DOI Heft:
Nr. 50 (15. Dezember)
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.45247#0218
DIE W E L T K. U N S T
Jahrg. IX, Nr. 50 vom 15. Dezember 1935
Hans Hartig
ANTIQUITÄTEN
Berlin W 35
Schöneberger Ufer 39
Nahe Bendlerbrücke
Tel.: BI Kurfürst 3011
Nachrichten
von Überall
Gemälde
erster Meister
Julius Sdilesinüer
Berlin W 35, Viktoriasir. 28
Tel.: Kurfürst 0513
Ein verkanntes Jugendwerk
Leonardos?
Ein sehr reizvolles Gemälde des Berliner
Kaiser-Friedrich-Museums „Die Begegn/ung
des jugendlichen Christus und Johannes vor
weiter Felsenlandschaft“, das meist dem Do-
menico Ghirlandajo zugeschrieben wurde,
wird neuerdings durch den deutsch-amerika-
nischen Kunsthistoriker, den Direktor des Mu-
seums in Detroit, Dr. Wilhelm Valentiner, in
einem Auf Satze im letzten Jahrbuch der
preußischen Kunstsammlungen für Leonardo
da Vinci in Anspruch genommen. Valentiner
ist der Meinung, daß das Gemälde im Kaiser-
Friedrich-Museum das früheste bekannte
Bild des genialen Künstlers sei, noch vor
1472, dem Jahre seiner Aufnahme in die Flo-
rentiner Malergilde, geschaffen. Wenn auch
die Figurendarstellung noch an quattrocen-
tistische Konventionen gebunden erscheint,
so läßt doch ein beschwingterer Ausdruck,
vor allem aber die ganz neuartige Intensität
der Naturbeobachtung und ein mehr male-
risches Sehen in gedämpften Lokalfarben
eine jugendliche Schaffensart erkennen, die
nach dem neuesten Stand der Forschung nur
als die Leonardos gedeutet werden kann.
Entdeckung
der römischen Stadt Basiana
Die römische Stadt Basiana in dem heu-
tigen Serbien, und zwar in der Ebene von
Sirmio nahe Petrovac, ist jetzt in ihren
Resten von jugoslawischen Archäologen auf-
gefunden worden. Die Stadt ist im ersten
nachchristlichen Jahrhundert gegründet wor-
den. Die Erkundung des Ruinenfeldes ist mit
Hilfe von Flugzeugen vorgenommen worden.
Auf diese Weise konnten die Straßenzüge
einwandfrei festgestellt werden. Die Boden-
funde beschränken sich vorläufig auf Kera-
mik und wenige Schmuckstücke.
Schätze in der Grabkammer
Tut-ench-Amuns
Der bekannte Archäologe Dr. James H.
Breasted, der an den Ausgrabungen des
Vase. Tz’u chou. Töpferwerk mit schwarzem Dekor
unter Creme Glasur. Sung Dynastie. Sammlung: Emmorfo-
poulus. Internationale China-Ausstel-
lung, London (Photo Weltkunst-Archiv)
Grabgewölbes Tut-ench-Amuns teilgenommen
hatte und Leiter des Orientalischen Instituts
der Chicagoer Universität war, ist in einem
New Yorker Krankenhaus gestorben. —
gleichen Reichtum an neuen Architekturwer-
ken, Kunstausstellungen von Bedeutung, Ver-
größerung der Museen und ihrer Bestände,
Restaurierungen und Ausgrabungen gebracht
hat. Als wichtigste ita-
lienische Veranstaltung
ist die Kunstausstellung
von Paris zu buchen; sie
war ein voller und rück-
haltlos anerkannter Er-
folg. Auch der finan-
zielle Erfolg ist groß
gewesen: 600 000 Ein-
trittskarten und 25 000
verkaufte Kataloge; zu-
sammen 6.5 Millionen
Francs, das ist mehr, als
sonst in Paris mit Kunst-
ausstellungen eingenom-
men wird. Von den in
Italien abgehaltenen
Kunstausstellungen ist
die des Tizian im Palaz-
zo Pesaro, die Barban-
tini organisierte, die
wichtigste gewesen. Der
Erfolg ist sehr groß ge-
wesen. Von Bedeutung
blieb die Correggio-Aus-
stellung von Parma.
