle anderen im See und an deI1
Ufern gemachten Funde vereinigen. Gleich'
zeitig legt man die antike Basaltblockstraße
frei, die zum Tempel der Diana Nemoren?1*
führte.
Die beiden Träger der ersten Preise <lpr
italienischen Quadriennale, der Maler Gin0
Severini und der Bildhauer Marino M8'
r i n i, haben jetzt dem Gouverneur von R0’”
je eines ihrer in der Quadriennale ausgestelj
ten Werke für die Galerie moderner Ku»s
zum Geschenk angeboten.
In Venedig steht die Eröffnung des P8
lazzo Rezzo nico, eines Juwels der B8'1
kunst, bevor; der Palast birgt das Musen1’1
des Settecento veneziano und wird somit d)l
Kunstsammlungen dieser reichen Stadt
terhin vergrößern. — Das Museo Civico C<’r
rer hat in diesem Juni eine Ausstellung sein01
Erwerbungen der letzten 2 Jahre in sieb1'8
Sälen durchgeführt. Diese außerordentlh,
interessante Schau zeigt, wie ergiebig aticn
heute noch Venedig als Kunstschätze fördei'11
der Platz geblieben ist. Diese Ausstellung
aber wird nur die erste einer Reihe von jähr
lieh sich wiederholenden SonderveranstaltuiJ
gen sein. Für das nächste Jahr ist eine Sch8
venezianischer Marinetrophäen angekündi?
G. R-

Je viele
kleinen1
peinlich
 
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