Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Zeitschrift für christliche Kunst — 3.1890

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.3822#0110

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
188

1890. — ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST — Nr. 6.

184

Sämmtliche Figuren sind vorzüglich gezeichnet,
sowohl in den äufseren (ausgeschnittenen) Kon-
turen, wie in den inneren (eingravirten) Linien.
Bei ihrer meisterhaft durchgeführten Eingliede-
rung in den gegebenen Raum handelte es sich
vor Allem auch darum, an möglichst zahlreichen

thümlichkeiten des vorliegenden Deckels bieten
für die Nachahmung allerlei beachtenswerthe
Fingerzeige, zumal wenn es sich um die Aus-
stattung liturgischer Festbücher von nicht allzu
grofsem Format handelt, welches eine einheit-
liche Platte nicht recht mehr zuläfst. Die Durch-

stellen den Zusammenhang mit der Umrahmung
zu wahren, sowohl des Haltes wegen, als auch zu
dem Zwecke, keine zu grofsen Lücken für die
durchscheinende Sammet- oder Lederunterlage
zu bilden. Die ornamental behandelten, phan-
tastischen Verästelungen erfüllen jenen Zweck
in sehr dekorativer, wirkungsvoller Weise.
Die im Vorstehenden hervorgehobenen Eigen-

brechung dieser Platte und ihre Hinterlegung
mit farbigem Sammet oder Leder ruft mit den
einfachsten Mitteln und in dauerhaftester Weise
eine sehr gute koloristische Wirkung hervor.
Freilich ist diese wesentlich von der Zeichnung
bedingt, für welche Klarheit der Eintheilung und
Bestimmtheit der Umrisse von entscheidender
Bedeutung sind. Schnütgen.
 
Annotationen