Weitere drei Ausstellun-
gen bestimmten den
künstlerischen Charak-
ter des Jahres: die Aus-
stellung des Settecento
von Bologna, die Aus-
stellung von Brescia, in
der das oberitalienische
Seicento und Settecento
Offenbar in dem Bestreben, dem geheimnis-
vollen Gerede von dem Grabmals-Fluch des
Tut-ench-Amuns zu begegnen, wonach jeder
der an den Ausgrabungen Beteiligten eines
Neuerwerbung
des Heidelberger Museums
Das Kurpfälzische Museum der Stadt Hei-
delberg hat seine Sammlung deutscher Ro-
mantiker und Nachromantiker um zwei
Gemälde von Karl Weysser vermehren kön-
nen, die zugleich den Besitz des Museums an
malerischen Darstellungen Heidelbergs be-
reichern. Die Bilder zeigen den Marktplatz
mit Herkulesbrurunen und Schloß und einen
Durchblick aus dem Friedrichsbau auf den
Schloßaltar mit Erker. Auch sonst zeigt sich,
daß die von dem Museum veranstaltete
Weysser-Ausstellung der Kunst dieses Malers
wieder mehr Beachtung verschafft hat.
Kurze Ausstellungs-Notizen
Rubens-Ausstellung in Paris
Im Louvre, dessen umgestaltete Räume jetzt die Mög-
lichkeit zu größeren Veranstaltungen bieten, sollen als
erste einer Reihe von Ausstellungen großer Meister im
Frühjahr 1936 Werke von Peter Paul Rubens gezeigt
werden. Die Bildung von Ehrenausschüssen in Paris und
in Brüssel ist in Aussicht genommen.
Wien. Die in Berlin bei Gurlitt gezeigte und da-
mals in der Weltkunst ausführlich gewürdigte Ausstel-
lung der Handzeichnungen und Aquarelle Sven Hedins
von seinen Asienreisen wurde im Beisein des Forschers
und zahlreicher Vertreter der österreichischen Ge-
iehrtenwelt in der Wiener Neuen Galerie eröffnet.
Deutsche Malerei in Südafrika
In Pretoria fand unter der Schirmherrschaft der Afri-
kaans-Duitse Kultuur Unie eine Ausstellung afrikanischer
Tier- und Landschaftsbilder aus dem Nachlaß des 1926
verstorbenen Malers Wilhelm Kuhnert statt, die großen
Erfolg hatte.
Information
ganze
regsten
An
bei Sotheby & Co,
(Photo: Sotheby)
Rupprecht von Bayern, anwesend. Den leb-
Anklang fanden die dem Kunsthandwerk ge-
Fachabende, die Gold und Silber, Keramik
behandelten. Der Erfolg dieser Abende ist
in die Erinnerung zu-
lückgerufen wurde; Gia-
como Ceruti ist durch
die reichhaltige Ausstel-
lung seines Werkes hier
entdeckt worden. Und
Ausstellung von Rimini
Baukunst Alt-Georgiens
Als Publikation des „Metechi-Museums“ in
Tiflis ist von dessen Leiter Georg Tschu-
b a n i s c h w i 1 i Band II der „Georgischen
Baukunst“ in deutscher Sprache erschienen.
Der mit einigen sechzig Tafeln versehene
Quartband enthält die wissenschaftliche Be-
schreibung und Untersuchung eines charak-
teristischen Baudenkmals Georgiens, und
zwar der jetzt nur als Ruine bestehenden, im
VII. Jahrhundert errichteten Kuppelkirche in
Zromi, einem ca. 100 km westlich von Tiflis
gelegenen Dorfe. Der umfassenden bau-
geschichtlichen Abhandlung Tschubarischwi-
Hubert Robert. Die Wäscherin mit ihrem Kind.’ (Gez. H. Robert, Rom 17.)
