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Jahrg. IX, Nr. 49 vom 8. Dezember 1955

D I E w E L T KUNS T





JluktionsTorschau
Aachen, den 13.—14. Dez.
Die Kunsthandlung A n t. Creutzer
v o r m. M. Lempertz (Klaus Hausmann
und Artur Kunz) zu Aachen versteigert

blätter. Unter den Gemälden alter Meister
ein interessantes Bild von Lucas Cranach
d- Jg.
Unter den Antiquitäten finden wir fran-
zösische Empire-Bronzen, Delfter Fayencen,
Meißner Porzellan des 18. Jahrh. und Silber.

Barockschaffens und
Fensterecke

Burgundisch 15. Jahrhundert. Madonna mit Kind.
130 cm hoch, 55 cm breit.
Ausgestellt in der Galerie Julius Böhler,
München, Brienner Str. 12 (Photo Böhler)

Ludger tom Ring, 1522—1584. Vase mit Gartenblumen.
Höhe: 0,38 m. Breite: 0.24 m / Ausstellung: „Das Stilleben"
im Prinzessinnen-Palais. (Kl. Prinzessinnen-Palais)

Der dritte Teil der vom Generaldirektor
der Staatlichen Museen und dem Direktor der
Nationalgalerie im Berliner Prinzessinnen-
Palais veranstalteten Ausstellungsfolge
„Deutsche Kunst seit Dürer“ ist dem Still-
leben gewidmet. Sechzig Bilder, worunter
der vierte Teil aus Berliner öffentlichem Be-
sitz, veranschaulichen das Wesen einer Gat-
tung der Malerei, die — mag sie vielfach eine
Domäne des Dilettantismus gewesen sein —
seit der Blütezeit der holländischen Kunst
bis auf unsere Tage manche der besten Ta-
lente gelockt hat, sich mit ihr auseinanderzu-
setzen. Van Gogh, der einmal gesagt hat:
„Hätte ich mehr Kraft, würde ich Heilige
malen, doch die Erregung wäre zu groß, und
ich ginge daran zugrunde“ trifft mit dieser
Aeußerung eine charakteristische Wesensart
des Stillebens. Gegenständlich neutral ent-
spricht es zwar einer bürgerlichen Kunst-
haltung, wobei aber doch für Entfaltung der
intimsten und stärksten malerischen Reize
Weitester Raum bleibt. Das Alltägliche wird
durch die Art der Darstellung geadelt und
farbige Wunder offenbaren das Geheimnis
Von Dingen, die als leblose gelten.
Das Stilleben, im Keime schon enthalten
nuf Mosaiken, der Spätantike, auf den Tafeln
des Meisters Wilhelm von Köln und
Genter Altars Jan van Eycks löst sich
in verhältnismäßig später Zeit und fast
schließlich nur im europäischen Norden
«einem Hintergründe, der Landschaft.

des
erst
aus-
von
. ■ ' - - - - Es
hatte, wofür in dieser aufschlußreichen Aus-
wahl genügend Beispiele vorhanden sind,
Während des neunzehnten Jahrhunderts bei
Uns seine hohe Zeit. Ein so feiner Künstler
'vie Otto Scholderer. der Freund Manets, ist
hauptsächlich Stillebenmaler gewesen. Auf
Schönen Tafeln von Hans Thoma sieht man
Feldblumen. Trübner und Rayski schufen
Prächtige Jagdstücke. Franz Krüger, Charles
Hoguet, Karl Schuch und Slevogt waren auf
diesem Gebiete tüchtig, das dann wohl als
Letzter Lovis Corinth mit stärkstem male¬

rischen Temperament
erfüllen konnte. Die
Späteren. Erich
Heckel, Wilhelm
I leise, Birkle, Ka-
noldt. Hasso von
Hugo, Lenk usw. be-
grenzen sich schon
mehr, indem sie vom
Ausdrucksmäßigen
zur sachlichen Schil-
derung übergehen,
die auch dem alles
Sichtbare beherr-
schenden Menzel Ziel
bleibt. Die Spuren
der unzähligen weib-
lichen Begabungen,
die sich mit dem
Stilleben ab gegeb e n
haben, sind bis auf
wenige verweht. Hier
erinnern Stücke an
Paula Modersohn und
Maria Slavona. Merk-
würdig bleibt das
Unzureichende der
impressionistischen
Technik und der
zahlenmäßig äußerst
spärliche Beitrag von
Malern wie Leibi und
Lenbach gegenüber
diesem Darstellungs-
gebiet, das doch
schon in älteren Zei-
ten deutscher Kunst,
seit Dürer das Rasen-
stück schuf, mit aus-
gezeichneten
gen
Die
ger

