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Zeitschrift für christliche Kunst — 3.1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.3822#0019

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15

1890.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 1.

16

Aut den Zwickeln.
/. Christus als Gärtner.
2, Frauen am Grabe (stark erneuert),
j. Christus erweckt das Töchterlein des Jairus.
4.. Die Schutzheiligen von Dithmarschen um

Maria geschaart (völlig neu).
V. Christus vor Pilatus.

sind durch pflanzliches Schlingwerk mit den
Gemälden verbunden.

Die Behandlungsweise sämmtlicher Malereien
läfst als Entstehungszeit derselben die Mitte des
XIII. Jahrh. erkennen. Vermuthlich wurden sie
demnach wohl bald nach Vollendung des Baues
ausgeführt. Der Künstler löste vom Mittelpunkt

6. Der Gekreuzigte, Maria und Johannes.

7. Die Grablegung (völlig neu).

8. Die Auferstehung (völlig neu).

Bei der ornamentalen Behandlung benutzte
der Künstler sehr geschickt das dem Backstein-
bau entnommene sogen, deutsche Band als zu-
sammenfassendes Hauptmotiv; als Verbindungs-
glieder der drei Gürtel wählte er weniger wuch-
tige Motive, die sich aber nach dem mit einer
Blattrose gezierten Scheitelfelde bezüglich mas-
siger Wirkung steigern. Die Zwickelendigungen

aus seine Aufgabe. Der Schöpfung der Welt
folgen das Walten des alten und die Heilsthaten
des neuen Bundes; die Darstellungen der letz-
teren haben gröfsere Gürtelhöhe.

Die Beherrschung des gewaltigen Stoffes läfst
durchaus einen Künstler von voller, lebendiger
Gestaltungskraft, Gefühlstiefe mit entprechendem
gelegentlichen Humor (a, e) erkennen. Die Be-
handlung der Gewandungen übertrifft zeitgemäfs
die der menschlichen Gestalt. Die Gott Vaters
und Christi sind fast übereinstimmend gebildet,
 
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