33 X 33,5 cm. Wurde durch die Firma Knoedler & Co. für £ 2.500.— auf der Ver-
steigerung : Handzeichnungen und Gemälde
London, am 4. Dezember, erworben
vorzeitigen Todes .sterbe, gaben die drei be-
handelnden Aerzte die gemeinsame Erklä-
rung ab, daß Breasted, an einer der medizi-
nischen Wissenschaft wohlbekannten Strep-
tokokken-Infektion gestorben sei, die er sich
kürzlich auf seiner Rückreise aus dem nahen
Osten zugezogen habe.
Breasted selbst hatte sich immer über den
angeblichen Fluch lustig gemacht. — Die
Presse weist daraufhin, daß von den 22 Per-
sonen, die das Grabgewölbe Tut-ench-Amun
im Jahre 1923 betreten hatten, bereits sieben
gestorben seien. Im Zusammenhang mit dieser
Meldung möchten wir unsere Leser auf das
fesselnde Buch der eigentlichen Entdecker
des Grabes Carter und Mace „Tut-ench-
Amun“ (Brockhaus, Leipzig) aufmerksam
machen, das in die Arbeit eines wissenschaft-
lichen Ausgräbers einführt.
ganz eigentlich erst
schließlich war die
mit der Trecentomalerei der emilianischen
Schulen von Bedeutung.
Für die moderne Kunst arbeitete erfolg-
reich die Quadriennale, die 700 Aussteller
mit 1800 Bildern brachte. Diese zweite
Quadriennale. hat eigentlich erst den um-
stritten gewesenen Wert dieser größten
Kunstausstellung der zeitgenössischen italie-
nischen Maler bewiesen. Die studentische
Jugend hat ihre Kunstlittorialien in größtem
Stil in Rom abgehalten
und hat so ihre Verbin-
dung mit der Kunst
fester und geordneter
gestaltet. An modernen
Bauten sind die neue
Bibliothek und vor al-
lem der neue Bahnhof
von Florenz geschaffen
worden. Unter der mu¬
sealen Neuordnung ist
vornehmlich die Um¬
ordnung des Mailänder
Castello Sforzesco von
Wichtigkeit. Museenhaft
schließlich war die ve-
netianische Ausstellung
der „Vierzig Jahre Bien-
nale“ resp. der in die¬
ser Zeit durch Venedig
vorgenommenen Käufe.
—th.
Münchener Altertumsverein
Seit Semesterbeginn hat der Verein eine
Reihe von Sitzungen abgehalten, die sich der
Teilnahme von Mitgliedern und Gästen erfreuten,
mehreren Abenden war auch der Schirmherr des Vereins,
Kronprinz
haftesten
widmeten
und Holz
in erster Linie den Direktoren Dr. Hans Buchheit (B. Na-
tionalmuseum) und Prof. Dr. Weickert (Glyptothek und
Museum antiker Kleinkunst) zu danken, die ihre Aus-
führungen auf z. T. außerordentliche Objekte ihrer
Sammlungen gründeten. Vorträge fanden in dieser Zeit
zwei statt: Prof. Dr. Kehrer sprach über Dürers Selbst-
bildnis und Konservator Dr. Gebhardt über Münzfunde
lis schließt sich eine Studie über das im
Altar der Zromer Kirche als Bruchstück er-
haltene Mosaikbild an, verfaßt von Jakob
Die italienische
Restaurations-
Terrakotta Sarkophag aus Cervetri. Nunmehr auch vom Britischen
Museum, London, als Fälschung anerkannt (Photo: Weltkunst-Archiv)
Iwanowitsch S m i r n o v , dem hervorragen-
den russischen Kunstwissenschaftler und
schule
(siehe Bericht Nr. 49 S. 10)
einstigen Kustos der Eremitage in Lenin-
grad. Die Arbeit des 1919 verschiedenen
Smirnov liegt z. T. nur als Torso vor, doch
haben dessen Ausführungen über das Mosaik
in Zromi und seine Ornamentik nichts von
ihrer Bedeutung eingebüßt. P. Ett.