Ausstellung:
Das Stillebeo

Erfol-
gepflegt wurde.
Bilder des Lud-
tom Ring d. J.
(1522—1584) (s. Abb.)
und Georg Flegel
(1563 — 1638). eine
zarte Wasserfarben-
malerei, die der
Hamburger Balthasar
Denner im Alter von
14 Jahren gab, einige
Proben deutschen
die von Carus gemalte
aus dem Atelier von Caspar
David Friedrich sind mit manch anderen
Stücken dieser inhaltreichen Schau ausge-
zeichnete Belege hierfür. Zk.

Jan Brueghel d.
Kupfer. H. 18. 5, B. 26 cm. Bez. J. Brueghei 1610.
am 13. und 14. Dezember ds.. Js.. die Samm-
lungen S. S. Viersen und W. B. Aachen. Un-
ter den Gemälden neuer Meister befinden
sich Werke von A. Achenbach. A. H. Brendel,
P. Bücken, Bernier,
C. Coene, R. Dah¬
len, J. Dupre, Heinr.
Clever, K. Hilgers,
Hartung. G. Jansen.
A. Kampf, A. von
Keller, Liesegang. E.
Preyer usw. Antiqui¬
täten und Kunstge¬
genstände aller Art,
Perser-Teppiche und
Möbel vervollständi¬
gen die zur Ver¬
steigerung kommen¬
den Sammlungen.

A e. „Dorfstraße am Fluß". t
Ausstellung in der Galerie Stern , Düsseldorf
Köln, 12.—14. Dez. 35
Die nächste Auktion bei Math Lem-
p e r t z in Köln bringt ein großes Angebot
von Gemälden neuzeitlicher und älterer Mei-

Berlin, 13.—14. Dez. 35
Bei D r .
Ernst Mandel-
b a ü m — Peter
Paul Kronthal,
Berlin W 62, Kurfür-
stenstr. 79, kündigen
eine Versteigerung
von Berolinensien,
Gemälden, und Anti-
quitäten an.
Am 13. Dez. ge-
langt eine große An-
zahl Berliner Ansich-
ten, Bücher über Alt-
Berlin, Barock- und
Empire - Möbel und
Kunst-Gewerbe zum
Ausgebot. Unter den
Berolinensien finden
wir die bekannten
Kupferstiche von
Jean Rosenberg, An-
sichten von Berlin
darstellend, zahlrei-
che Aquatintablätter,
Lithographien u nd
ein entzückendes
Aquarell von W. F.
Nietschke, „Kölnei'
Fischmarkt in Ber-
lin“ (s. Abb.). Die
englischen Farbsti-
che leiten zu der
großen Auswahl von
Barock - Sitzmöbeln,
holländischen Vitri-
nen, Barock-Schrän-
ken und Empire-
Möbeln über.
Am 14. Dezember
wird die Verstei-
gerung mit Gemäl-
den, Perser - Teppi-
chen. antikem Kunst-
gewerbe und Ein-
richtu ngsgegenstän-
den aus verschie-
denem Besitz fort-
gesetzt. Unter den
Gemälden finden wir
die berühmte Skizze
von Lenbach „Kaiser
Wilhelm I.“, ferner
Zeichnungen von
Menzel und Grütz-

BERLIN W9
POTSDAMER STR 16

Inhaber Paul Theodor Geyer

P | I (j Antiquitäten * Gemälde
_ insbesondere Möbel
BERLIN W9 / LENNESTR.4
Telefon: Bl Kurfürst 1127

i Aus den Höhlen von Lung - men
Provinz Honan (China), T’ang-Zeit
Ausstellung von Neueingängen
CHINA-
BOHLKEN

EUGEN PE1SSAK
Antiquitäten / Gemälde alter Meister / Alte Teppiche / Gobelins und Aubussons
Berlin W 62, LUizowplaiz 1 Tel. B2 LUlzow 5036
Eingang Lützowstraße

ner, eine italieni-
sche Landschaft des
Deutschen Friedrich
Nerly, einen Mäd-
chenakt von Zum-
busch sowie englische
Farbstiche und Sport-

L
 
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