Bildende Kunst im
XIII. Jahr des Faschismus
Man legte sich am Jahrestag der faschi-
stischen Revolution eine Rechenschaft dar-
über ab, was das XIII. Jahr des Faschismus
der bildenden Kunst gebracht hat. Man stellt
fest, daß kaum irgendein Jahr vorher einen
Galerie Ferdinand Möller
Schöneberger Ufer 39
Die in Mailand befindliche Schule unter
der Leitung von Prof. Mario Albertella ist
jetzt neu geordnet worden. Die Kirche hat
durch Kardinal Schuster ihre Unterstützung
zugesichert. Die Lehrkurse haben die Dauer
von drei Jahren und zerfallen in drei Kurse.
Es werden gelehrt: Grundstoffe der Malerei.
Krankheiten von Malereien, Krankheiten der
Holztafeln, Schäden an Marmor- oder Metall-
platten, Restauration von dekorativen Arbei-
ten wie Stuckarbeiten, Fresken, Mosaike.
Lehre über Erhaltung von Patina, sodann
Schäden in der Färb- und Lackkruste. Die
Schule untersteht der Federazione des Kunst-
handwerks.
Galerie v. d.Heyde
Schöneberger Ufer 41
in Bayern (infolge der Arbeiten der Reichsautobahn in
den letzten Monaten fast 35 000, darunter numismatisch
wichtige Stücke).
Hundert Jahre Danziger Kunstverein
Der Danziger Kunstverein, an dessen Spitze der
Architekt Prof. Hermann Phleps steht, beging seinen 100-
Geburtstag am 11. und 12. Dezember mit einer Feier
im Artushof und der Eröffnung einer Ausstellung im Stadt-
museum.
Verleihung der österreichischen Staatspreise
für bildende Kunst
Der Wiener Architekt Ernst Peischke hat den
großen österreichischen Staatspreis für bildende Kuns*
für das Jahr 1935 erhalten, der Maler und Graphiker
Franz Wiegele den kleinen österreichische11
Staatspreis (für seine Graphik). Folgenden Künstlern
wurde für ihre graphischen Arbeiten die Anerkennung
des Unterrichtsministeriums ausgesprochen: Alfred Kubin,
Swi-tbert Lobisser, Max Spielmann, Rudolf Szyszkov/itZ-
KUNSTHAUS MALMEDE
AQUARELLE
GRAPHIK
Gemälde zu kaufen gesucht:
Braith, Achenbach, Lier, Schleich,
Kröner, Zügel (Schafe), Spitzweg, Schuch,
Fagerlin und sonstige gute Gemälde der
älteren D’dorfer und Münchener Schule
GALERIE G. PAFFRATH
Düsseldorf. Königsallee 46
DER NORDEN"
Antiquitäten • Gemälde aller Meister
KÖLN a. Rh., UNTER SACHSENHAUSEN 33
GEMÄLDE
von
Benkert, Philipp, Schreiber, Stermann, Weidemann
Verantwortliche Schriftleiter: Dr. Werner Richard Deusch und C. A. B r e u e r. — Vertretungen im Inland : 'München : Ludwig F. Fuchs, Kaulbachstraße 92 / Köln: K. H. Bodensiek, Köln-Holweide,
Siebenrabengasse 9 (Tel. 62 400). Vertretungen im Ausland: England: Dr. Gustav Delbanco, 4, Lawn Road, London / Frankreich: Geschäftsstelle in Paris. Directeur de notre Bureau
P a r i s i e n : Dr. J. I. de Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16e, T6I.: Jasmin 18—90; Redacteur: Dr. Fritz Neugass, 11, rue Toullier, Paris 5e. / Holland: Dr. W. Mautner, 13, Haringvlietstraat, Amsterdam / Ita-
lien: Gerhard Reinboth, 213, Via Posillipo, Neapel / Oesterreich: Dr. Stefan Poglayen-Neuwall, Schulhof 4, Wien / Rußland: Paul Ettinger, 10—92, Nowo-Basmannaja, Moskau (66). — Erscheint im
Weltkunst-Verlag G. m. b. H., Berlin W 62. — D.A. II. Qu. 2523. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag.
Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Paul Nowotny. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für
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nuskripts alle Verlagsrechte für dasselbe. Druck: Achterberg & Co., GmbH., Berlin SW61.
Jahrg. IX, Nr. 50 vom 15. Dezember 1935
Hans Hartig
ANTIQUITÄTEN
Berlin W 35
Schöneberger Ufer 39
Nahe Bendlerbrücke
Tel.: BI Kurfürst 3011
Nachrichten
von Überall
Gemälde
erster Meister
Julius Sdilesinüer
Berlin W 35, Viktoriasir. 28
Tel.: Kurfürst 0513
Ein verkanntes Jugendwerk
Leonardos?
Ein sehr reizvolles Gemälde des Berliner
Kaiser-Friedrich-Museums „Die Begegn/ung
des jugendlichen Christus und Johannes vor
weiter Felsenlandschaft“, das meist dem Do-
menico Ghirlandajo zugeschrieben wurde,
wird neuerdings durch den deutsch-amerika-
nischen Kunsthistoriker, den Direktor des Mu-
seums in Detroit, Dr. Wilhelm Valentiner, in
einem Auf Satze im letzten Jahrbuch der
preußischen Kunstsammlungen für Leonardo
da Vinci in Anspruch genommen. Valentiner
ist der Meinung, daß das Gemälde im Kaiser-
Friedrich-Museum das früheste bekannte
Bild des genialen Künstlers sei, noch vor
1472, dem Jahre seiner Aufnahme in die Flo-
rentiner Malergilde, geschaffen. Wenn auch
die Figurendarstellung noch an quattrocen-
tistische Konventionen gebunden erscheint,
so läßt doch ein beschwingterer Ausdruck,
vor allem aber die ganz neuartige Intensität
der Naturbeobachtung und ein mehr male-
risches Sehen in gedämpften Lokalfarben
eine jugendliche Schaffensart erkennen, die
nach dem neuesten Stand der Forschung nur
als die Leonardos gedeutet werden kann.
Entdeckung
der römischen Stadt Basiana
Die römische Stadt Basiana in dem heu-
tigen Serbien, und zwar in der Ebene von
Sirmio nahe Petrovac, ist jetzt in ihren
Resten von jugoslawischen Archäologen auf-
gefunden worden. Die Stadt ist im ersten
nachchristlichen Jahrhundert gegründet wor-
den. Die Erkundung des Ruinenfeldes ist mit
Hilfe von Flugzeugen vorgenommen worden.
Auf diese Weise konnten die Straßenzüge
einwandfrei festgestellt werden. Die Boden-
funde beschränken sich vorläufig auf Kera-
mik und wenige Schmuckstücke.
Schätze in der Grabkammer
Tut-ench-Amuns
Der bekannte Archäologe Dr. James H.
Breasted, der an den Ausgrabungen des
Vase. Tz’u chou. Töpferwerk mit schwarzem Dekor
unter Creme Glasur. Sung Dynastie. Sammlung: Emmorfo-
poulus. Internationale China-Ausstel-
lung, London (Photo Weltkunst-Archiv)
Grabgewölbes Tut-ench-Amuns teilgenommen
hatte und Leiter des Orientalischen Instituts
der Chicagoer Universität war, ist in einem
New Yorker Krankenhaus gestorben. —
gleichen Reichtum an neuen Architekturwer-
ken, Kunstausstellungen von Bedeutung, Ver-
größerung der Museen und ihrer Bestände,
Restaurierungen und Ausgrabungen gebracht
hat. Als wichtigste ita-
lienische Veranstaltung
ist die Kunstausstellung
von Paris zu buchen; sie
war ein voller und rück-
haltlos anerkannter Er-
folg. Auch der finan-
zielle Erfolg ist groß
gewesen: 600 000 Ein-
trittskarten und 25 000
verkaufte Kataloge; zu-
sammen 6.5 Millionen
Francs, das ist mehr, als
sonst in Paris mit Kunst-
ausstellungen eingenom-
men wird. Von den in
Italien abgehaltenen
Kunstausstellungen ist
die des Tizian im Palaz-
zo Pesaro, die Barban-
tini organisierte, die
wichtigste gewesen. Der
Erfolg ist sehr groß ge-
wesen. Von Bedeutung
blieb die Correggio-Aus-
stellung von Parma.
Weitere drei Ausstellun-
gen bestimmten den
künstlerischen Charak-
ter des Jahres: die Aus-
stellung des Settecento
von Bologna, die Aus-
stellung von Brescia, in
der das oberitalienische
Seicento und Settecento
Offenbar in dem Bestreben, dem geheimnis-
vollen Gerede von dem Grabmals-Fluch des
Tut-ench-Amuns zu begegnen, wonach jeder
der an den Ausgrabungen Beteiligten eines
Neuerwerbung
des Heidelberger Museums
Das Kurpfälzische Museum der Stadt Hei-
delberg hat seine Sammlung deutscher Ro-
mantiker und Nachromantiker um zwei
Gemälde von Karl Weysser vermehren kön-
nen, die zugleich den Besitz des Museums an
malerischen Darstellungen Heidelbergs be-
reichern. Die Bilder zeigen den Marktplatz
mit Herkulesbrurunen und Schloß und einen
Durchblick aus dem Friedrichsbau auf den
Schloßaltar mit Erker. Auch sonst zeigt sich,
daß die von dem Museum veranstaltete
Weysser-Ausstellung der Kunst dieses Malers
wieder mehr Beachtung verschafft hat.
Kurze Ausstellungs-Notizen
Rubens-Ausstellung in Paris
Im Louvre, dessen umgestaltete Räume jetzt die Mög-
lichkeit zu größeren Veranstaltungen bieten, sollen als
erste einer Reihe von Ausstellungen großer Meister im
Frühjahr 1936 Werke von Peter Paul Rubens gezeigt
werden. Die Bildung von Ehrenausschüssen in Paris und
in Brüssel ist in Aussicht genommen.
Wien. Die in Berlin bei Gurlitt gezeigte und da-
mals in der Weltkunst ausführlich gewürdigte Ausstel-
lung der Handzeichnungen und Aquarelle Sven Hedins
von seinen Asienreisen wurde im Beisein des Forschers
und zahlreicher Vertreter der österreichischen Ge-
iehrtenwelt in der Wiener Neuen Galerie eröffnet.
Deutsche Malerei in Südafrika
In Pretoria fand unter der Schirmherrschaft der Afri-
kaans-Duitse Kultuur Unie eine Ausstellung afrikanischer
Tier- und Landschaftsbilder aus dem Nachlaß des 1926
verstorbenen Malers Wilhelm Kuhnert statt, die großen
Erfolg hatte.
Information
ganze
regsten
An
bei Sotheby & Co,
(Photo: Sotheby)
Rupprecht von Bayern, anwesend. Den leb-
Anklang fanden die dem Kunsthandwerk ge-
Fachabende, die Gold und Silber, Keramik
behandelten. Der Erfolg dieser Abende ist
in die Erinnerung zu-
lückgerufen wurde; Gia-
como Ceruti ist durch
die reichhaltige Ausstel-
lung seines Werkes hier
entdeckt worden. Und
Ausstellung von Rimini
Baukunst Alt-Georgiens
Als Publikation des „Metechi-Museums“ in
Tiflis ist von dessen Leiter Georg Tschu-
b a n i s c h w i 1 i Band II der „Georgischen
Baukunst“ in deutscher Sprache erschienen.
Der mit einigen sechzig Tafeln versehene
Quartband enthält die wissenschaftliche Be-
schreibung und Untersuchung eines charak-
teristischen Baudenkmals Georgiens, und
zwar der jetzt nur als Ruine bestehenden, im
VII. Jahrhundert errichteten Kuppelkirche in
Zromi, einem ca. 100 km westlich von Tiflis
gelegenen Dorfe. Der umfassenden bau-
geschichtlichen Abhandlung Tschubarischwi-
Hubert Robert. Die Wäscherin mit ihrem Kind.’ (Gez. H. Robert, Rom 17.)
33 X 33,5 cm. Wurde durch die Firma Knoedler & Co. für £ 2.500.— auf der Ver-
steigerung : Handzeichnungen und Gemälde
London, am 4. Dezember, erworben
vorzeitigen Todes .sterbe, gaben die drei be-
handelnden Aerzte die gemeinsame Erklä-
rung ab, daß Breasted, an einer der medizi-
nischen Wissenschaft wohlbekannten Strep-
tokokken-Infektion gestorben sei, die er sich
kürzlich auf seiner Rückreise aus dem nahen
Osten zugezogen habe.
Breasted selbst hatte sich immer über den
angeblichen Fluch lustig gemacht. — Die
Presse weist daraufhin, daß von den 22 Per-
sonen, die das Grabgewölbe Tut-ench-Amun
im Jahre 1923 betreten hatten, bereits sieben
gestorben seien. Im Zusammenhang mit dieser
Meldung möchten wir unsere Leser auf das
fesselnde Buch der eigentlichen Entdecker
des Grabes Carter und Mace „Tut-ench-
Amun“ (Brockhaus, Leipzig) aufmerksam
machen, das in die Arbeit eines wissenschaft-
lichen Ausgräbers einführt.
ganz eigentlich erst
schließlich war die
mit der Trecentomalerei der emilianischen
Schulen von Bedeutung.
Für die moderne Kunst arbeitete erfolg-
reich die Quadriennale, die 700 Aussteller
mit 1800 Bildern brachte. Diese zweite
Quadriennale. hat eigentlich erst den um-
stritten gewesenen Wert dieser größten
Kunstausstellung der zeitgenössischen italie-
nischen Maler bewiesen. Die studentische
Jugend hat ihre Kunstlittorialien in größtem
Stil in Rom abgehalten
und hat so ihre Verbin-
dung mit der Kunst
fester und geordneter
gestaltet. An modernen
Bauten sind die neue
Bibliothek und vor al-
lem der neue Bahnhof
von Florenz geschaffen
worden. Unter der mu¬
sealen Neuordnung ist
vornehmlich die Um¬
ordnung des Mailänder
Castello Sforzesco von
Wichtigkeit. Museenhaft
schließlich war die ve-
netianische Ausstellung
der „Vierzig Jahre Bien-
nale“ resp. der in die¬
ser Zeit durch Venedig
vorgenommenen Käufe.
—th.
Münchener Altertumsverein
Seit Semesterbeginn hat der Verein eine
Reihe von Sitzungen abgehalten, die sich der
Teilnahme von Mitgliedern und Gästen erfreuten,
mehreren Abenden war auch der Schirmherr des Vereins,
Kronprinz
haftesten
widmeten
und Holz
in erster Linie den Direktoren Dr. Hans Buchheit (B. Na-
tionalmuseum) und Prof. Dr. Weickert (Glyptothek und
Museum antiker Kleinkunst) zu danken, die ihre Aus-
führungen auf z. T. außerordentliche Objekte ihrer
Sammlungen gründeten. Vorträge fanden in dieser Zeit
zwei statt: Prof. Dr. Kehrer sprach über Dürers Selbst-
bildnis und Konservator Dr. Gebhardt über Münzfunde
lis schließt sich eine Studie über das im
Altar der Zromer Kirche als Bruchstück er-
haltene Mosaikbild an, verfaßt von Jakob
Die italienische
Restaurations-
Terrakotta Sarkophag aus Cervetri. Nunmehr auch vom Britischen
Museum, London, als Fälschung anerkannt (Photo: Weltkunst-Archiv)
Iwanowitsch S m i r n o v , dem hervorragen-
den russischen Kunstwissenschaftler und
schule
(siehe Bericht Nr. 49 S. 10)
einstigen Kustos der Eremitage in Lenin-
grad. Die Arbeit des 1919 verschiedenen
Smirnov liegt z. T. nur als Torso vor, doch
haben dessen Ausführungen über das Mosaik
in Zromi und seine Ornamentik nichts von
ihrer Bedeutung eingebüßt. P. Ett.
Bildende Kunst im
XIII. Jahr des Faschismus
Man legte sich am Jahrestag der faschi-
stischen Revolution eine Rechenschaft dar-
über ab, was das XIII. Jahr des Faschismus
der bildenden Kunst gebracht hat. Man stellt
fest, daß kaum irgendein Jahr vorher einen
Galerie Ferdinand Möller
Schöneberger Ufer 39
Die in Mailand befindliche Schule unter
der Leitung von Prof. Mario Albertella ist
jetzt neu geordnet worden. Die Kirche hat
durch Kardinal Schuster ihre Unterstützung
zugesichert. Die Lehrkurse haben die Dauer
von drei Jahren und zerfallen in drei Kurse.
Es werden gelehrt: Grundstoffe der Malerei.
Krankheiten von Malereien, Krankheiten der
Holztafeln, Schäden an Marmor- oder Metall-
platten, Restauration von dekorativen Arbei-
ten wie Stuckarbeiten, Fresken, Mosaike.
Lehre über Erhaltung von Patina, sodann
Schäden in der Färb- und Lackkruste. Die
Schule untersteht der Federazione des Kunst-
handwerks.
Galerie v. d.Heyde
Schöneberger Ufer 41
in Bayern (infolge der Arbeiten der Reichsautobahn in
den letzten Monaten fast 35 000, darunter numismatisch
wichtige Stücke).
Hundert Jahre Danziger Kunstverein
Der Danziger Kunstverein, an dessen Spitze der
Architekt Prof. Hermann Phleps steht, beging seinen 100-
Geburtstag am 11. und 12. Dezember mit einer Feier
im Artushof und der Eröffnung einer Ausstellung im Stadt-
museum.
Verleihung der österreichischen Staatspreise
für bildende Kunst
Der Wiener Architekt Ernst Peischke hat den
großen österreichischen Staatspreis für bildende Kuns*
für das Jahr 1935 erhalten, der Maler und Graphiker
Franz Wiegele den kleinen österreichische11
Staatspreis (für seine Graphik). Folgenden Künstlern
wurde für ihre graphischen Arbeiten die Anerkennung
des Unterrichtsministeriums ausgesprochen: Alfred Kubin,
Swi-tbert Lobisser, Max Spielmann, Rudolf Szyszkov/itZ-
KUNSTHAUS MALMEDE
AQUARELLE
GRAPHIK
Gemälde zu kaufen gesucht:
Braith, Achenbach, Lier, Schleich,
Kröner, Zügel (Schafe), Spitzweg, Schuch,
Fagerlin und sonstige gute Gemälde der
älteren D’dorfer und Münchener Schule
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Verantwortliche Schriftleiter: Dr. Werner Richard Deusch und C. A. B r e u e r. — Vertretungen im Inland : 'München : Ludwig F. Fuchs, Kaulbachstraße 92 / Köln: K. H. Bodensiek, Köln-Holweide,
Siebenrabengasse 9 (Tel. 62 400). Vertretungen im Ausland: England: Dr. Gustav Delbanco, 4, Lawn Road, London / Frankreich: Geschäftsstelle in Paris. Directeur de notre Bureau
P a r i s i e n : Dr. J. I. de Saxe, 13, rue Gudin, Paris 16e, T6I.: Jasmin 18—90; Redacteur: Dr. Fritz Neugass, 11, rue Toullier, Paris 5e. / Holland: Dr. W. Mautner, 13, Haringvlietstraat, Amsterdam / Ita-
lien: Gerhard Reinboth, 213, Via Posillipo, Neapel / Oesterreich: Dr. Stefan Poglayen-Neuwall, Schulhof 4, Wien / Rußland: Paul Ettinger, 10—92, Nowo-Basmannaja, Moskau (66). — Erscheint im
Weltkunst-Verlag G. m. b. H., Berlin W 62. — D.A. II. Qu. 2523. — Zuschriften sind an die Direktion der Weltkunst, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 76-77, zu richten. Anzeigenannahme bis Donnerstag beim Weltkunst-Verlag.
Inseratentarif auf Verlangen. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Paul Nowotny. Abdruck von Artikeln nur mit Einverständnis des Verlags, auszugsweiser Nachdruck nur mit Quellenangabe gestattet. Haftung für
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